Monat: Januar 2020
Jaa, und nach diesem langen aber super witzigen Abend, kam dann schon Heiligabend. Dass die große Weihnachtsfeier schon am Tag vorher war, lag daran, dass schon am 24. viele der Jungs von ihren Angehörigen für 10 Tage Holidays abgeholt wurden (wen jetzt verwundert, warum einige Jungs noch ein zu Hause haben und dann trotzdem hier wohnen, der kann gerne nochmal im Eintrag „Holidays & hoher Besuch“ nachlesen, wie das so ist). So hatten wir dann einen ganz entspannten 24. Dezember mit jeder Menge Cricketspielen und Weihnachtsrundumputz, abends einem festlichen Essen unterm Lamettahimmel:
… und anschließend hieß es ausruhen für die Nachtmesse. Die Zeit haben wir Volos genutzt, um unter uns eine kleine letzte Weihnachtsfeier zu machen und ganz entspannt bei vertrauter Weihnachtsmusik zusammengesessen 🙂 Ja, und danach ging’s los durch das nächtliche, ganz leise und leere Nachbarsviertel, das ich so verschlafen noch nie gesehen habe, weil wir sonst um Mitternacht immer schon im Heim sind. Da spazierten wir dann durch dunklen Gassen zur Kirche.. aber wer dort mit der besinnlichen Atmosphäre einer deutschen Nachtmesse gerechnet hat (ich), wurde an dieser Stelle komplett überrascht (hups). Schon in der Straße vor der Kirche deutete sich an, was uns auf dem Kirchengelände erwartete: super viele Menschen sind Richtung Eingang geströmt, Rikschas, Mopeds und Busse versuchten sich mit einem Hupkonzert Wege durch die Leute zu bahnen, Happy-Christmas-Luftballons wurden verkauft und über allem, dröhnte laut „Kommt lasset uns anbeten“ auf Tamil aus den Boxen vom Kirchhof. Und das um 12 Uhr nachts. Naja, Ruhestörung gibt’s hier ja nicht, das hatte ich ja schonmal erwähnt. Als wir dann irgendwie am Eingang der Kirche angekommen sind, wurde ich schon wieder überrascht, denn der ganze Kirchhof mit allen Palmen usw. und die Kirche waren komplett behangen mit blinkenden, die Farbe wechselnden Lichterketten und quietschbunten Weihnachtssternen. Also, so ganz anders als die grün-roten, eher dezenten deutschen Weihnachtsdekorationen, aber auf jeden Fall eine gute Ablenkung, wenn einem während der Messe auf Tamil mal die Augen zufallen sollten 😉 Denn weil in der Kirche kein Platz für alle Menschen war, haben wir auf dem -ebenfalls überfüllten- Kirchhof gesessen, konnten den Lichterschmuck also ausgiebig begutachten. Ziemlich neu war für mich auch, für Jesus „Happy Birthday“ zu singen, aber das ist hier total normal und so sangen das alle Gottesdienstbesucher zum Abschluss und wir hier im Heim dann noch ein zweites Mal, als es zum Nachmitternachtssnack noch einen Weihnachtskuchen gab.
An den darauffolgenden Ferientagen war echt viel los, weil fast jeden Tag ein besonderes Event anstand, um den Jungs, die nicht nach Hause können, trotzdem eine abwechslungsreiche Ferienzeit zu ermöglichen. So erlebten wir unter anderem unser erstes indisches Fußballmatch im Stadion, machten original Dr. Oetker-Schoko-Pudding für alle Jungs und den Staff und waren an einem Abend bei einer riesig groß gefeierten Priesterweihe 7 neuer Salesianer (die dauerte sogar noch länger als die Nachtmesse an Weihnachten..). Als Highlight des Abends würde ich also hier weniger die Messe bezeichnen -dafür war sie eindeutig zu lang- sondern das Essen danach, wo wir Volos irgendwie beim Essen mit den ganzen Salesianern landeten. Da standen wir dann auf einmal umringt von jeder Menge Fathers und Brothers in ihren weißen Gewändern in der Schlange und das war mal eine richtige Erfahrung, wie das so ist mit dem Salesianerlife, also es war mega die familiäre Grundstimmung und jeder kannte jeden irgendwo her und wenn nicht, dann ging man trotzdem ganz offen aufeinander zu. Das fand ich cool.
Schließlich haben Jakob und ich uns am 29.12. mit 2 deutschen Volontärinnen aus Hyderabad, die wir von den Vorbereitungsseminaren kennen, auf den Weg nach Pondicherry zu unserem ersten Kurzurlaub gemacht, für den es nach den ganzen vollgepackten Tagen auch langsam Zeit wurde. So hatten wir dann mal wieder ein bisschen Zeit unter uns und ohne Jungs, aber zurück zukommen und jeden Jungen mit einem fröhlichen „Happy New Year“ wiederzusehen, war danach auch wieder schön 😀
Hui, naja jetzt hab ich hier ganz schön viel erzählt…
Ich hoffe ihr hattet auch alle schöne Weihnachtstage und seid gut ins neue Jahr gerutscht. Gerade an den Weihnachtstagen gab es dann natürlich den ein oder anderen Moment, wo man an die Menschen in der Heimat gedacht hat… Also ganz liebe Grüße und bis zum nächsten Blogeintrag!
-->Frohes Neues und liebe Grüße mal wieder aus Chennai! Zwar ist es jetzt schon wieder ein Weilchen her, aber ich will gern noch erzählen wie meine Weihnachtstage hier so waren. Also, auf geht’s! Meinen letzten Beitrag habe ich ja ca. 2 Wochen vor Weihnachten geschrieben.. Da kamen schon ein paar laufende Vorbereitungen zur Sprache uund […]
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