MuKi 1 – Abkürzung für Mutter – Kind – Haus, Wohngruppe 1. Dies war mein Arbeitsplatz für drei, oder eher gesagt vier, Wochen. Später dazu mehr.

Am 04.10.2020 ging es für mich und zwei weitere Volunteers nach Würzburg. Hier sollte unser Praktikum für ursprünglich drei Wochen, später coronabedingt vier Wochen, stattfinden. Und zwar in der Gemeinschaftseinrichtung von Don Bosco und Caritas. In Würzburg befinden sich an der Hauptstelle am Schottenanger ein Mutter-Kind-Haus, ein Kindergarten, ein Berufsbildungswerk mit vielen Ausbildungsangeboten, ein Internat mit Wohngruppen und ein Jugendhilfezentrum. Zudem gibt es eine Außenstelle in Gadheim, welche ein Ausbildungshotel und eine Gärtnerei, sowie weitere Wohngruppen beherbergt. Jede von uns war in Würzburg eingeteilt, aber wir alle arbeiteten in unterschiedlichen Bereichen. Für mich eben die MuKi.

Hier gibt es zwei Wohngruppen. Ich wurde in Gruppe eins eingeteilt. Es gibt sechs Plätze in der Gruppe mit Frauen zwischen 20 und 38 Jahren und ihren Kindern mit 3 Monaten bis 4 Jahren. Ins Team wurde ich sehr gut aufgenommen und hab mich die ganze Zeit auch sehr wohl gefühlt bei den Mitarbeiterinnen. Wann immer ich Fragen hatte wurde mir stets geholfen und ich hatte auch viele interessante Gespräche über die Arbeit der Mitarbeiterinnen. Meine Aufgabenbereiche waren vielfältig.

Wohnzimmer
Esszimmer und Küche

Für die Mütter war ich für Gespräche da, kontrollierte die Einhaltung von Regeln und führte mit ihnen Bastel- und Backangebote durch. Hierbei haben wir einmal Bananenbrot und Bananenpudding gemacht und das andere Mal Muffins und Gruselfinger für Halloween gebacken. Da ich auch sehr gerne backe, war es eine tolle Aufgabe für mich. Als Deko für den Herbst bastelten wir, mit den Kindern, Äpfel und Pilze für die Fenster. Außerdem begleitete ich einige externe Termine, zum Beispiel Einkaufen oder Arzttermine.

Halloween Muffins
Pilze aus Wolle
Gebastelte Äpfel

Eine weitere Aufgabe war das Aufpassen auf die Kinder oder Babys, wenn die Mütter Termine hatten oder kochten etc. Dazu gehörte auch die Versorgung, wie zum Beispiel füttern. Bei dieser Aufgabe habe ich viel neues dazu gelernt und auch zum ersten Mal gemacht, was sehr weiterbringend für mich war. Mit den älteren Kinder spielte ich dann auch, was mir persönlich auch immer viel Spaß machte.

Der letzte Bereich den ich kennen lernte, war die ganze Struktur und Verwaltung in der Gruppe. Auch hier konnte ich zum Teil aktiv werden. Allerdings nicht ganz so stark wie in anderen Bereichen, da viele bürokratische Sachen zu komplex sind, um sie in ein paar Wochen sicher zu verstehen und vieles von Praktikanten auch nicht gemacht werden darf. Einiges ging aber doch: dabei sein bei Übergaben und Teamgesprächen, kopieren, scannen und sich um Post kümmern.

Außerdem hatte ich auch noch allgemeine Aufgaben. Beim Essen dabei sein und schauen, dass alles funktioniert, die Gruppe aufräumen und Spielsachen sortieren, Sachen in den Keller tragen und was sonst noch so anfiel.

Leider gab es immer wieder Zeiten, wo ich stundenlang nichts zu tun hatte. Zum Beispiel in der Mittagsruhe, wenn alle Mütter auf ihren Zimmern waren. Dann schaute ich, was ich vielleicht noch machen könnte. So bereitete ich Bastelvorlagen vor oder sortierte Kleiderspenden im Keller aus Eigeninitiative. Und auch viele Gespräche mit den Mitarbeitern fielen in diese Zeit, so dass ich meine Fragen los wurde.

Ein Highlight für mich war ein Gruppenausflug auf einen Spielplatz den ich begleitete. Meine Aufgabe war dabei auf alle ein Auge zu haben und falls nötig bei Problemen zu unterstützen. Und auch die Supervision vom Team war für mich spannend, da ich sowas vorher noch nie erlebte und diesbezüglich ganz neue Einblicke sammelte.

Ausflug zum Spielplatz

Ein kleiner Minuspunkt war meine Erkältung, die ich mir leider in der dritten, und eigentlich letzten Woche eingefangen habe. Durch die aktuellen Zeiten führte mein Weg so natürlich erst zum Hausarzt und Test und dann drei Tage in Quarantäne. Der Test kam glücklicherweise negativ zurück, aber ich nahm mir Freitags noch frei, um in aller Ruhe auszukurieren. Da ich somit eine Woche verpasste, war ich umso dankbarer, dass das Praktikum um eine Woche verlängert wurde und ich somit noch einen ordentlichen Abschluss des Praktikums hatte.

Alles in Allem bin ich sehr zufrieden. Mir hat die Arbeit gut gefallen und ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt. Vorher hatte ich noch nie mit solch einer Einrichtung Kontakt, weshalb die ganze Struktur neu für mich war. Gerade das machte es aber interessant und spannend. Die Menschen, die ich kennen lernen durfte, waren alle sehr nett. Und die Art und Weise wie mit den Müttern gearbeitet wurde hat mich auch angesprochen. Es herrschte immer ein warmer aber konsequenter Umgang mit den Müttern und Kindern. Leider waren die vielen Pausen etwas nervig, aber ich denke ich habe mir immer gut selber was gesucht, oder halt auch Pause gemacht…. 😉