„Das habe ich noch nie gemacht, also geht es sicher gut.“
So lebe ich hier in Kolumbien nach dem Motto des kleinen, starken Mädchens mit den roten Zöpfen.
Mit diesem Lebensmotto eröffnet man sich selbst viele neue Wege. Seit meinen ersten Tagen hier habe ich gemerkt, dass wenn ich morgens mit der Mentalität aufstehe „sage niemals nie“, der Tag sich in so viel Gutes entwickeln kann.
Eines Freitagabends zum Beispiel schrieb mir Laura, die Tanzlehrerin der Schule, ob ich Lust hätte am nächsten Morgen in der Frühe mit ihr und ihrem Freund, der zufällig der Sportlehrer der Einrichtung ist, Pferde auszuleiden und in den Bergen ausreiten zu gehen.
Ehe ich mich versah, saß ich am nächsten Morgen auf einem mittelgroßen, dunkelbraunen und sehr kooperativen Pferd, was mich durch die Berge schleppte, sogar in der Nacht, als wir den Weg selber nicht mehr erkennen konnten, da wir keine Taschenlampen benutzten durften. Das Vertrauen, was ich in dieses Lebewesen gesteckt habe, war echt bewundernswert. !Ach!… was ich vergessen hatte zu erwähnen… bei der Ankunft mussten wir unterschreiben das wir auf die Tiere gut Acht geben und so weiter und so fort… das Spannende an der Sache war dann, dass jeder gegen den unterschriebenen Vertrag eine kleine Flasche Hochprozentiges TO GO in die Hand gedrückt bekommen hat. -Naja- dachte ich mir, und so ritten wir los. Am Ende war dies einer der schönsten Tage, die ich hier bis jetzt schon erleben durfte.
Ein weiteres Erlebnis, welches ich gerne teilen möchte, ist der Tag des Basketball-Turniers. Viele die mich gut kennen, wissen, dass ich ein halbes Jahr in den Vereinigten Staaten war und dort leider viele Schwierigkeiten mit meiner Gastfamilie hatte. Zur gleichen Zeit habe ich im Schulteam mit Basketball angefangen und das Team hat mir immer den Rücken gestärkt und mich in vielen Momenten dieser fünf Monate des Auslandsaufenthaltes begleitet.
Seit vier Jahren assoziiere ich Basketball also mit Familie. So ist mein Team, die D3 in Deutschland, Teil meiner Familie. Außerdem sind so auch die Jungs aus dem Internat mir hier immer mehr ans Herz gewachsen, vor allem die, mit denen ich fast täglich zum Basketballspielen auf den Platz gehe.
Aus dem Ganzen folgte, dass ich an einem Sonntagmorgen mir für halb 5 einen Wecker stellte, um das Team mit zu ihrem ersten Spiel zu begleiten. Dass es das erste Basketballspiel in der Geschichte der Schule ist wurde mir bewusst, als wir die finale Besprechung auf dem Platz hatten, die Jungs so langsam nervös wurden und Darwin, der Sportlehrer, nur meinte „Egal wie das heute ausgeht Jungs… habt Spaß, denn wir schreiben heute Geschichte der Schule Don Boscos“.
Ab diesem Moment war ich dann offiziell auch mit nervös und hab mich umso mehr gefreut sie auf ihrer Reise begleiten zu dürfen. Das Spiel selber ist zwar schon fast zwei Monate jetzt her, trotzdem muss ich innerlich immer wieder lächeln, wenn ich an diesen Tag denke.
Jetzt habe ich es schon wieder geschafft… vier Monate lang Blog schreiben und immer noch nicht über meine Arbeit hier mit den Kindern zu berichten. Es passiert einfach so viel tagtäglich, dass ich gar nicht dazu komme über meine Aufgaben hier zu reden. Mal schauen, wozu der nächste Anlauf führt.
Ich möchte in diesem Eintrag zum Schluss kurz etwas zu Spenden für Don Bosco sagen. Mein Freiwilligendienst wird zu 75% von „weltwärts“ gefördert, jedoch muss ich die restlichen 25% über einen Spenderkreis aus Familie und Freunden zusammenbekommen. Eine Spendenbescheinigung gibt es natürlich auch hierfür, dafür einfach beim spenden deine Adresse und Namen angeben. Ich freue mich über jeden Euro der zusammenkommt. Im folgenden die Bankverbindung, falls ihr etwas spenden wollt und könnt…
IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99
BIC: COLSDE33XXX
Bank: Sparkasse KölnBonn
Verwendungszweck 1: Name Volontär*in (Carina Isabel Könen) und Spenderkreisnummer (S22VR011) Verwendungszweck Zeile 2: Adresse des Spenders (zur Ausstellung Spendenbescheinigung)
