Kairos ist ein Gott aus der griechischen Mythologie. Er wird in Bildern mit einem langen Zopf vorne und einem kahl geschorenen Hinterkopf dargestellt. Er ist ein Sinnbild für die Zeit, die davonläuft und die man im richtigen Zeitpunkt erwischen muss. In den letzten zwei Wochen habe ich das Phänomen von rennender Zeit erlebt. Ein Ereignis fügt sich an das andere, sodass wenig Zeit bleibt, um darüber nachzudenken und bestimmte Dinge beim Schopf zu packen.

Antonio und ich auf der Reise zum Barbecue

Am Freitag, 21. Oktober kam eine große Gruppe von Salesianern aus Italien. Diese waren auf einer Tour durch Albanien und Kosovo. Wir hatten Gelegenheit zu großartigen Unterhaltungen beim Essen, auch wenn sie in gebrochenem Englisch geführt wurden. Am Sonntag gingen die Animatoren und natürlich auch Antonio und ich statt zur Kirche zu einem Barbecue in den Bergen, inklusive wunderschönem Wasserfall und kleiner Wanderung, danach Essen und Ruhe. Ein schöner, aber auch anstrengender Tag.

Am darauffolgenden Montag waren Antonio und ich dann endlich auf dem Bazar. Das stand schon länger auf unserer Wunschliste. Ich hab mir einen silbernen Ring mit einem Olivenbaum, eine Taschensäge und ein Taschenmesser gekauft, Antonio hat sich ebenfalls mit einem Taschenmesser ausgerüstet und ein „antikes“ Feuerzeug erworben.

Oliven pflücken

Dienstag bis Donnerstag war ab 8 Uhr morgens Oliven pflücken angesagt – den ganzen Tag, solange wir durchhielten. Das gesamte Areal beherbergt etwa 16 Olivenbäume, manche groß, manche klein, aber alle gut beladen mit Oliven. Die Ernte war eine sehr langwierige, in gewisser Weise durchaus meditative Tätigkeit, bei der das Gehirn nach etwa einer Stunde abschaltet. Die Oliven werden übrigens zu Öl verarbeitet.

Freitag bis Samstag war dann ein weiterer italienischer Pater im Haus. Mit ihm zusammen hat die ganze Bon-Bosko-Gang dem „Blauen Flamingo“, einem genialen Crêpe-Laden, ihren Besuch abgestattet. Immer noch eine schöne Nacht, denn ich erinnere mich gerne daran . Beim Sonntagsgottesdienst spielte ich diesmal nicht das Keyboard, sondern die Gitarre. Am Ende des Gottesdienst wurden mit Gebeten beschriebene Zettel von den Kindern mit Luftballons in den Himmel geschickt.

Don Don und ich, bei einer Nachttour

Diese Momente kommen mir so vor, als wären sie bereits ewig her. Was vielleicht daran liegt, dass ich so beschäftigt bin. Ich hoffe inständig, dass das auch so bleibt.

Also dann,

Mirupafshim und bis in zwei Wochen.