Bunt. Bunter. Benin!

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Erste Male

Mein Aufenthalt hier hat viele erste Male für mich bereitgehalten und wird ziemlich sicher auch noch einige für mich in petto haben. Einige davon will ich euch nicht vorenthalten.

WEIT WEG WOHNEN

Es ist das erste Mal für mich, dass ich so lange von zu Hause weg bin. Mein erstes Mal auf einem anderen Kontinent und somit auch das erste Mal in Benin. Außerdem habe ich noch nie in einer Großstadt und auch noch nie in einer WG gelebt. Zudem habe ich das erste Mal in meinem Leben das Meer so gut wie vor meiner Haustüre. Daher gab es natürlich auch schon den ein oder anderen Strandausflug.

Besuch aus Porto-Novo

ESSEN

Natürlich gibt es auch beim Essen viele Dinge, die neu für mich sind. So durfte ich hier das erste Mal in den Genuss von Papayas kommen. Auch diverse andere Gerichte, wie zum Beispiel Pâte (eine Art fester Brei aus keine Ahnung was), salzige Bananenchips (sehr lecker) und andere Dinge von denen ich leider immer die Namen vergesse, habe ich vorher noch nie gegessen.
Unter der Woche und jeden Samstagabend esse ich mit den Mädels aus dem Foyer. Die Gerichte hier sind definitiv landestypischer, als das Essen bei den Schwestern (dort gibt es immer mehrere Beilagen zur Auswahl und es kommt auch öfters mal etwas eher Europäisches auf den Tisch). Gegessen wird im Foyer mit der Hand. Einfach, simpel und macht echt Spaß.

KLAMOTTEN

Bunt. Bunter. Benin. Trifft hier auf jeden Fall zu. Überall sieht man die wildesten Muster und alle nur erdenklichen Farben leuchten dir entgegen. Und ich kann mich als stolze Besitzerin eines maßgeschneiderten, beninischen Rockes mit dazugehöriger Tasche bezeichnen. Und mit stolz, meine ich stolz wie Oskar. Ich bin vor Freude in unserer Wohnung auf und ab gehüpft und habe gejubelt.

EINKAUFEN

Ist so ganz anders als in Deutschland. Hast du Lust auf Ananas, Banane oder Avocado, dann kannst du dir den Weg zum nächsten kleinen Supermarkt sparen. Dort wirst du nicht fündig. Stattdessen kannst du an den vielen kleinen Straßenständen halt machen oder eine der Frauen mit einem Obst-Tablett auf dem Kopf anhalten. Auch das Einkaufen auf solchem Wege, war mir bisher unbekannt.

Wenn es um die wunderschönen leuchtend bunten Stoffe geht, so findet man diese am besten in einem der vielen Stoffläden auf dem Markt.
Dort habe ich mich diesen Samstag zusammen mit Henneh, Lea Scheder und Jule, das erste Mal hin getraut. Dank zwei Praktikantinnen, die mit Henneh im Maison de l’esperance arbeiten und von hier kommen, haben wir uns nicht verlaufen und sind auf diesem riesigen Markt nicht verloren gegangen.
Dem Besuch auf dem Markt folgte gleich ein weiteres erstes Mal. Wir haben uns beninische Stoffe gekauft. Die Herausforderung hierbei war sich zwischen all den Stoffen zu entscheiden. So viele Soffe sind in kleine Räume gestopft, manche gar nicht mein Geschmack, aber die meisten unglaublich schön. Mein Kopf rauchte da einfach nur noch. Nehme ich den oder den anderen? Oder vielleicht doch beide? Einige Läden später konnte man dann, vier glücklichen deutschen Mädchen ins Gesicht schauen. Meine Ausbeute zwei tolle Stoffe, die schon in Geiste zu einem Kleid, einer Hose und einem Oberteil umgewandelt wurden.

FORTBEWEGUNG

Der Straßenverkehr wird hier von viel Huperei begleitet. Vor allem für die Mototaxis ist es wichtig sich in dem Tumult Gehör zu verschaffen. Klein und geschmeidig schlängen sie sich durch die kleinsten Lücken, weichen geschickt Schlaglöchern aus und düsen geschwind über den ein oder anderen Bordstein. Dabei sitzen meist zwei Personen auf dem kleinen Gefährt, wobei man auch ohne weiteres zu dritt darauf Platz nehmen kann. Das ein oder andere Mal sieht man jedoch auch, wie noch mehr Leute versuchen auf dem Sitz Platz zu nehmen. Die Einheimischen transportieren auf den Motorradtaxis eigentlich alles. Körbe voller Essen, Leitern, Rohre und vieles mehr. Hier also der ganz normale Wahnsinn. Für mich allerdings noch nicht wirklich normal, sondern vor allem wahnsinnig. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich zuvor noch nie auf einem Motorrad mitgefahren bin, aber ich bin hier das erste Mal mit einem Mototaxis gefahren. Und das ist in diesem Straßenverkehr definitiv eine ganz neue Erfahrung.

Ampeln sind hier eine Seltenheit, doch es gibt sie.

HEIMWERKERN UND HAUSHALT

Vor nicht allzu langer Zeit, hat die Toilettenspülung in unserer WG beschlossen den Geist auf zu geben. Da wir nicht gleich zu den Schwestern rennen wollten, beschlossen wir selbst Hand anzulegen. Internetrecherche und Youtubetutorials brachten uns allerdings nicht auf die Ursache. Dann hieß es Toilettenkasten auf machen und mal schauen, ob wir selber was sehen. Und siehe da, etwas rumprobieren und die Spülung funktionierte wieder wie am Schnürchen. Also auch für das Reparieren einer Toilette gibt es ein erstes Mal.

Ich bin auch das erste Mal in meinem Leben selbst zuständig eine komplette Wohnung in Schuss zu halten und meine Wäsche zu waschen (hier ein großes Dankeschön an meine Mama). Wäsche waschen funktioniert hier allerdings nicht wie Zuhause, einfach rein in die Waschmaschine und später aufhängen. Nein, gewaschen wird hier mit Hand. Das kannte ich bisher nur aus längeren Urlauben, in denen dir
T-shirts oder Unterwäsche irgendwann ausgegangen sind. Das Waschen per Hand nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch und ist etwas nerviger, aber es klappt schon.

Küche wird als Waschraum umfunktioniert.

SPRACHE

Auch sprachlich gibt es einige Neuheiten für mich. Damit meine ich aber nicht nur die französische Sprache, die ich hier täglich für die Verständigung brauche, sondern auch die regionale Sprache Fongbe, die hier in Cotonou eigentlich von jeder einheimischen Person gesprochen wird. Auch die Mädels in unseren Projekten sprechen untereinander oft Fongbe, weswegen Henneh und ich uns darin versuchen die landestypische Sprache zu lernen.

Ganz liebe Grüße aus dem verregneten Benin (hier ist gerade noch kleine Regenzeit)

Eure Lea

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