Seit nicht mal einer Woche arbeiten wir wieder. Wuhuuuuuuuu😋! Nach dem ganzen Liegen und Essen, ist es total schön, die Shelterboys zu sehen, die uns begeistert wiederaufgenommen haben.

Es ist auch so unglaublich viel passiert in den letzten Tagen: ich habe zum zweiten Mal Vertikaltuch mit den Jungs geübt, Anna-Lu hat Klavierunterricht gegeben, wir haben endlich ein paar indische Klamotten gekauft, ein großes Fußballturnier miterlebt und waren auf anderthalb nächtlichen und einer täglichen Erkundungstour in Mumbai.

Zudem wird in Indien gerade Diwali, das Fest der Lichter gefeiert. Deswegen werden die Tage von Millionen Lichterketten, Süßigkeiten und außergewöhnlich lautem Feuerwerk begleitet.

Fangen wir doch mit Vertikaltuch an!

Ich liebe diesen Sport absolut. Und wer mich kennt weiß vielleicht, dass es sehr schwer ist meinen Redefluss zu stoppen, wenn ich einmal begonnen habe zu erzählen, wie unglaublich viel Spaß es macht😍…

Umso aufgeregter war ich deswegen, als ich gesehen habe, dass es tatsächlich möglich sein wird, mein Tuch im Shelter aufzuhängen. Father Greg hat uns vier Jungs zugeteilt, mit denen wir (nach ihnen am liebsten jeden Tag) „gymnastics“ machen. Bei vier ist es allerdings nicht geblieben, wäre ja auch langweilig…

Stellt euch um die 10 hibbelige Jungs vor, die alle gleichzeitig ans Tuch springen und sich mit mehr Vertrauen als es gesund ist, kamikazemäßig nach hinten runterstürzen. Bei mindestens 1000°C. Zum Glück ist Anna-Lu dabei, alleine wäre es doch schwer zu händeln.

Aber es macht krass viel Spaß! Die Jungs sind komplett begeistert und hüpfen teilweise vor Freude🎉. Und ich kann alle gut hochheben und ihnen am Tuch helfen, so leicht wie sie sind.

Fußballllllll

Diesen Sport liebe ich überhaupt nicht. Überall harte Bälle, die einen umbringen wollen.

Aber ich musste zum Glück nicht spielen, sondern nur gucken und anfeuern, beziehungsweise die Jungs bei Laune halten (Tipp: Selfies sind das Highlight)!

Am Samstag wurde ein Turnier auf den Fußballplätzen vor dem Provincial House (da wohnen wir!) veranstaltet. Auch unsere Shelterboys haben mit drei Mannschaften mitgespielt, U14, U16 und U18. Sie haben allerdings ziemlich hoch verloren.

Das lag unter anderem daran, dass die gegnerischen Mannschaften meist älter waren als erlaubt. Das ist aber nicht nachzuweisen, weil sie alle falsche IDs dabeihatten, die das vermeintliche Alter beweisen. Der Trick ist wohl vor dem Alterstest viel Eis zu essen, da man dann irgendwie kühler ist. Dann stufen einen die Scanner irgendwie jünger ein (was weiß ich…).

Ein Straßenjunge meint dazu, dass sein großer Bruder beim Fußball auf einmal sein kleiner Bruder ist. Man muss sich halt zu helfen wissen😂💪.

The Circle

Bei unseren Erkundungstouren sind wir auf den Circle gestoßen. Er befindet sich quasi direkt neben uns. Es handelt sich um eine Art Riesenkreisel mit Park in der Mitte und ganz vielen Geschäften und Menschen drum herum.

Da sind die Bücherstände, an denen wir schon angefangen haben handeln zu üben (ist noch ausbaufähig). Außerdem viele bunte Klamotten, überall Früchte und das Beste: Konditoreien!

Wir haben uns schon fest vorgenommen, ein sonntägliches Ritual daraus zu machen, so viel Zeit wie möglich in der Konditorei zu verbringen.

Wirklich, ich glaube nicht, dass mich Essen schon einmal so glücklich gemacht hat wie diese Brownies, Cupcakes und Macarons❤️. Nicht umsonst wirbt das Geschäft mit „food of the gods“, Essen der Götter.

Sooo, jetzt muss ich zurück zum Shelter, die Jungs warten schon auf mich und die nächste „gymnastics lesson“!