Oder auch: Was mir in den ersten Tagen auffällt

Am besten fange ich mit den Vierbeinigen Freunden an: Hunde. Vermutlich kennt jeder in Deutschland Straßenhunde aus Rumänien, die zur Adoption stehen. Hier begegne ich tatsächlich täglich mehreren Hunden. Es gibt Hunde, die Haustiere sind, als Wachhunde gehalten werden, auf der Straße oder in der Wildnis leben. Die Hunde in der Stadt sind mir bis jetzt nur gelassen begegnet und bei den wilden Hunden in der Natur gilt das gleiche Verhalten als Mensch wie bei Bären: im Kreis stehen, nicht weglaufen, abwarten und zur Not Lärm machen, damit  sie wieder von selbst verschwinden. Bären? Ja, es gibt hier öfters Bären. Wenn ein Bär in der Nähe ist, fangen die Handys von selbst an eine Melodie abzuspielen und zeigen an, wo sich der Bär gerade aufhält. Ich bin bis jetzt noch keinen Bären außer einer Holzstatue gesehen. Dafür habe ich schon öfters Pferdekutschen die Straße entlang fahren sehen. Dies wird noch ab und zu  als Transportmittel benutzt, wobei fast überall Verbotsschilder für Kutschen stehen.

Als nächstes komme ich zu den Menschen. Einerseits treffe ich hier Rumänien und Ungarn, andererseits auch Sinti und Roma. Mit letzteren hatte ich noch nichts zu tun außer dass mir gesagt wurde wie ich sie erkenne und, dass ich auf meine Wertsachen in ihrer Nähe achten soll. Die Unterscheidung zum anderen Gruppen ist ziemlich einfach: Männer tragen oft einen Hut mit großer Krempe; Frauen haben bunte Kleider und Schmuck an (anscheinend aus dem Grund, dass sie nach der Trennung von ihrem Mann nur das mit sich nehmen dürfen, was sie an sich haben). Diese ethnische Minderheit hat noch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, da diese erst vor circa 150 Jahren aus der Sklaverei entlassen wurden. Viele kämpfen noch mit der daraus resultierenden Armut und Kinder gehen oft nicht zur Schule, da sie einerseits dort Abwertung erfahren und andererseits ihre Eltern dem Staat und den staatlichen Institutionen nicht trauen.

Die Unterscheidung zwischen Rumänen und Ungarn fällt mir immer noch schwer. Dafür muss ich mich noch genauer mit beiden Sprachen auseinandersetzen.

Allgemein ist mir aufgefallen, dass in Rumänien vieles selbst gemacht wird. Einerseits Brotaufstriche, Saft und Schnaps, andererseits wird anscheinend auch gerne Geschenkpapier zum Verschönern alter Schränke hergenommen. Die Preise für Lebensmittel sind niedrig, jedoch sind andere Produkte circa so teuer wie in Deutschland.

 Autos werden manchmal laufend am Straßenrand stehen gelassen, da anscheinend niemand diese klaut, wobei sich niemand um die Abgase kümmert. Genauso wie noch aktuell ist Müll auf dem eigenen Grundstück zu verbrennen, sodass sich jeder über die Schadstoffe in der Luft freuen kann.

Des Weiteren ist die Anordnung der Dörfer für mich ungewohnt. Es sind fast alle Häuser direkt an der Hauptstraße, sodass die Dörfer eher länglich statt zentral sind. Die Grundstücke sind meist klein und süße Häuser mit unterschiedlichen Baustilen, die etwas Renovierung oder neue Farbe bräuchten stehen neben verfallenen oder neu gebauten Häusern. Es wirkt manchmal wie ein Kuddelmuddel in dem man sich die schönen Ecken durch genaues Hinschauen entdeckt. Die Straßen sind ok allerdings etwas kurvig und es gibt nur kurze Autobahnabschnitte.

Ist Rumänien teilweise noch deutsch geprägt? Das habe ich noch nicht herausgefunden, jedoch lassen sich hier deutsche Produkte und Supermärkte finden. Alleine in Sovata ist Penny, Kaufland und bald soll noch Lidl folgen.