So schnell melde ich mich wieder. Aufgrund von oft ausfallenden Internet sammeln sich die einzelnen Blogeinträge gerade etwas an. Es ist aber auch unglaublich. Da glaubt man einmal, dass in der aktuellen Woche nichts Besonderes ansteht und schon wird man eines besseres belehrt.

Bis Donnerstagmorgen schien auch alles normal zu laufen, allerdings merkt ich schon in der Aufwachphase, dass etwas nicht stimmt. Es war zu ruhig. Anders als sonst keine spielenden und putzenden Kinder und eine morgendliche Musik hatte ich auch nicht gehört. Erschrocken sah ich auf die Uhr, hatte ich verschlafen? Nein ganz und gar nicht. Mein Wecker zeigte erst 7.15 Uhr an. Ok dachte ich, vielleicht gibt es wieder einmal einen Feiertag irgendeiner Religion und richtete mich auf einen normalen Ferientag ein. Zunächst schien sich das auch zu bewahrheiten. So gegen 9:30 merkte ich aber so langsam, dass etwas anders war. Die Jungs zogen sich ihre besten Hemden und Jeans an und striegelten sich die Haare mit Tonnen an Haaröl. „Kia Hua?“ (Was ist los?) fragte ich. „Fieldtrip, Fieldtrip“ war die Antwort. Da ich bis dahin nichts davon gewusst hatte, versuchte ich nicht allzu enttäuscht zu sein, dass ich wahrscheinlich mal wieder nicht mitdurfte. Gleichzeitig freute ich mich aber auch ein wenig auf eine Auszeit. Schließlich bin ich selbst an meinen freien Sonntagen stets von den Jungs und ihrem „Lärm“ umgeben.

Gegen meine Erwartung durfte ich dann aber doch mit. So versuchten ich und andere Stuffmitglieder zunächst 96 aufgeregte Kinder geordnet in einen viel zu kleinen Bus zu verfrachten und versuchten die Aufregung mit einer Runde Popcorn etwas zu dämpfen. Allerdings waren die Straßen, Werbeplakate und die Tatsache, dass keiner der Jungs wusste was ansteht nicht gerade förderlich.

Schließlich wurden wir auf einem Plakat etwas außerhalb der Stadt von einer Musikkapelle feierlich empfangen. Nach etwas skeptischen Warten ging der Spaß los.

Ein Paar und befreundete Familien hatten anlässlich ihrer silbernen Hochzeit ein riesen Gelände mit kleinem Rummel, Sternekoch-Verpflegung und Zaubershow gemietet, um allen Kindern der Stadt, die in einer caritativen Einrichtung leben einen schönen Tag zu bereiten. Und das durchaus erfolgreich.

Selten hat es mir so viel Spaß gemacht, den ganzen Tag mit der Kamera herum zu laufen und nach Fotos gefragt zu werden. Diese strahlenden Gesichter hielt ich einfach zu gerne fest. Aber seht selbst:

 

Interessant waren für mich die einzelnen Rummelattraktionen. Riesenrad, Karussell und Schiffschaukel waren handbetrieben und selbst die Zuckerwattenmaschine wurde durch ein Zahnrad gedreht.

Die Freude wurde aber mal wieder durch einige dreiste Selfiewünsche von Statusorientierten Indern getrübt. Wieder mal war ich mit meinen roten Haaren und hellen Haut eine Attraktion. Dennoch ein super schöner Tag.

Ihr könnt euch auch schon ganz bald auf einen weiteren langen bzw. mehrteiligen Blog in der nächsten Woche freuen. Denn Johannes Boscos Heiligentag steht an.

 

Liebe Grüße Luise