„Ich dachte, du wärst schon in Indien?“

Hallo ihr Lieben,

„Ich dachte, du wärst schon in Indien?“ „Das dachte ich auch.“ So, oder so ähnlich startet zur Zeit fast jede Unterhaltung, mit Leuten, die von meinem Jahr in Indien wissen.

Aber fangen wir vorne an.

Mitte September habe ich mich auf den Weg nach Frankfurt gemacht, um mein Visum zu beantragen. Ich war total aufgeregt, aber es hat alles geklappt und bereits am nächsten Tag habe ich die E-Mail erhalten „Ihr Reisepass ist fertig und kann nun abgeholt werden.“ Mir ist eine große Last von den Schultern gefallen. Ich dachte „Jetzt steht unserer Ausreise nichts mehr im Wege“. Dem war dann aber doch nicht so. Bei Lea, meiner Mitvoluntärin, lief der Visaantrag nicht so reibungslos, wie bei mir und eine Woche später kam die Nachricht „Ihr Visum wurde abgelehnt“. Mit dieser Nachricht hatte keiner gerechnet, aber wir haben die Hoffnung nicht verloren, der Abflug war noch eine Woche entfernt.

Freitags war die Abreise geplant, donnerstags stand mein 18. Geburtstag an, den ich zusammen mit meinem Abschied mit meinen Freunden feiern wollte. Dienstags machte ich mit meinem Vater die letzten Besorgungen, als eine Nachricht von Lea mich erreichte „Wir werden am Freitag definitiv nicht fliegen.“ Damit hatte keiner gerechnet und wir waren ein wenig überfordert mit der Situation. Ich musste das Beste draus machen und so konnte ich wenigstens meinen Geburtstag entspannt feiern.

Anderthalb Wochen später sollte unsere Ausreise dann stattfinden. Erneut, stellte sich die Botschaft quer und das Visum wurde zum zweiten Mal ohne Begründung abgelehnt.

Einige Tage sind nun schon seitdem vergangen und für Lea und mich ist es jetzt nicht mehr sicher, ob es überhaupt nach Indien geht, oder ob wir in eine andere Einrichtung in einem anderen Land kommen. Bis Anfang November wird sich das dann geklärt haben.

So, jetzt wisst ihr über die aktuelle Situation Bescheid. Wir werden Ausreisen und sicherlich ein unglaubliches Jahr haben, allerdings ist das Land und der Abflug noch ungewiss.

Trotzdem ist es mir wichtig zu sagen: Weder Lea noch Don Bosco Volunteers haben einen Fehler gemacht, wir wissen einfach nicht, warum das Visum abgelehnt wurde. So etwas ist noch nie passiert, aber irgendwer muss ja immer der Erste sein. Ich bedanke mich bei allen, die versuchen, mit ihrer Hilfe und Unterstützung unseren Einsatz in Indien doch noch möglich zu machen.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Eure Evi

Der Koffer, der darauf wartet, endlich gepackt zu werden.