Jakob in Ost Timor

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Jaco, Weihnachten und Silvester

 

In den vergangenen Wochen ist wieder so viel passiert, dass ich garnicht dazu gekommen bin auch nur einen kleinen Blog Eintrag zu verfassen.

Dafür gibt es jetzt einen mit gleich 3 großen Ereignissen!

Beginnen will ich mit meinem Ausflug nach Jaco. Jaco ist eine sehr kleine Insel die an der östlichen Spitzte Osttimors zu finden ist, und fast unbewohnt ist (irgendwo auf Jaco soll ein Haus stehen). Diese Insel soll wunderschön sein, daher durfte das natürlich nicht fehlen.

Zusammen mit 6 anderen Volontären aus Deutschland (3 von den Franziskanern, 2 von Miserior und eine, die privat reiste) wollten wir diesen Trip am 3. Advent angehen. 

Unser Treffpunkt war in Baucau, da dieser für alle am besten erreichbar war und auch ein guter Startpunkt für unsere Reise war. Also mieteten wir uns ein Microlet für die paar Tage. Dieses hat jedoch noch am Tag vor der Abreise abgesagt und wir hatten noch Glück, dass wir am Tag der Abreise noch eins bekommen haben. 

Um 15:00 wollten wir dann am Samstag vor dem 3. Advent losfahren. Das hat natürlich nicht ganz so geklappt wie geplant. Nach etwas längerer Wartezeit sind wir dann um 18:00 losgefahren. Das war nur in sofern problematisch, dass es hier schon um 18:30 anfängt dunkel zu werden und es dann um 19:15 auch stockfinster ist. Nachdem wir uns dann alle mit Gepäck ins Microlet gequetscht hatten konnte es endlich losgehen. 

Ich persönlich muss sagen, dass ich das Microlet fahren als nicht sonderlich angenehm empfinde. So wurde mir innerhalb der ersten 15 Minuten Fahrt schlecht, was bei einer Fahrt von über 5 Stunden nicht ganz so vorteilhaft war. Daraufhin setzte ich mich an die Tür des Microlets und bekam so die ganze Zeit während der Fahrt Wind ins Gesicht, was die Fahrt wenigstens ein Bisschen erträglicher machte. 

Auf der Fahrt wurden auch immer die gleichen Lieder mit gefühlten 120 Dezibel abgespielt. So konnte ich nach 5 Stunden Fahrt nicht mehr richtig hören und alle Alan Walker und Chainsmokers Songs auswendig. 

Auch wenn wir es für relativ unrealistisch hielten kamen wir noch in der Nacht an der Spitze Osttimors an und konnten Jacos Umrisse im Dunkeln erahnen. 

Schlafen gingen wir jedoch noch nicht, da einer der Volontäre am nächsten Tag Geburtstag hatte und wir so noch bis 0:00 wachbleiben wollten. Aus 0:00 wurde dann letztlich 3:00. Geschlafen habe ich in einer Art Holzbox mit Dach, direkt am Strand. Ungemütlich ist für diese Box noch untertrieben. 

Zu 3 quetschen wir uns dann irgendwie doch rein und versuchten ein wenig zu schlafen. Nach ca. 2 Stunden wachte ich dann auch schon wieder mit Rückenschmerzen auf. Mittlerweile war es 5:00 und man hatte einen schönen Blick auf Jaco und die aufgehende Sonne. 

Nachdem auch der letzte von uns aufgewacht war und sich einigermaßen gefangen hatte, machten wir uns bereit für die Überfahrt. Mit dem nötigsten dabei (der Rest des Gepäcks blieb im Microlet) setzen wir uns dann in 2 Holzboote und fuhren ungefähr 10-15 Minuten über das Meer nach Jaco.

Dort angekommen ruhten wir uns nur kurz aus um dann direkt schwimmen zu gehen. Das ist hier wirklich ein tolles Erlebnis, da das Wasser wirklich glasklar war und es unglaublich viele Fische dort zu finden gab. So fühlte man sich beim Tauchen wie in einem prall gefüllten Aquarium. Leider konnte ich natürlich keine Aufnahmen von den Fischen machen. 

So verbrachten wir einen schönen Tag auf Jaco, an dem wir viel zu sehen hatten. Auch versuchten wir die Insel einmal zu umrunden, dies war uns jedoch nicht ganz möglich, da es an einer Passage zu steil und steinig wurde. Jedoch konnten wir ca 70 % der Insel umrunden. Auch haben wir auf der Insel Mittag gegessen. Wir hatten einen Kochtopf dabei, indem wir uns Reis mit Gemüse kochten. 

Jaco ist wirklich eine traumhaft schöne Insel und wir hatten auch unglaublich Glück mit dem Wetter. Es hat weder geregnet, noch war es zu sonnig. 

Es gab wirklich viel auf der Insel zu sehen und wir hatten keine Minute in der wir uns gelangweilt haben. Wir könnten fast ganz Jaco erkunden, viel schwimmen und tauchen und auch ein wenig entspannen. Trotz des fehlenden Schlafs konnte jeder von uns dies genießen. 

Am Abend ging es dann wieder mit dem Boot zurück nach Osttimor. Wir hatten die Möglichkeit noch eine Nacht am Strand in der „Box” zu schlafen und dann morgens ganz früh loszufahren oder noch am selben Abend nach Baucau zu fahren. Wir entschieden uns für letzteres. 

Wir alle waren ziemlich fertig vom Tag und auf eine weitere Nacht in der Holzkiste konnten wir alle ganz gut verzichten. 

Also brachen wir noch am selben Abend auf und kamen schließlich mitten in der Nacht sicher in Baucau an. Die Straßen in Osttimor sind wirklich so schlecht, sodass du wirklich nach der Fahrt jeden einzelnen Knochen spürst.

Wir machten uns noch einen schönen Abend in Baucau mit Nudeln und Weißwein und gingen dann schlafen. 

Am nächsten Tag verbrachten wir noch einen Tag in Baucau an dem ich später noch ein wenig über den Markt ging und später zum Don Bosco Haus in Baucau ging. Gegen Abend brach ich dann mit einem der Padres wieder nach Fatumaca auf und wir kamen kurz vor dem Abendessen an. 

In der folgenden Nacht konnte ich dann besonders gut schlafen, da ich von unserem Abenteuer ziemlich müde war.

So langsam aber sicher ging es jetzt auch auf Weihnachten zu und die Vorbereitungen waren voll am laufen. So bauten wir neben das Gebäude der Priesterschule eine Lebensgroße Krippe auf komplett mit LEDs verbastelt. Auch stellten wir den Tannenbaum aus Plastikflaschen auf. Den ganzen Tag wurde Weihnachtsmusik gehört und die Vorfreude auf Weihnachten war da.

Am 24. Dezember fand dann eine lange Messe statt. Allerdings wurde danach nicht gefeiert und auch an dem 25. blieb eine Feier aus. Das einzige was wir machten waren Fotos.

Das war ein wenig schade aber die Weihnachtsfeier sollte auch noch kommen.

Nämlich in Maliana einem Distrikt in Osttimor, der schon so weit westlich liegt, sodass er schon zu Indonesien und nicht mehr zu Osttimor gehört.

Am 26. Dezember brachen wir um 5:00 mit einem Bus auf nach Dili. Wir fuhren zusammen mit fast allen Salesianern aus Fatumaca und den Novizen. Nachdem der Bus komplett voll war legten wir ab und es wurde wieder mit gefühlten 200 Dezibel Alan Walker angemacht. Jedoch habe ich das „Talent“ sobald es auch nur die Möglichkeit gibt auf einer Fahrt zu schlafen, dass ich sofort einschlafen kann egal wie schlecht die Straße ist oder wie lang die Fahrt dauert. (Auf dem Weg nach Jaco gab es diese Möglichkeit zu schlafen nicht, da ich gebückt saß und mich festhalten musste damit ich nicht aus dem Microlet fiel)

Nach ein paar Stunden Fahrt machten wir halt an einem Straßenrand in der Nähe des Meers. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir weiter nach Dili, sodass wir pünktlich zum Mittagessen in Dili ankamen. 

Für den Rest des Tages sollten wir auch in Dili bleiben. Nachdem wir alle unseren Schlafplatz bekommen hatten und gegessen hatten trennten sich vorerst unsere Wege. Einige ruhten sich aus andere liefen ein wenig herum, andere unterhielten sich.

Ich für meinen Teil habe mich mit einem der Padres auf den Weg nach Timor Plaza „Dem Einkaufszentrum von Osttimor“ gemacht. Auch wenn ich bereits bei meiner Ankunft eine Woche in Dili war hatte ich noch nicht die Gelegenheit zur Timor Plaza zu gehen. 

Mit dem Auto ca. 5 Minuten entfernt von dem Don Bosco Gelände fuhr uns ein andere Padre zur Timor Plaza. Für die nächste Stunde waren wir damit beschäftigt Timor Palza komplett zu erkunden und Pläne für einen nächsten Besuch zu machen. 

Am Ende kauften wir uns noch eine Hot Chocolate. Diese war jedoch alles andere als „hot“. Sie kam nämlich mit Eiswürfeln. Geschmeckt hat sie trotzdem.

Auf dem Rückweg zum Don Bosco Gelände sind wir gelaufen, was uns ungefähr 30 Minuten gebraucht hat. Neben dem Don Bosco Gelände liegt noch ein Gelände der Schwestern. Diese haben wir auf dem Rückweg auch noch besucht um Frohe Weihnachten zu wünschen und um natürlich einen Snack zu essen.

Am Abend saßen wir alle nur noch zusammen, spielten Karten und unterhielten uns nett.

Am nächsten Morgen brachen wir auch wieder früh auf um unsere Reise nach Maliana fortzusetzen. Diesmal war die Straße deutlich besser, sodass fast jeder auf der Fahrt zumindest kurz schlafen konnte. Einen Stop machten wir an dem Grenzposten der Osttimor von Indonesien trennt. Dort wurden wieder viele Fotos gemacht. Unser Mittagessen aßen wir bei der Familie eines Fraters aus Fatumaca, da seine Familie in einem Dort in der Nähe unseres Ziels lag.

Angekommen auf dem Gelände, dass wie fast jedes Don Bosco Gelände aus einer Kirche, einem Sportplatz, mehreren Essens Sälen und natürlich Schlafsälen. 

In Maliana traf ich viele bekannte Gesichter wieder, wie zum Beispiel die alten Novizen aus Fatumaca die am 8. Dezember gegangen sind, oder auch die Community aus Dili die ich in meiner ersten Woche kennengelernt habe. 

Für den Rest des Tages war nicht mehr viel geplant außer das Abendessen und darauf folgendes Kartenspielen und Beisammensein. Es war eher der Tag an dem alle erst einmal ankamen. 

Am nächsten Tag sollte die „Party“ dann steigen. Nach dem Frühstück ging es dann erst mal natürlich zur Messe. Diese wurde von dem Bischof und dem Provinzial gehalten. 

Nach der Messe ging es dann zum Mittagessen. Bei diesem wurde Bier und Wein ausgeschenkt und es gab viele verschiedene Reisgerichte zum Essen zur Auswahl. Während des Essens wurden dann von jeder Community irgend ein Act performt. Dieser konnte ein Tanz sein, Musik, Gesang oder ein Witz. 

Auf jeden Fall war jeder der Acts auf seine Art witzig anzusehen. 

Die Weihnachtsfeier war auf jeden Fall ein Highlight für mich, da ich mich mit vielen Leuten unterhalten konnte, viele neue kennenlernte und einfach Spaß hatte. 

Am Nachmittag machten wir uns dann alle auf nach Hause. Alle waren in Aufbruchsstimmung, ich jedoch wurde nochmal Beiseite geholt, damit jeder der wollte mit mir nochmal ein Foto machen konnte. 

Abends kamen wir dann in Dili an um dort nur noch Abend zu essen und wieder den Abend ausklingen zu lassen. Am nächsten Morgen brachen wir dann wieder nach Fatumaca auf. Dort angekommen vielen alle erst einmal erschöpft ins Bett.

2 Tage später war auch dann schon Silvester. Auch das haben wir entsprechend gefeiert. 

Am Abend fanden wir uns alle um 20:00 in der Messe ein. Allerdings war der Priester gar nicht da. Auch nach längerem Warten kam niemand. Viele Leute wurden schon ungeduldig. Nach fast einer Stunde kam dann der Priester. Dieser hatte zuvor noch eine Messe in einem Dorf gehabt und wurde dort ein wenig aufgehalten. (Auch sind die Messen dieses Priesters immer besonders lang)

Die Messe dauerte dann nach verspätetem Start bis ca. 23:15.

Zwei Dinge haben mich hier verwundert:

Zum einen wurden die ganze Zeit nur Weihnachtslieder, wie Stille Nacht gesungen und viele wünschten sich auch Frohe Weihnachten…

Zum anderen wünschten sich alle schon nach der Messe frohes Neues, dabei war es ja noch garnicht 0:00 und somit auch noch kein neues Jahr….ah ja 

Nach der Messe fanden sich dann die Salesianer, die Novizen und ich vor der Priesterschule ein um ins neue Jahr rein zu feiern. Es wurde ein Feuer gemacht es wurde sich nochmals um 0:00 diesmal frohes Neues gewünscht und Fisch gegrillt. Wir aßen, spielten Karten, sangen, tanzten und tranken Alkohol..😆

Festgestellt habe ich bei diesem Fest das die Timoresen auf jeden Fall keinen Alkohol vertragen. Den Novizen wurde nach einem 0,33l Bier bereits schlecht und am nächsten Morgen lit die Hälfte der Novizen unter starken Kopfschmerzen und lag fast den ganzen Tag im Bett. Von einem oder zwei Bier…! Ah ja😆

Nachdem die Feier mit den Salesianern um ca 2:00 beendet war ging ich mit einem der Padres und einem Bruder noch zu den Leuten in der Umgebung um mit diesen zu feiern. 

Dort bekamen wir nochmals reichlich zu Essen und uns wurde reichlich Alkohol angeboten, darunter auch viele Getränke die ich noch nie zuvor getrunken hatte beziehungsweise überhaupt kannte. Auch musste ich mehrere Tänze mit den Leuten tanzen. Davon gibt es meines Wissens zum Glück keine Aufnahmen😅.

Bis fast 4:00 haben wir noch gefeiert, bis auch wir drei uns letzten Endes auf den Weg zurück nach Fatumaca machten. 

Am nächsten Morgen waren wir drei jedoch fit im Gegensatz zu den Novizen.

So waren die letzten 3 Wochen vollgepackt mit Aktivitäten und man hatte quasi immer was zu tun.

Auch wenn bei mir nicht das für mich typische Weihnachtsfeeling aufkam hatten wir ein schönes, für Osttimor typisches Weihnachtsfest und auch eine schöne Silvesterfeier. 

Ich wünsche euch allen ein Frohes Neues Jahr 2019! Jetzt liegen gute 4 Monate hinter mir und vor mir liegen immer noch weitere 6. Mit viel Vorfreude blicke ich so auf die kommenden Zeit und freue mich auf folgende Erfahrungen die ich machen werde.

Liebe Grüße aus Osttimor und ein frohes neues Jahr! 🎆 

Euer Jakob

4.Januar 2019

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  1. Kerstin

    Lieber Jakob, vielen Dank für deinen interessanten, informativen und lustigen Blog.
    Für das neue Jahr wünsche ich dir alles Gute und vor allem noch weiterhin spannende Erlebnisse in Osttimor. – Davon haben wir alle was 😬.
    Liebe Grüße aus dem Ruhrpott von Kerstin

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