Franzi in Indien

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Eine kulinarische Reise

Schon seit längerem habe ich mir vorgenommen über das Essen hier zu erzählen, dass sich sehr von daheim unterscheidet, aber total lecker ist. Daher hier mal ein kleiner Überblick (ich entschuldige mich schonmal für die nicht ganz fachliche Beschreibung)

  • Reis: Reis ist wohl das Erste, was vielen in den Sinn kommt, wenn sie an die indische Küche denken. Und das auch nicht ganz zu unrecht. Bei uns gibt es jeden Mittag Reis mit verschiedenen Soßen. Reis wird aber nicht nur „pur“ gegessen, sondern so vielfältig verarbeitet, wie in Deutschland Weizen.
  • Idli: Hierbei handelt es sich um Ufo förmige Küchlein, die aus einem Reisteig/-brei gemacht werden.
  • Dosa: Eigentlich fast wie Pfannkuchen
  • Chappati: Ein Fladenbrot, der in der Pfanne angebraten wird. Beim Chappati machen, haben wir übrigens auch schon tatkräftig mitgeholfen.
  • Buri: Der Teig ist gleich wie Chappati, nur, dass der Fladen diesmal nicht angebraten wird, sondern komplett frittiert wird. Also nicht gerade gesund, dafür aber umso leckerer.
  • Parotta: Mein absolutes Lieblingsessen (wobei Chappati, Buri und Biriyani auch ganz weit oben auf der Liste stehen), dass es meiner Meinung nach viel zu selten gibt. Auch ein Fladenbrot, diesmal aber eher aus einer Art Blätterteig.
  • Idiyappam: weiße Nudeln aus Reismehl, die oft zusammen gebollt  sind.
  • Pongal: Reisbrei. Gibt es in süß und herzhaft.
  • Soßen: Zu den oben genannten Sachen gibt es dann meist Sambar (eine Gemüsesoße), verschiedene Currys ( meist Fisch- oder Hähnchen-Curry) oder Chutneys ( Hannah war der Überzeugung, dass Chutney aus Chutney-Bohnen hergestellt wird)
  • Biriyani: Reisgericht; bei uns meistens mit Hähnchen
  • Kesari: süßer Brei in leuchtend gelb oder orange (gefärbt), hauptsächlich aus Rava und Ghee (freu ich mich auch jedes Mal, wenn es das gibt)
  • Gemüse: Neben altbekannten Gemüse wie Tomaten oder Karotten, gibt es auch für mich neues Gemüse, wie „Bottle Guard“, „Lady Finger’s“ oder „Drumstick“
  • Obst: Auch beim Obst hab ich einiges Neues probieren können, wie Jackfruit, Papaya, Drachenfrucht  oder Chiku. Die Bananen, die es jeden Tag gibt, sind deutlich kleiner als daheim, dafür aber auch viel süßer und geschmacksintensiver.
  • Snacks und Süßes: Wirklich gesund ernähre ich mich in Indien auf jeden Fall nicht. Dafür gibt es einfach viel zu viele leckere Snacks und Süßigkeiten. Sehr gerne esse ich „Mysore Pak“, aber auch ,,Samosa“ und ,,Jalebi“ haben es mir angetan (Ehrlichweise sind das auch die einzigen Namen die ich kenne ). Die Torten, die es an Geburtstagen gibt oder von Sponsoren mitgebracht werden, schmecken trotz ihres unterschiedlichen Aussehens alle irgendwie gleich. Etwas künstlich, aber dann doch recht lecker.
  • Tee und Kaffee: Was bei jedem Inder und jeder Inderin am Tag nicht fehlen darf, ist der Tee. Überall in der Stadt sieht man Teestände an denen man Tee für 10-15 Rupien (ca. 0,11€-0,17€)bekommt. Der traditionelle „Milk Tea“ wird zubereitet, indem Milch erhitzt wird und dann dazu das Teepulver (Schwarztee) und der Zucker gegeben wird, bevor alles durch ein Sieb gegeben wird. Weil der Tee so lecker ist, ist die „Tea Time“  mittlerweile fester Bestandteil meines Tages. Außerdem habe ich angefangen jeden Morgen einen Kaffee zu trinken, wobei jeder Kaffeetrinker daheim wohl beleidigt wäre, von dem, was hier Kaffee genannt wird. Vielmehr handelt es sich um stark gesüßte Milch mit einem kleinen Schuss Kaffee. Warum einer der Fathers trotzdem jeden Morgen sagt, er hätte gerne einen „Coffee light“ bleibt mir ein Rätsel.

Allgemein habe ich das Gefühl, dass in Indien beim Würzen das Motto „Je mehr desto besser“ herrscht. Sei es bei der Schärfe der Soßen, dem Pfeffer auf dem morgendlichen Omelette oder dem Zucker im Tee und den Süßigkeiten.

Doch nicht nur was man isst, ist neu, sondern auch wie man isst. Nämlich mit der Hand, was einige Vorteile hat. Zum einen muss man weniger spülen, zum anderen verbrennt man sich nicht mehr an zu heißem Essen die Zunge, weil man zu ungeduldig ist. Davor verbrennt man sich nämlich die Finger, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Außerdem ist es deutlich praktischer, wenn man z.b auf dem Boden sitzend isst, was nun schon ein paar Mal der Fall war. Letztes Wochenende erst war Besuch hier im DBCH und zum Mittagessen saßen wir alle in der strahlenden Sonne im Innenhof, was total gemütlich war. Auch „indisch Trinken“ stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Man setzt die Flasche/den Becher gar nicht an die Lippen an, sondern schüttet sich das Wasser einfach in den Mund. Auch hierfür gibt es wieder einen praktischen Hintergrund: Da niemand die Flasche/den Becher berührt, kann jeder damit trinken. Bei einer Veranstaltung mit hundert Leuten reichen dann zwei Becher, die alle benutzen oder auch in vielen Geschäften steht ein Wasserspender mit einem Becher. Meine Trinkversuche enden oftmals noch mit einem nassen Oberteil, aber ich werde immer besser. Trotzdem beneide ich noch die Menschen hier, die sich easy einen ganzen Becher reinschütten können und bei denen das Wasser einfach durchläuft ohne zehnmal absetzten zu müssen.

Beim Durchforsten meiner Galerie musste feststellen, dass ich nur wenige gute Bilder vom Essen habe. Ein paar wenige habe ich aber gefunden, die den Strom an Informationen hoffentlich ein bisschen anschaulicher machen.

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Thema von Anders Norén.