Eine wunderschöne und emotionale Hochzeit ist vorbei und heute möchte ich auch euch an dieser Erfahrung teilhaben lassen 🙂
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Hochzeit in vielen Punkten gleich abläuft, wie eine deutsche Hochzeit.
So, nun beginne ich aber mal zu berichten:)

Zuerst komme ich zu unserer Vorbereitung, denn diese hatte es in sich.
Eineinhalb Wochen vor der Hochzeit berichtete Sister Prisca, dass eine unsere Lehrkräfte am 19.10.2019 Heiraten würde und sie uns gerne mitnehmen würde. Vanessa und Ich waren von der Idee begeistert und fingen an uns Gedanken um unsere Outfits, sowie um das Geschenk zu machen. Ein Tag später machten wir uns auf dem Weg in die Shoppingmall um unsere Outfits zu finden. Dies stellte sich als große Herausforderung heraus, da wir von Sister Prisca einige kleine Vorgaben bekamen. Nachdem wir dann eine andere Lehrkraft trafen, die uns berichtete, dass wir doch bitte gelb und/oder grün tragen sollten, gaben wir auf. Mal ehrlich, dunkelhäutigen Menschen stehen diese Farben super, doch uns Weißen? Nach einem erfolglosen Tag fuhren wir wieder nachhause und beschlossen eine Woche später ( übrings ein Tag vor der Hochzeit) nochmal in die Shoppingmall zu fahren.
Gesagt, getan. Eine Woche später standen wir wieder im Kaufhaus und versuchten verzweifelt ein Outfit zu finden. Gott sei Dank hat uns Sister Prisca erklärt, dass wir doch kein Grün oder Gelb tragen müssen (unser Glück :)). Nach endloser Suche, fand Vanesa ein schönes Kleid, sowie Schuhe und ich kaufte Schuhe und entschied mich für ein Outfit aus meinem Kleiderschrank.

Dann kam auch schon der Tag. Morgens um 10:00 standen Vanessa und ich dann aufgetakelt in der Kirche und warteten auf die Braut. Bevor diese eintrat, tanzte eine afrikanische Stammesgruppe einen Tanz und der Chor sang einige schöne Lieder. Knapp zwanzig Minuten nach zehn kam dann auch endlich die schöne Braut in die Kirche und der Bräutigam nahm sie aus dem Armen ihres Vaters entgegen.
Dann begann die Zeremonie. Schön zu sehen war, dass insgesamt 5 Priester und 4 Messdiener an der Messe teilnahmen. Wie wir später erfuhren, waren vier der Priester mit dem Bräutigam gut befreundet und haben aus diesem Grund die Messe geleitet. Nach einer Lesung einer Brautjungfer und einer Lesung des Bräutigams, begann einer der Priester mit einer wunderschönen Predigt, die sehr gut auf das Brautpaar abgestimmt war. Gefolgt von dieser Predigt wurde dann das Ehegelübde vollzogen, dass vergleichbar mit dem Gelübde in Deutschland ist. Dann kam ein kleiner Schock für Vanessa und mich. Als daraufhin der Hochzeitskuss anstand, enthüllte der Bräutigam seine Frau und umarmte diese nur. Für uns eher unüblich. In Folge dessen wurden von Familienmitgliedern und Freunden noch Fürbitten vorgetragen und im Anschluss wurde die Kommunion verteilt. Nach zwei Stunden war die emotionale Messe vorbei und wir gratulierten dem frisch vermähltem Paar.

Nach der Kirche hatten wir dann eine kurze Pause zuhause, in der wir uns umgezogen und etwas gegessen haben.

Daraufhin folgte die „Kitchen-Party“. Diese fing etwas träge an und entwickelte sich dann zu einer traditionellen Hochzeitszeremonie. Einmal zur Erklärung, die „Kitchen-Party“ hat ihren Namen daher, da das Brautpaar eine gesamte Küche geschenkt bekommt.
Nun zu dem traditionellen Teil. Angefangen hat dieser, dass die Braut unter einem großen Tuch, also unkenntlich, von ihren Brautjungfern, der Familie und Freunden tanzend auf den Platz geführt wurde und dann unter einen großen Pavillon gesetzt wurde. Im Anschluss daran kam der Bräutigam begleitet von der traditionellen Tanzgruppe aus der Kirche, Familie und Freunden auf den Platz. Dann wurde Geld vom Bräutigam gesammelt und im Anschluss daran, durfte der Bräutigam die Braut immer weiter entrollen, sodass er sie am Ende komplett sichtbar gemacht hat.
In Folge dessen kam ein Teil den wir leider nicht so richtig verstanden haben, da dieser auf einer anderen Sprache vollzogen wurde. Dabei wurde der Bräutigam erst von seiner Frau beschenkt, danach küsste sie seine Füße und setzte sich danach neben ihren Bräutigam auf den Boden (dieser saß auf einen Stuhl). Im Anschluss wurden dann die Mütter des Paares nach vorne geholt und bekleidet. Dabei bekam die Mutter der Braut ein schönes Kleid an und die Mutter des Bräutigams Lumpen an. Warum das so ist, kann ich euch leider nicht sagen.
Nach einer kurzen Rede wurden die Mütter wieder entkleidet und das Paar wurde begleitet von Gesängen vom Platz geleitet.
Dann gab es noch ein bisschen was zu essen und wir konnten gemeinsam mit dem Brautpaar Bilder machen und ihnen unser Geschenk übergeben.

Um ca.18 Uhr fuhren wir dann noch einmal nach Hause um uns für die anstehende Party umzuziehen. 
Um 19:30 fuhren wir dann in ein Hotel, in dem die große Party stattfand. Dort angekommen wurden wir liebevoll begrüßt und zu unseren Plätzen geleitet. Kaum dort angekommen startete auch schon ein Eingangstanz der Brautjungfern und Freunde des Bräutigams. In Folge dessen kam das Brautpaar tanzen rein und lies sich feiern.
Nach einigen weiteren Tänzen wurde das Essen gebracht. Hierzu kann man sagen, dass auf afrikanischen Hochzeiten nicht ganz so viel Wert auf das Essen gelegt wird. Kurz nach dem Essen hielten der Brautvater und der Bräutigams Vater eine kurze Rede und dann folgte der Hochzeitstortenanschnitt. Nach dem der gemeinsame Kuchenstückaustausch vorbei war, wurden jeweils eine Torte an die Eltern des Brautpaares von dem Brautpaar übergegen. In Folge dessen kam dann der langersehnte Hochzeitskuss, der applaudierend unterstützt wurde. Im Anschluss daran folgte der Hochzeitstanz zu „Perfect“ von Ed Sheeren, der durch die Brautjungfern und Bräutigamfreunde unterstützt wurde.
Dann war die Tanzfläche endlich eröffnet und es wurde ein wenig zu guter Musik ausgelassen gefeiert. Um ca. 23 Uhr abends verkündete der Moderator, dass die Hochzeit nun vorbei ist und wir machten noch ein Foto mit dem Brautpaar und verabschiedeten uns dann von ihnen. Von anderen Lehrkräften erfuhren wir dann, dass es ganz normal wäre, dass die Hochzeit dann vorbei ist. Allerdings erfuhren wir am nächsten Tag, dass noch Freunde des Brutpaares Feiern waren, aber gut der Tag war auch schon so aufregend und wunderschön, sodass wir um ca. 23:30 glücklich und zufrieden in unser Bett fielen.

So, nun bin ich am Ende. Einige Bilder zu unserem spannenden Tag könnt ihr auf meiner „Galerie-Seite“ entnehmen.
Ach eins noch. Nicht wundern, sowohl wir als auch das Brautpaar hatte an diesem Tag drei unterschiedliche Outfits an 🙂