Ja, ich könnte jetzt darüber schreiben, wie Weihnachten und Silvester in einer anderen Kultur sind… Möchte ich aber nicht. Ich kann jedem sagen, dass es super schön war diese beiden Feste mit den Jungs in der Ciudad Don Bosco zu feiern. In diesem Beitrag möchte ich auf meine „Teilzeit-Stelle“ im Patio eingehen und welche neuen Erfahrungen ich dabei gemacht habe.

Ende Derecho a Soñar

Anfang bis Mitte Dezember gab es im Programm Derecho a Soñar ein paar Veränderungen. Das Büro des Programmes ist vom Zentrum auf den großen Campus der Ciudad gezogen (wo ich auch wohne). Dabei gab es natürlich ein paar kleinere Problem, wie z.B. dass im neuen Büro das Internet nicht richtig funktionierte. In den Programmstunden in den Barrios wurde vorwiegend ausgewertet, was die Kinder in diesem Jahr erlernt haben und was sie sich an Aktivitäten im Jahr 2018 wünschen.

In der letzten Woche bevor das Programm in die Ferien ging wurde in jedem Barrio mit den Familien Weihnachten gefeiert. Dabei verabschiedete sich einer der Koordinatoren von den Kindern und Familien, da er Salesianer werden möchte und deswegen das Programm zum Jahreswechsel verlassen muss. Bei den Feiern wurde viel gespielt, gesungen und für die meisten Kinder gab es auch ein kleines Geschenk, welches aus einem T-Shirt/ Fußball-Trikot und Süßigkeiten bestand.

In dieser Woche hieß es auch für alle Arbeiter des Programmes vorerst Abschied nehmen. Das Programm ging am 15.12. bis Mitte Januar in eine kleine Pause. Ich weiß nicht, wie oft die Kinder mich gefragt haben, wann es wieder los geht. Oft konnte ich ihnen keine Antwort geben konnte, weil ich es selber nicht genau wusste. Ich muss mir auch eingestehen, dass in der ersten Woche schon sehr komisch war, die Kinder der Barrios nicht zu sehen. Für mich ging es jedoch nicht in die Ferien… Ich hatte genug zu tun.

Patio, Formando para la Vida

Das Programm Patio, Formando para la Vida ist ein Internat für Jungs zwischen 8-12 Jahren. Diese Jungs kommen aus einer Situation, wo sie entweder auf der Straße lebten oder die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Laufe ihrer Kindheit auf der Straße leben müssen sehr hoch ist. Dieses Programm ist mein Arbeitsplatz in der Zeit, wo Derecho a Soñar Ferien hat.

Meine Arbeit sieht so aus, dass ich um 8.00 Uhr mit dem Wecken beginne und die Jungs beim Frühstück, dem Vormittagsprogramm, dem Mittagessen und dem Nachmittagsprogramm begleiten „muss“. Meistens helfe ich danach auch beim Putzen und Abendessen aus. Manchmal bleibe ich auf Wunsch der Jungs auch noch beim Abendprogramm bei ihnen, welches meist aus Fernsehen gucken oder Fußball spielen besteht. Die Schwierigkeiten dieser Arbeit liegen vor allem darin, dass alle Kinder pünktlich und in langer Hose beim Frühstück sind und dass die Gruppe immer zusammen bleibt. Ich verstehe die Jungs da gut. Bei um die 25° laufe ich auch lieber in einer kurzen Hose herum. Dazu kommt, dass die Jungs bei einem neuen Erzieher natürlich die Grenzen austesten und mir in den ersten Tagen häufiger ohne Respekt begegnet sind. Dies hat sich aber schnell gelegt, nachdem alle gemerkt haben, dass ich die Regeln kenne und diese genauso durchsetze, wie alle anderen Erzieher. Im Patio habe ich gelernt, dass die Jungs die auf den ersten Blick sehr harmlos sind, meistens doch mit die größten Chaoten sind die es gibt und man immer häufiger hingucken muss, um sich nicht täuschen zu lassen.

Meine Zeit im Patio neigt sich jetzt mittlerweile wieder dem Ende zu und ich freue mich schon darauf mit den Arbeit des Programmes Derecho a Soñar zu beginnen und meine neuen Erfahrungen einzubringen.