Am 3. September ging es nun endlich los. Um 17:45 bekam ich gerade noch so den Flieger von Frankfurt nach Amsterdam um von dort aus ungefähr 13 Stunden nach Singapur zu fliegen. Nach einem fast 2 stündigen Aufenthalt im Flughafen ging es dann noch mal etwa 3 Stunden weiter nach Bali. Dort war es zum Zeitpunkt der Ankunft schon Nacht. Nachdem ich mich dann durchgeschwitzt und extrem übermüdet zum Hotel durchgekämpft hatte, welches eigentlich nur 100 Meter neben dem Flughafen war ich aber trotzdem fast eine Stunde gebraucht habe um dort anzukommen aufgrund des wirren Aufbaus des Flughafen, ging ich sofort auf mein Zimmer und versuchte vergeblich noch ein wenig zu schlafen. Am Nächsten morgen war ich schon um 6:00 am Flughafen zu meinem Glück. Das Gepäck welches eigentlich nach Ost Timor durchgehen sollte ist nämlich in Bali hängen geblieben und ich musste nochmals den ganzen Weg von gestern zurück laufen um meinen „Riesen-Rucksack“ zu holen. Um kurz nach 9 Uhr ging dann der Flug nach Dili auf Ost Timor und ich konnte mich erstmals nachdem ich ungefähr 33 Stunden am Stück wach war im Flugzeug erstmal schlafen legen.

Angekommen in Dili bekam ich erstmal mein 90 Tage Visum am Flughafen. Als ich dann aus dem Flughafen herausgelaufen kam, lief mir direkt einer der Brüder aus Dili entgegen und begrüßte mich herzlich und forderte mich auf ihm zu folgen. Mit ihm fuhr ich dann vielleicht 10 Minuten bis zum Don Bosco Haus in Dili. Das Gelände des Don Bosco Haus ist relativ groß. Es besteht aus mehreren, den Verhältnissen entsprechend recht hohen Häusern mehreren Gärten und einer Kirche.

Auf dem Gelände angekommen schoß der Bruder mit mir erst einmal ein „Willkommens-Selfie“. Dann wurde mir mein Zimmer gezeigt, und wir brachten erst einmal all mein Gepäck dorthin. Dann ging es direkt zum Mittagessen. Dort wurden mir die anderen Padres vorgestellt und ich wurde herzlich begrüßt von allen. Zum Essen gab es roten Reis, Kartoffeln und Fleisch. Besonders stolz waren die Padres auf die zahlreichen Bananen -Sorten, die ich alle einmal probieren musste:-).

Nach dem Essen fuhr ich dann mit dem Bruder der mich auch vom Flughafen abgeholt hatte durch die Stadt zum einzigen richtigen Einkaufszentrum. Dort besorgten wir mir eine neue SD-Karte, damit ich auch ins Ausland telefonieren konnte. Zurück im Don Bosco Haus legte ich mich erstmal schlafen, da ich immer noch sehr müde von der langen Reise war. Sehr erleichtert, dass ich den langen Weg nun endlich hinter mir hatte schlief ich dann fast bis zum Abendessen durch.

Zum Abendessen gab es dann Reis, Kartoffeln, Fleisch und natürlich Bananen. Die Auswahl an Essen hat sich auch in den nächsten Tagen kaum verändert :-).
Am nächsten Morgen ging es dann für mich mit einem der Padres zur Schule. Dort wurde ich unter lautem Gekreische von den Mädchen und Gejubel von den Jungen vorgestellt und begrüßt. Besonders gefreut hat alle das ich direkt zu Anfang in Begleitung des Schulleiters, dem Padre, „Despacito“ auf der Geige vor der gesamten Schule vorspielte.

Große Aufgaben hatte ich in meiner ersten Woche in Dili nicht. Ich ging regelmäßig zur Schule um mit den Schülern Weihnachtslieder auf der Geige zu üben. Man fängt damit halt besser zu früh als zu spät an ;-).
Doch sonst hatte ich nicht viele Aufgaben in Dili. Am Sonntag stellte mich der Padre in der Sonntagsmesse der Gemeinde, die nicht einmal ganz in die Kirche passte, vor und fuhr, nachdem jeder der wollte mit mir ein Selfie gemacht hatte, an den Strand.
Dort aßen wir eine Kokosnuss, die wir zuerst mit einem Strohhalm austranken und dann mit einem „Löffel“ aus Kokosnussschale auf aßen. Danach sind wir noch ein wenig am Strand entlang geschlendert und haben uns nett unterhalten.

In den nächsten Tagen kümmerte ich mich mit einem der Padres um mein verlängertes Visum, was am Anfang auf ein paar Probleme staß, da die Person die mir dieses Visum aushändigen konnte außer Landes war. Nach mehreren Anläufen haben wir es dann trotzdem geschaft und ich habe nun endlich ein verlängertes Visum. Auch lernte ich viele Leute kennen, unter anderem einen Deutschen, der sich in Dili eine Firma aufgebaut hatte und nun Besitzer von mehreren Supermärkten war.

Insgesamt habe ich die Zeit in Dili sehr genossen. Es war erstmal alles recht entspannt, ich konnte meinen Jetlag gut ausschlafen und alle waren super nett zu mir.

Nach einer Woche in Dili ging es für mich dann am Donnerstag endlich nach Fatumaca, meinem eigentlichen Zielort. Nach einer fünfstündigen Fahrt, über die zweit gefährlichste Straße Ost Timors, wie ich während der Fahrt erfuhr, kamen wir am Nachmittag an in Fatumaca. Gegessen hatten wir auf der Fahrt an einer kleinen Raststätte. Dort aßen wir Reis und Fisch. In Fatumaca angekommen wurde ich direkt von einem der Padres empfangen und zu meinem Zimmer geführt. Dann führte mich der Padre erst einmal über das gesamte Gelände und zeigte mir alles ganz genau. Insgesamt ist es hier deutlich kühler als in Dili, weil wir hier auf einem Hügel liegen, aber verglichen mit deutschen Verhältnissen immer noch ziemlich warm. Nachdem ich eine ausführliche Führung durch Fatumaca bekommen hatte, packte ich mein Gepäck aus und ruhte mich kurz von der recht aufregenden Fahrt aus. Am Abend wurde ich dann von allen andern begrüßt und zum Abendessen gab es dann Reis, Fleisch und Gemüse.

Fatumaca liegt recht ländlich und nicht direkt an einer Stadt dran, sodass es hier immer recht ruhig ist.
In den ersten Tagen in Fatumaca habe ich immer mit den Jungs Sport gemacht und bei der Feldarbeit geholfen.
Am Sonntag fand dann eine Art Elternsprechtag statt, nur das dieser sehr feierlich aufgezogen wurde.

Nach ein paar Tagen ging es für mich dann auch in der Schule los. In der Schule gebe ich Englisch Unterricht. Das hat auch bisher ganz gut geklappt :-).
Alle sind hier wirklich sehr nett zu mir und jeder will immer wissen ob es mir gut geht und ob ich mich hier wohl fühle.

Nun bin ich also schon seid ca. 2 Wochen in Ost Timor. Die Gespräche finden nun schon zur Hälfte in Tetum statt und zur anderen Hälfte in Englisch.
Ich bin sehr gespannt was noch so auf mich zukommt in den nächsten Tagen!

Falls ihr irgendwelche Fragen an mich habt stellt sie mir immer gerne, ich versuche sie so gut es geht und so gut es das Internet hier zulässt zu beantworten;-).

Bis dahin

Euer Jakob

22.September