Aburi Gardens

Westafrika ist mehr oder weniger flaches Land. So erzählte uns Justin einmal von einem riesigen Berg in Ghana, der gleichzeitig der höchste Westafrikas sein sollte. Unsere Vorstellungen von einem schneebedeckten Gipfel wurden enttäuscht, als wir herausfanden, dass dieser Berg nur 900m hoch ist. Dennoch gibt es diese Mittelgebirge, die zwischen 300m und 900m hoch sind, und die eine Sehnsucht nach Bergen wenigstens ein bisschen stillen können. Auf etwa 500m Höhe, eine halbe Stunde nördlich von Accra, liegt der Aburi National Botanical Garden, den wir heute mit Linus und Jael besuchen. Die Straße, die sich den Berg hochschlängelt, erinnert mit ihren sonnenverwöhnten Häusern europäischen Baustils am Hang und auch weil sie mit Leitplanken und Fahrbahnmarkierungen weit über ghanaischem Straßenstandard liegt, entfernt an die italienischen Alpen. Aburi ist eine kleines verschlafenes Städtchen, von dem man einen Ausblick über die Ebene hat, in der Accra und Ashaiman liegt, bis hin zum Atlantik. Sie hat einen eng bebauten Stadtkern, mit Trotro-/Taxistation als Zentrum, und ist weiter außen immer dünner besiedelt. Dort finden sich nur noch einzelne Häuser zwischen den Palmen und tropischen Bäumen. Am Rande des Stadtkerns findet sich der Botanische Garten, der im Reiseführer als ruhiger und kühler Entspannungsort vieler Accraer angepriesen wird. Nachdem man den höheren Eintrittspreis für Ausländer bezahlt hat, findet man sich in einer für ghanaische Verhältnisse äußerst sauberen und ordentlichen Parkanlage wieder, die die verschiedensten, insgesamt aber doch eher unspektakulären, afrikanischen Bäume und Pflanzen beherbergt. Doch um sich auf der Wiese auszuruhen und Doppelkopf zu spielen, ist dieser Ort wie geschaffen.