Ich bin weit weg. Ich bin nicht mehr Zuhause. Ich gehe nicht mehr in die Schule. Ich bin in Benin. Ich bin in Cotonou. Aber was mache ich hier eigentlich genau?
Faulenzen und die Sonne und das Essen genießen?

Einiges davon stimmt natürlich auch immer mal wieder, aber in erster Linie bin ich hier um zu arbeiten. (Um ehrlich zu sein schließt sich leckeres Essen und Arbeit nicht aus)

Eine Sache daran gefällt mir hier besonders und unterscheidet unseren Einsatzort auch von den meisten anderen Projekten der Don Bosco Volunteers. Henneh und ich werden über das Jahr hinweg nicht nur in einem sondern in mehreren Projekten arbeiten.

Zu den Projekten gehören das Maison du soleil, das Maison de l’espérance, das Espace Eveil, die école alternative, das Foyer und die Baraque SOS. Wir werden in regelmäßigen Abständen durch die verschiedenen Projekte rotieren, um somit möglichst viele Erfahrungen, Eindrücke zu sammeln und Aufgabenbereiche zu entdecken.

Da ich aber erst nach und nach Einblick in all diese Projekte bekommen werde und euch natürlich möglichst genau von diesen berichten möchte, werden hier auch immer wieder neue Informationen hinzugefügt. Also es lohnt sich auf jeden Fall in ein paar Monaten nochmal auf diesen Blogeintrag zurück zu kommen.

Alle Projekte der Don Bosco Schwestern stehen unter dem Motto

„Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“

Foyer Laura Vicuna

Das Foyer Laura Vicuna ist ein Heim für junge Mädchen auf dem Gelände der Schwestern. Es bietet derzeit ein Zuhause für knapp 40 Mädchen, verschiedenen Alters. Alle Mädchen haben unterschiedliche Vergangenheiten und Schicksalen. Das Foyer bietet somit kurzfristig oder langfristig für sie, die Möglichkeit einer Familie.

Denn das eigentliche Ziel ist es die Mädels zurück zu ihren Familien zu bringen.
Daher leben die Mädchen, bei denen eine Reintegration noch möglich ist zuerst im «petit Foyer». Die Mädchen, für die diese Möglichkeit nicht mehr besteht leben dann im «grand Foyer».

Das Foyer gibt den Mädchen nicht nur einen sicheren Ort zum leben, sondern ermöglicht ihnen auch eine Schul-/Ausbildung und bereitet sie auf ein selbstständiges Leben vor.

Im Foyer bin ich Tata und große Schwester, helfe bei Hausaufgaben und in der Küche, esse ab und zu mit den Mädchen und albern auch mal mit ihnen herum.

Maison du soleil

Das Maison du soleil ist ein Heim für derzeit neun Minderjährige Mütter mit ihren Kindern im Alter von zwei Wochen und knapp zwei Jahren. Alle jungen Mädchen, die dort leben sind Opfer sexueller Gewalt geworden und können aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Familien leben. Sie bekommen sowohl psychologische Hilfe als auch Hilfe beim aufziehen ihrer Kinder. Viele der Mütter machen tagsüber eine Ausbildung im nebenan liegenden Maison de l’esperance. Während dieser Zeit werden die Kinder von mehreren Tatas betreut.

Im Maison du soleil bin ich Teilzeit-mama für die Kinder und Freundin für die Mütter. Das heißt ich versuche Mütter und Kinder zum Lachen zu bringen, singe und spiele mit ihnen, helfe beim Essen, aber bin auch da, wenn mal jemand schreit und wiege weinende Babys in den Schlaf.

École alternative

Die école alternative ist eine Schule auf dem Gelände der Schwestern, welche nicht nach Alter eingeteilt ist, sondern nach Niveau. Das ermöglicht auch älteren Kindern Bildung zu erlangen. In sechs Klassen, werden ungefähr 140 SchülerInnen von sieben LehrerInnen in den Fächern Französisch, Mathe, Naturwissenschaft und Technik, Sozialkunde und Sport unterrichtet.

In der école alternative stehe ich irgendwo zwischen LehrerInnen und SchülerInnen. Ich bin Respektsperson, aber beteilige mich auch aktiv an Pausenspielen, Tänzen und Gesprächen mit den Kindern.

Wie gesagt, die aufgezählten Projekte sind längst nicht alle. Für mehr Informationen könnt ihr auch schonmal bei Hennehs Blog vorbeischauen und sonst sage ich nur…

…Fortsetzung folgt.