Ein Jahr in Mansa, Sambia.

"Wenn du mutig genug bist 'Lebewohl' zu sagen, wird das Leben dich mit einem neuen 'Hallo' belohnen." (Paulo Coelho)

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Ein Alltag formt sich.

Wie beschreibt man so viele neue Eindrücke wenn so ziemlich alles anders ist als gewohnt?

Wenn der größte Morgenmuffel schon um 06.30Uhr in der Messe sitzt, das Duschwasser die meiste Zeit aus einem Eimer statt aus der Leitung kommt und Stromausfall inzwischen zum Alltag gehört.

Ich bin nun seit über zwei Wochen in Mansa und so langsam ergibt sich eine tägliche Routine, auch wenn natürlich noch nicht alles ganz klar ist.

Meist bin ich schon weit vor meinem Wecker wach. Es ist zwischen 5 und 6 Uhr und noch dunkeln draußen. Trotzdem bleibe ich so lange wie möglich im Bett liegen. Im Dunkeln stolpere ich gegen 06.15 Uhr ins Bad. Das Licht geht um diese Zeit meist nicht.

Erster Stopp: Morgenmesse

Öffnen wir dann die Haustüre weht uns die kühle Morgenluft entgegen und die aufgehende Sonne begrüßt uns.

Wir gehen die wenigen Minuten zur Kirche auf dem Gelände. Vorbei an dem Baum mit den wunderschönen violetten Blüten der kontrastreich von der aufgehenden Sonne in oranges Licht gehüllt wird. Vorbei am Youth Center mit seinem Basketball-Platz. Vereinzelt begegnen uns Kinder die uns begrüßen.

Aus der Kirche tönt schon Gesang denn die „deutsche Pünktlichkeit“ haben wir am Flughafen gelassen.

Es ist diese Art Gesang die einen tief im Inneren berührt wenngleich man die Worte nicht versteht. Die Art von Gesang die mir schon einige Male in Sambia begegnete und mir die ein oder andere Träne entlockte, ganz gleich ob es eine Person ist die singt oder ein ganzer Chor.

Weiter zum Morning Assembly

Nach der Messe gehen wir rüber in die Don Bosco Secondary School zur morgendlichen Ansprache. Diese findet im Klassenverband oder draußen mit der ganzen Schule statt.

Morning Assembly vor der Schule. Es wird gebetet, Informationen mitgeteilt und die Nationalhymne gesungen.

Ich persönlich mag die Morgen in den Klassen besonders gern. Nach dem gemeinsamen Beten halten zumeist ein bis zwei Schüler*Innen einen „Morning Talk“. Die Themenwahl ist hier frei. So motivieren sie sich für die anstehenden Prüfungen, sprechen über Freundschaft und Gemeinschaft oder das Stehlen von Klassenkamerad*Innen.

Gegen 8Uhr sitzen wir dann endlich am Frühstückstisch und bist zum Mittagessen um 12.30Uhr bleibt uns anschließend genug Zeit für Vorbereitungen, Sport oder einem Spaziergang zum Markt.

Lunch Break

Nachdem wir uns das leckere Essen haben schmecken lassen geht’s erneut zu den Schüler*Innen, die haben nun nämlich ihre große Mittagspause. Das bedeutet eine Stunde Zeit zum quatschen, Kennenlernen oder einen kleinen Bemba-Deutsch Austausch.

Am Anfang fühlte ich mich schon etwas verloren zwischen den über 600 Schüler*Innen aber inzwischen begegnen einem immer mehr bekannte Gesichter und manche freuen sich richtig einen zu sehen. Bloß die Frage „Do you remember my name?“ („Erinnerst Du Dich noch an meinen Namen?“) treibt mir regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht. Es sind einfach so viele neuen Namen die es sich zu merken gilt.

Wenn dann die Sirene ertönt, oder ein metallenes Klopfen da der Strom mal wieder weg ist, kehren die Schüler mehr oder weniger motiviert in ihre Klassen zurück.

Jetzt aber schnell, die Kids warten schon

Mit einem kurzen Stopp zu Hause um die Wasserflaschen aufzufüllen (Gott sei Dank sind die Fußwege hier kurz) geht es direkt weiter ins Oratorium.

Hier erwarten uns meist schon einige Kinder. Während es für die jüngeren Kids verschiedene Programmpunkte gibt (freies Spiel, Arts & Crafts, Competition Games…) organisieren sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Clubs. Sie spielen Fußball, machen Karate oder sind im Gym aktiv.

Das alles läuft mehr oder weniger gut, mein Notizbuch füllt sich mit Ideen und die Gespräche mit den Fathers tun auch immer mehr Baustellen auf. An möglichen Aufgaben mangelt es hier auf jeden Fall nicht.

Hierzu und zur Arbeit im Oratorium allgemein, der Eröffnung einer neuen Kirche sowie unserem Besuch an einem See der doch eher einem Meer glich, gibt’s im nächsten Beitrag mehr.

Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche und bis bald,

Eure Katharina

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Thema von Anders Norén.