Jakob in Ost Timor

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Neues Jahr – Neue Erfahrungen

 

Da in den letzten Tagen das Internet sehr schlecht war hatte ich leider keine Möglichkeit diesen Blog pünktlich hochzuladen. Daher kommt er erst jetzt!

Nach einer letzten Ferien Woche, in der wir viel für die Schüler vorbereitet haben, ging dann auch wieder die Schule los. In den letzten Tagen hatten wir alle Schlafsäle gesäubert und mit vielen neuen Extras ausgestattet. Manche Fenster mussten ausgetauscht werden, da sie im letzten Jahr kaputt gegangen sind. Auch mussten manche Stellen an den Gebäuden neu gestrichen werden, da die Farbe abgeblättert war.

An einem Sonntag sollten die neuen Schüler ankommen in Fatumaca. Die alten Schüler sollten dann zwei bis drei Tage später kommen. 

Am Sonntag der „Einschulung“ war also relativ viel los. Allerdings gab es nicht wirklich eine Zeremonie für die Einschulung. Die Schüler kamen alle nur mit ihren Eltern, teilweise in großen Gruppen nach Fatumaca und gaben ihre Kinder quasi an und „ab“. Alle mussten sich in eine Reihe stellen, die Namen mit dem dazugehörigen Schlafplatz wurden vorgelesen und dann sind die Schüler mit ihren Eltern einfach nur mit dem Gepäck des Schülers zum Schlafplatz gegangen um alles dort zu deponieren. 

Da wir viele neue Schüler hier haben, hat das auch den ganzen Tag gedauert, weil die Schüler auch alle nach und nach erst kamen und nicht alle gleichzeitig. 

Nachdem die Schüler mit den Eltern das Gepäck ausgepackt hatten, wurde noch kurz mit dem dazugehörigen Padre der Schule gesprochen (für die Technical School Father Director oder Father Jolino und für die Priesterschule Father Matias), und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Sowohl die Eltern als auch die Schüler fingen in den meisten Fällen an zu weinen. Mein Job an diesem Tag (mit Hilfe der Frater) war es die Schüler ein wenig aufzumuntern. Das hat auch meines Erachtens ganz gut geklappt. Zum Glück😅

Nachdem die Eltern alle gefahren sind kam erstmals wieder ein wenig Ruhe ein. Viele Schüler waren noch traurig, da sie ihre Familie jetzt für eine lange Zeit nicht sehen werden, aber auch diese Schüler konnten wir bis zum späten Abend ein wenig aufmuntern.

In den nächsten zwei Tagen, bevor die anderen Schüler kamen gab es eine Art Einführung für die Schüler in alles. Richtigen Unterricht gab es noch nicht, dafür wurden den Schülern alle Aufgaben erklärt. 

Als dann die andern Schüler kamen war alle Traurigkeit der neuen Schüler weg. Die neuen Schüler trafen viele alte Gesichter, die sie schon kannten und die viel von ihren Erfahrungen berichten konnten. 

Damit fing dann auch wieder der Unterricht an. Während ich letztes Jahr zum Großteil nur in der Technical School und die Novizen unterrichtet habe ist es jetzt für mich genau umgekehrt. 

Jetzt unterrichte ich alle drei Jahrgänge der Priesterschule in Englisch und natürlich auch die Novizen. Bei diesen habe ich jetzt auch mehr zu tun, denn im Gegensatz zu den alten Novizen gibt es hier auch welche die kein Wort, oder sehr wenig englisch sprechen und man ihnen Schritt für Schritt die Basics beibringen muss.

Der Unterricht macht mir persönlich aber in der Priesterschule deutlich mehr Spaß als letztes Jahr in der Technical School. 

Während in der Technical School viele Schüler sind die überhaupt keine Lust auf jegliche Art von Unterricht haben (so ein Verhalten ist mir aus Deutschland natürlich komplett unbekannt) und teilweise schlafen, etwas anders machen oder einfach nur laut sind, sind die Schüler der Priesterschule doch deutlich angenehmer. Das liegt zum einen daran, dass man keine Klasse von 40 Schülern hat (wie bei der Technical School) sondern eher 20-25, und die Schüler auch um einiges ruhiger sind und dem Unterricht folgen (meistens auf jeden Fall. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen).

Dazu kommt noch, dass das Englisch der Schüler der Priesterschule deutlich besser ist als das der von der Schülern der Technical School. Das erleichtert den Unterricht um einiges und gibt mir auch das Gefühl das bei den Schülern wirklich etwas hängen bleibt. Während ich bei der Technical School oft das Gefühl hatte, das  nur ungefähr die Hälfte der Klasse wirklich aufpasst und dann gegen Ende etwas mitnimmt, ich aber auch oft in verdutze Gesichter blicken musste, habe ich bei der Priesterschule schon oft die Situation gehabt, das Schüler nach extra Arbeit gefragt haben, da sie bereits fertig mit der alten waren (und diese auch gut bewältigt haben). Auch freuen sich die Schüler der Priesterschule immer auf den Unterricht und bedanken sich am Ende des Unterrichts immer, dass ich gekommen bin und so tollen Unterricht gemacht habe 😂 , was schlussendlich auch meine Motivation für weiteren Unterricht steigert.

Allerdings sind auch nicht alle begeistert von meinem Wechseln auf die Priesterschule…Viele Schüler der Technical School sind momentan ein wenig beleidigt, dass ich sie „verlassen habe“. 

So kehrte erst einmal Ruhe ein und alle gingen wieder ihrem Alltag nach. Für mich hieß das: Unterrichten, Arbeiten, Essen und natürlich zur Messe gehen.

Gerade sind ein paar Novizen krank, was daran liegt das wir immer noch in der Regenzeit sind. 

Lustig (für mich zumindest) ist jedoch wie sie krank wurden: Als es mal wieder etwas stärker regnete hielt ich es für schlauer eine Regenjacke anzuziehen um nicht nass zu werden. Darauf hin rümpfe einer der Novizen nur die Nase und sagte mir das Regenjacken etwas für „Frauen“ wären. Wenn ich ein starker „Mann“ sein möchte solle ich ohne Regenjacke und nur mit Tshirt und kurzer Hose raus in den Regen gehen. 

Als ich ihm darauf hin sagte, dass ich seine Ansicht zwar ein wenig amüsant fände jedoch bei meiner Regenjacke bleiben würde schüttelte der Novize nur den Kopf. Am Abend war genau dieser Novize und noch ein paar andere krank (und sind es jetzt immer noch) da sie mehrfach nur mit Tshirt in den Regen gegangen sind. 

In den Augen des Novizen bin ich vielleicht kein richtiger „Mann“, aber dafür auch nicht seid einer Woche krank..😆

Ab dem 26. Januar bereiten wir uns nun auf das große Don Bosco Fest am 31. Januar vor. Dieses wird hier natürlich sehr groß gefeiert.

Den Beginn feierten wir mit einer Olympia Ähnlichen Zeremonie. Alle Schüler wurden in verschiedene Mannschaften unterteilt, die alle Namen von Salesianern trugen. Jede Mannschaft hatte natürlich einen Kapitän und ca. 15 Mitglieder. Auch ich war in einer Mannschaft. Alle Mannschaften mussten sich in einer Reihe auf dem Sportplatz aufstellen mit einem dazugehörigen Schild, mit dem Namen des Teams. Dann kam ein Schüler mit einer großen Fackel angerannt und die Fackel wurde von Kapitän zu Kapitän weitergegeben, sodass die Fackel an allen Mannschaften mal vorbeiging. Am Ende wurde die Fackel dann Padre Director gereicht, der damit ein Feuer entzündete.

Danach traten die einzelnen Mannschaften gegeneinander an in Fußball, Basketball, Volleyball und Funchal (sehr ähnlich zu Fußball. nur weniger Spieler und kleines Spielfeld).

Da wir sehr viele Mannschaften sind steckten sich die Spiele über die nächsten paar Tage bis zum 31. Januar.

So wurde jeden Tag nach dem Unterricht eine der 4 Sportarten gespielt bis alle Mannschaften mal gegen jede antreten musste.

Letzten Endes gab es jedoch weder ein Finale oder eine Siegerehrung, oder generell eine Art Punktestand. Also wurde eigentlich nur aus Spaß gespielt, was vielleicht auch besser ist da sonst viele Mannschaften sauer wären, weil sie nicht gewonnen haben.

Vom 27.-31. Januar fand Abends auch immer nach dem Abendessen eine Art Quizshow statt. Es gab 4 verschiedene Teams, die jeweils aus 3 Leuten bestanden: 3 Schüler von dem ersten Jahr der Technical School, 3 Schüler vom zweiten Jahr der Technical School, 3 Schüler vom dritten Jahr der Technical School und 3 Schüler aus allen drei Jahrgängen aus der Priesterschule.

Alle 4 Teams stellten sich hinter ein jeweiliges Podest mit einem Buzzer und dann wurden Fragen gestellt. Zuerst wurden immer erst Fragen für die einzelnen Teams gestellt und nur wenn das Team die Antwort nicht wusste durfte ein anderes Team antworten. Auch gab es die Kategorie „Song weiterführen“. Dort wurde ein beliebiger Song angespielt, der dann mittendrin gestoppt wurde. Der Job des Teams war es dann den Song weiter zu singen. Das war dann vor allem für alle Zuschauer lustig anzusehen. 

Auch gab es die Kategorie wo Fragen gestellt wurden und der schnellste den Buzzer drücken musste um eine Antwort zu geben. War diese richtig gab es Punkte, war sie falsch gab es minus Punkte. 

Diese Quizshow fand jeden Abend statt und wurde von den selben Teams weitergeführt. 

Am Ende gewannen die 3 Schüler der Priesterschule, sehr zu meiner Freude, da dies das Team war das ich die ganze Zeit angefeuert hatte.

Am 31. Januar war es dann endlich soweit.  Das große Don Bosco Fest wurde gefeiert. Es kamen viele Gäste, wie der Provinzial Padre Apolinario, der „Minister of Education“ und der Präsident des Distrikts Baucau. Es wurde natürlich eine große Messe gefeiert die vom Provinzial gehalten wurde. Danach gab es eine Art Verleihung, bei der ich jedoch nicht wirklich verstand worum es eigentlich ging und es konnte mir auch keiner richtig erklären…🤨

Es wurden vom „Minister of Education“ irgendwelche Dokumente an ehemalige Schüler überreicht. Mehr habe ich auch nicht verstanden.

Danach ging es dann zum Essen. Da wirklich sehr viele Gäste da waren, fanden nicht annähernd alle Leute eine Platz zum sitzen also wurde sich kurzerhand einfach nach draußen gesetzt und dort gegessen. Es gab sehr viel gutes Essen und auch viel Bier und Wein. Heute haben drei Novizen wieder auf unerklärliche Art und Weise Kopfschmerzen und können leider dem Unterricht nicht beiwohnen…😉

Am Späten Nachmittag verabschiedeten sich dann die Gäste und machten sich auf den Weg nach Hause. Wir feierten noch ein wenig weiter und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Am Abend wurde dann noch ein Film über Don Bosco geschaut und das wars dann auch schon. 

Das Fest war ein sehr schönes Ereignis, jedoch wie so oft viel zu schnell vorbei.

Nächste Woche werde ich schon nach Dili fahren da es für mich am 9. Februar nach Sumatra zum Zwischenseminar geht. Also wird es auch beim nächsten Blog wieder viel zu erzählen geben.

Bis dahin!!

Euer Jakob

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Halbzeit – Zwischenseminar

  1. Sies, Gabriele

    Lieber Jakob,
    ich bin eine Bekannte von deinem Vater, habe viel mit ihm im PZ Naurod zusammengearbeitet und lese deinen Blog zwar unregelmäßig, aber sehr gerne.

    Es ist sehr interessant, was du dieses Mal von der Schule schreibst und wie du unterrichtest! Ich finde es sehr gut, dass du in deinem „sozialen Jahr“ eine richtige Aufgabe übernehmen konntest, die deine Fähigkeiten herausfordert. Anderen eine Fremdsprache zu vermitteln, ist nicht so einfach und sehr anspruchsvoll. Ich hoffe, du hast gutes Material. Aber so wie ich dich einschätze, hilfst du dir auch ohne weiter!

    Viele Grüße
    Gabriele Sies

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