Jakob in Ost Timor

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1 Monat Ost Timor

Ungefähr 2 Wochen sind seid dem letzten Blog Eintrag vergangen und ich habe schon wieder echt viel erlebt. Ich bin jetzt seid einem Monat auf Ost Timor und habe in dieser Zeit viele verschiedene Dinge erlebt, Eindrücke bekommen und natürlich auch eine Menge Spaß gehabt :-). 

Zum genauen Alltag und dem Tagesablauf werde ich in einem anderen Blog etwas sagen, da momentan immer noch viel Neues auf mich zukommt und ich so noch kein „festes“ Bild vom Alltag machen kann. Nun aber zu den letzten beiden vergangenen Wochen: 

Am Samstag Abend haben wir zusammen im großen Speisesaal der Schüler einen Film geschaut. Ein Film wird hier wohl jeden Samstag geguckt, wie mir gesagt wurde. Dieses Mal haben wir den Action Film „American Sniper“ geschaut. Dieser Film war jedoch sehr langweilig (meine Meinung und auch die der Schüler :-)), deswegen werde ich erst garnicht auf die Handlung des Films eingehen. Am Sonntag Morgen besuchten wir dann um 9:00 die Messe. Die Schüler erzählten mir, das dass schon die zweite Messe des Tages sei und fragten darauf hin um wie viel Uhr wir den in Deutschland die Messe feiern. Als ich den Schülern dann erzählte das wir am Sonntag unsere Messe um 11:30 feiern waren alle erstaunt und jeder sagte darauf hin, dass die Deutschen wohl gerne sehr lange schliefen :-). 

Nach der Messe luden mich die Schüler der Technical School ein mit ihnen nach dem Mittagessen eine kleine Wanderung zu machen. Ich willigte natürlich ein und fragte nach wann sie denn gedenken aufzubrechen. Als Antwort bekam ich „direkt nach dem Mittagessen“. Da das Mittagessen um 12:15 beginnt, schloss ich darauf, dass wir ungefähr gegen 13:00 losgehen würden. Losgegangen sind wir dann um 15:00. „Das sei aber ganz normal“ wurde mir gesagt; „Daran müsse ich mich gewöhnen, dass das mit den Zeiten hier nicht ganz so streng gesehen wird“. 

Das Ziel unser Wanderung war ein riesiger Baum an dem Hunderte von Fledermäusen leben. Auf dem ca. 40 Minuten langen Weg durch die Sonne, wurde ich erst einmal ausgefragt, wie ich denn in Deutschland meine Freizeit verbringe, was ich von Fußballspielern wie Cristiano Ronaldo oder Musikern wie Alan Walker hielte und noch vieles mehr. Auch wurde ich gefragt ob ich vom 2. Weltkrieg gehört hätte und was meine Meinung zu Adolf Hitler wäre. Unser Weg führte teils über asphaltierte Straßen, teils aber auch über sandige Feldwege. Auf dem Weg sah ich auch zum ersten Mal alte Häuser auf Stelzen mit Strohdächern, für die Ost Timor auch bekannt ist.

Angekommen an dem Baum mit den Fledermäusen musste ich feststellen, dass die Schüler recht hatten und dort wirklich hunderte von Fledermäusen lebten. Dort haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen bis wir uns wieder auf den Rückweg machten. 

Erwähnen möchte ich hier noch, dass mir auf dem Weg, vor allem von kleinen Kindern das Wort „Malae“ was soviel heißt wie „Fremder“ hinterhergerufen wurde. Das ist eine der momentan 4 Anredeformen. Von den Schülern werde ich oft einfach „Mister“ genannt, da ich in gewisser Weise ja auch ihr Lehrer bin und diese normalerweise gesiezt werden. Ich sage den Schülern zwar oft das sie mich nicht Siezen müssen, aber die meisten machen es trotzdem. Von den Padres, den Brüdern und den Novizen werde ich mal mit Jakob, aber meist sogar noch mit Simon angesprochen. Simon war der Volontär der vor mir in Ost Timor war und so haben die Padres sich wohl ziemlich an seinen Namen gewöhnt :-).

In der folgenden Woche habe ich wieder regelmäßig Englisch Unterricht gegeben. Bisher gab es auch noch keine Mahlzeit bei der ich keinen Reis gegessen habe. Am Freitag hatten alle Schüler für 3 Tage Ferien und fuhren so gegen Mittag alle nach Hause. So waren nur noch die Padres, die Brüder, die Novizen und ich in Fatumaca. Ungefähr waren wir jetzt noch 40 Leute. Alle zusammen haben wir dann Basketball gespielt, wobei die Timoresen hier wirklich nicht zu unterschätzen sind. Zwar bin ich hier körperlich der Größte mit etwas über 1,80m, da die durchschnittliche Größe der Männer hier bei ca 1,60m beträgt, allerdings sind hier in Fatumaca wirklich alle ziemlich sportlich und flink. 

Am Samstag Abend haben wir dann zusammen wieder einen Film geschaut. Diesmal haben wir „Les Miserables“ geguckt. Der Film war ziemlich gut nur leider wurde bei dieser Version des Films die gesamte Musik weggelassen, was bei einem Film wie „Les Miserables“ echt schade war. Besser als der Film von der Woche davor war es auf jeden Fall :-).

Am Sonntag sollte es dann nach der Messe und dem Mittagessen nach Baucau zum Schwimmen gehen. Also packte ich mein gesamtes Schwimmzeug in einen Rucksack wartete am Treffpunkt. Hier erfuhr ich dann (nachdem nach ca. einer Stunde dann alle an dem Treffpunkt waren), dass wir doch nicht schwimmen gehen würden sondern eine Bergwanderung machen würden. Mit Badehose und Handtuch im Rucksack kletterte ich dann letzten Endes auf die Ladefläche des Autos mit dem wir zum Berg „Ariana“ fahren sollten. Mit 17 Leuten saßen wir dann hinten auf der Ladefläche eines Autos und mir wurde schon etwas mulmig zu mute. Als wir dann losfuhren und ich mich mit aller Kraft, halb über die Kante der Ladefläche hängend, festklammerte fingen die ersten Schüler schon an zu lachen. Die Fahrt sollte nach Angaben der Schüler ungefähr 8 Minuten lang sein. War die natürlich nicht. Nach 10 Minuten wurde mir dann gesagt, dass wir nun die Hälfte der Strecke geschafft hätten und nach weiteren 10 Minuten sagte man mir dann das es noch ungefähr 8 Minuten dauern würde. Dennoch war die Fahrt ein schönes Erlebnis. Die Straße über die wir fuhren waren teils asphaltiert, teils nicht. Ab und zu musste man Palmenblättern, Ästen, Bambussträuchern und Lianen ausweichen, da wir auch durch Dschungelartige Gebiete fuhren. Diese waren wirklich wunderschön und zeigte mir nochmal deutlich wie schön die Natur hier in Ost Timor ist. 

Unser Zwischenstop führte uns nach Venilale. Dort gibt es eine Schule für Mädchen, an der vor ein paar Jahren auch schon eine Volontärin von Don Bosco gelebt und gearbeitet hat. In Venilale blieben wir jedoch nicht lange. Wir spielten kurz Basketball, dann ging es schon wieder weiter durch die Berge.

Wir hielten mehrfach an um Gruppenfotos zu machen, was sich aufgrund der tollen Aussicht auch hervorragend anbot.

Als wir dann am Berg angekommen sind haben wir erstmal ein Fotosession gestartet. Jeder wollte einmal fotografiert werden und so stellte man sich in einer Reihe auf, sodass jeder einmal fotografiert wurde. Bevor wir uns auf den Weg zur Spitze des Bergs machten aßen wir nochmal eine Kleinigkeit. Zum Essen gab es Reis, Nudeln, Fleisch und Salat. Als alle fertig gegessen hatten machten wir uns auf den Weg nach Oben. 

Der Wanderweg war zwar nicht sonderlich lang, wir brauchten nur ungefähr 30 Minuten bis zur Spitze, aber dafür gab es teilweise echt schwierige Stellen wo man wirklich aufpassen musste. Außerdem wurde es von Zeit zur Zeit windiger. Auf der Spitze angekommen war es so windig, dass man sich schon manchmal irgendwo festhalten musste um nicht hinzufallen, aufgrund des starken Windes. Auch verstand man kein Wort mehr von dem was die Anderen sagten. Auf der Spitze des Berges steht eine weiße Marien Statue, um die wir uns alle gestellt haben und noch bevor wir uns zum Rückweg aufmachten, ein Gebet sprachen.

Die Aussicht war wirklich fantastisch! Man konnte sehr weitläufig sehen und obwohl der Berg nicht gerade hoch war hatte man einen recht guten Überblick über die Landschaft.

Bevor wir uns auf den Rückweg machten machten wir natürlich nochmal ein Gruppenfoto. Wieder unten angekommen durfte ich dieses Mal einen Stehplatz einnehmen auf der Ladefläche. Das war deutlich einfacher als zu sitzen und mir ist es sogar gelungen ein paar Fotos zu schießen und ein paar Videoaufnahmen zu machen. Auch auf der Rückfahrt machten wir einen Zwischenstopp in Venilale und spielten nochmal Basketball. 

In Fatumaca kamen wir dann um 17:00 an und gingen erst einmal zum Snack, der jeden Tag um diese Uhrzeit stattfindet. Später sind auch noch nach und nach alle Schüler, die für 3 Tage weg waren, zurück gekommen. Viel haben wir nicht mehr gemacht, jetzt war erst einmal Entspannung angesagt :-).

Auch in den nächsten Tagen hab ich wieder regelmäßig Englisch Unterricht gegeben und mit den Schülern Lernspiele gespielt. Auch habe ich mit einem der Padres die Junior High School besucht und wir haben uns mit den Schülern dort unterhalten. 

Jetzt bin ich schon seid einem Monat hier in Ost Timor und es kommt mir so vor als wären es nur 2 1/2 Wochen, weil die Zeit hier echt schnell vergeht. 

Momentan habe ich einen kleinen Schnupfen den ich mir geholt habe, als ich in den Hasenställen gearbeitet habe, aber ich bin schon wieder auf dem Weg der Besserung!

Ich werde jetzt versuchen alle 2 Wochen etwas hier auf meinem Blog hochzuladen, sodass ihr nicht jeden Tag nachschauen müsst, ob ich etwas Neues geschrieben habe! Falls ihr Fragen habt stellt sie mir immer gerne!

Bis dahin!

5.Oktober 

PS: Letztes mal habe ich zum hochladen des Blogeintrags über 2 Stunden gebraucht, obwohl der Text schon längst fertig geschrieben war. Da müsste man sehr geduldig sein, was für mich natürlich kein Problem war ;-). Mal sehen ob das dieses Mal schneller klappt :-)!

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  1. Tigges

    Hallo Jakob,
    dein Beitrag klingt nach viel Spaß & Freude und einer tollen Arbeit, die du in Ost-Timor leistest. Wir sind stolz auf dich!
    Vielleicht lernst du ja auch noch das Volleyballspielen. 😀
    Ganz liebe Grüße aus Togo, wir denken an dich, Sophie und Jeremias

    • Jakob Platzbecker

      das Volleyball spielen lerne ich hier leider nicht wirklich, da hier jeder sogar noch weniger drauf hat als ich..
      Grüße nach Togo aus Osttimor!

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