The Graduation“:

Am 21. Oktober 2016 war es soweit: Die 82 SchülerInnen der „Grade (Jahrgangstufe) twelve“ der Don Bosco Secondary School hatten ihren letzten Schultag und erhielten in einer feierlichen Zeremonie ihre Testomonials (vergleichbar mit deutschen Abiturzulassungen). Die Don Bosco Secondary School wurde erst Anfang 2014 eröffnet, womit es sich dieses Jahr um den ersten Abschlussjahrgang handelt. Es war also die erste Abschlussfeier der Schule.

´"Grade twelves" ziehen tanzend in die "Youth hall" ein.

´“Grade twelves“ ziehen tanzend in die „Youth hall“ ein.

Ich stehe zusammen mit meinem Mitfreiwilligen Johannes in der „Youth hall“ des „Youth Centres“. Die ganze Schülerschaft der Don Bosco Secondary School, sowie die Eltern der „Grade twelves“ sind versammelt. Im Hintergrund läuft basslastige sambische Partymusik. Auf einmal ziehen die Lehrer tanzend in die Halle ein. Die knapp 500 SchülerInnen rasten schon total aus und begleiten den Einzug mit energischen Klatschen und Kreischen. Als dann auch noch die „Grade twelves“, wie auch die Lehrer, mit ihren Talaren und Doktorhüten einziehen, ist die Stimmung am Siedepunkt. Nach einer Weile beruhigt sich das Geschehen wieder ein wenig. Das Programm, die wichtigsten Gäste, Schulfunktionäre und Repräsentanten werden vorgestellt. Eingeleitet wird das Programm, als die „Grade twelves“ enthusiastisch die sambische Nationalhymne singen, was bei mir zu Gänsehaut führt. Johannes und ich fühlen uns wie in einem Hollywood Film über eine High School, nur das alles gerade wirklich passiert. Verglichen mit meiner Abiturentlassungsfeier ist alles noch festlicher, die Stimmung noch ausgelassener. Kurz zusammen gefasst: Die Sambier wissen, wie man feiert.

Mit Musik- und Tanzeinlagen, Gedichten und Reden von Schülern der anderen Stufen und Lehrern wurden die „Grade twelves“ gewürdigt, da sich jede Jahrgangsstufe sich am Programm beteiligen sollte. Das Stimmungsniveau des Anfangs durchzieht nahezu die ganze Veranstaltung. Auch Johannes und ich beteiligten uns mit „Hallelujah“ von Leonard Cohen mit drei Schülerinnen der 10. Klasse und einem Schüler der 11. Klasse am Programm. Dabei begleiteten wir deren Gesang mit Keyboard und Trompete.

Unser kleiner Chor singt "Hallelujah"

Unser kleiner Chor singt „Hallelujah“


Im Mittelpunkt stand natürlich trotz allem drumherum die Übergabe der „Testomonials“. Besonders daran war, dass die SchülerInnen nach ihrer Berufsgruppe aufgerufen wurden, in der sie später tätig sein möchten. Im Unterschied legen sich die SchülerInnen nämlich schon ab der Jahrgangstufe zehn mit ihrer Fächerwahl fest was sie später machen wollen, da z.B. das Studium für Medizin bestimmte Fächer voraussetzt. Darüber hinaus wurden die SchülerInnen der „Grade twelve“ auch mit zahlreichen Awards u.a. für „Leadership skills“, „best pupil“ oder „hardest working prefect“ (Vertrauensschüler) ausgezeichnet, was viele natürlich sehr stolz gemacht hat.

"Grade twelves"

„Grade twelves“

In der folgenden Woche begannen bereits die Examen der „Grade twelves“, die in allen acht belegten Fächern mit je zwei Prüfungen abgelegt werden mussten. Im Gegensatz zu Deutschland sind diese landesweit einheitlichen Examen, die zur Sicherheit immer von einem Soldaten begleitet zur Schule gebracht werden, die einzige Grundlage für die Notengebung der Abschlusszeugnisse. Vornoten oder sonstige Mitarbeit werden nicht berücksichtigt. Dementsprechend groß war die Angst der „Grade twelves“ vor den Prüfungen. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren in ganz Sambia im Durchschnitt nicht mehr als 60% der SchülerInnen die Examen erfolgreich absolviert haben. Wie viele Schüler ihren Abschluss bekommen werden, wird sich im Februar oder März herausstellen, wenn die Ergebnisse veröffentlicht werden.

Abschlussfoto der "Grade twelve"

Abschlussfoto der „Grade twelve“