Die letzten 4 Tage waren gespickt mit 3 unterschiedlichen Highlights, viel Arbeit, aber noch mehr Spaß und Freude.

Donnerstag, Ausflug von Derecho a soñar

Am Donnerstag ging es mit einigen Kindern des Programmes Derecho a Soñar an die Quelle des Rio Medellín. Um 7.30 Uhr ging es für mich los. Die Kinder des Barrios Villa Santafe kamen in die Ciudad Don Bosco und gemeinsam ging es dann in einem Bus ins Zentrum zum Patio (Büro und kleineres Internat der Ciudad Don Bosco). Im Patio stiegen die Kinder der anderen 3 Barrios hinzu, sodass der Ausflug richtigen beginnen konnte. Mit dem Bus ging es dann in die ländliche Umgebung von Medellín. Da die Quelle natürlich nicht direkt neben einer Straße liegt, ging es die letzten Meter zu Fuß weiter.

Mit einem Führer ging es auf kleineren Wegen am Ufer des mittlerweile eher bergbach-ähnlichen Rio Medellín zur Quelle. Auf dem Weg wurde häufiger Halt gemacht, da der Führer einen Schmetterling, eine Spinne oder ähnliches gefangen hatte und die Kinder über das jeweilige Lebewesen und die Natur allgemein informierte. Das Ziel des Weges war eine größere Liegewiese in der Nähe der Quelle. Obwohl es an dem Tag bewölkt und für die Verhältnisse hier auch kälter war, sprangen viele Kinder sofort ins Wasser. Da manche Kinder keine Wechselsachen dabei hatten, mussten wir ihnen erklären, dass es nicht so gut für die Gesundheit ist, wenn sie den ganzen Rückweg mit einer nassen Jeans verbringen müssten. Letztlich bekamen wir aber die Sachen so aufgeteilt, dass jeder, der baden wollte, baden konnte und den Rückweg mit halbwegs trockenen Anziehsachen antreten konnte. Wieder am Bus angekommen waren alle Kinder ausgepowert, sodass es sofort zurückging.

Freitag, Festival der Talente

Das Festival der Talente ist ein riesiges Ereignis in der Ciudad Don Bosco und gefühlt fiebern alle Kinder das ganze Jahr darauf hin. Als Erklärung: Die Ciudad Don Bosco ist ein Projekt mit mehreren Programmen. So gibt es z.B. die Internos (Kinder aus dem Internat in dem ich wohne), die Kinder der Barrios mit dem Programm Derecho a Soñar oder die Kinder des Programmes, welches ich an meinem ersten Tag besucht habe (1. Blogeintrag). In jedem Programm wurde schon ein Halbfinale veranstaltet, da jedes Programm nur vier Finalisten stellen konnte. Die vier Finalisten traten dann in einem Finale gegeneinander an. Dabei gab es zwei Kategorien: Zum einen die Gruppen/Kinder, welche direkt etwas vorführen (Tanz, Theater, Gesang etc.) und zum andern die Gruppen/Kinder, welche etwas Künstlerisches vorbereitet haben (Malen/Zeichnen, Armbänder, Geschichte schreiben etc.). Am Tag des Finales kommen dann Kinder aller Programme in das große Internat um ihre jeweiligen Finalisten zu unterstützen. Für mich war das Finale eine kleine Zerreiß-Probe. Wen sollte ich mehr anfeuern? Die Teilnehmer des Programmes Derecho a Soñar, in dem ich arbeite, oder die Internos, mit welchen ich zusammen lebe, spiele und esse? Letztlich habe ich aber gearbeitet und hatte deswegen meinen Platz in der Gruppe des Programmes Derecho a Soñar.

Am Freitag war endlich der Tag des Finales gekommen. Die Turnhalle der Ciudad Don Bosco war geschmückt, es waren noch genügend Stühle zusätzlich zu der vorhandenen Tribüne in der Turnhalle und die Bühne war aufgebaut. Die Jury aus Berühmtheiten der Umgebung war auch pünktlich da und auch aus jedem Programm hatte es eine Abordnung geschafft, pünktlich anzukommen. Um 9.00 Uhr begann das Festival mit dem Einmarsch der Talente. Danach gab es noch Musik von einem DJ um die richtige Stimmung unter den Zuschauern zu verbreiten. Danach begannen die Vorführungen der Talente. Alle waren sehr von sich überzeugt und siegessicher. Am Ende wurden noch insgesamt 8 Gewinner geehrt. Jeweils 4 in einer Kategorie.  Die Tränen der Verlierer konnten zum Glück schnell durch Schokolade und Aufmunterung gestillt werden. Das Programm Derecho a Soñar hat zwar mit nur einem Sieger eine mittelmäßige Ausbaute, aber dadurch dass wir in unserer Gruppe Luftballons, Trillerpfeifen und ähnliches verteilt haben, hatten trotzdem alle in unsere Gruppe viel Spaß und ich finde, dass wir mit am meisten  Stimmung gemacht haben.

Samstag und Sonntag, Campo UNitar

Das Campo UNitar ist eine Aktion für ausgewählte Jugendliche der Vier Barrios. An Wochenenden über das ganze Jahr verteilt machen die Arbeiter von Derecho a Soñar Aktivitäten, welche von den Vereinten Nationen entworfen wurden. Dieses Wochenende war das letzte Wochenende in diesem Jahr und deswegen ging es vornehmlich um Evaluation, was man in diesem Jahr gelernt hat und was man im nächsten Jahr erreichen möchte. Die Campos machen mir sehr viel Spaß, da man mit den Jugendlichen viel Zeit verbringt, mit ihnen redet und spielt und sie ganz anders erlebt als in den Stunden in den Barrios. Vor allem am Samstagabend (relativ frei gestaltet) während Tanz, Musik und Gesprächen bekommt man einen ganz anderen Bezug zu den Jugendlichen.

Zum Ende noch ein kurze Information. Viele werden sich wahrscheinlich schon gefragt haben, wieso ich keine Bilder von mir und den Kindern hochlade. Die Erklärung ist ganz einfach. Um die Kinder in den Programmen der Ciudad Don Bosco zu schützen ist es mir nicht erlaubt Bilder von/ mit den Kindern zu veröffentlichen.