Oder auch: Wie die Zeit plötzlich losrennt

Die Tage in den letzten Wochen scheinen für mich davonzufliegen. Mir wäre es lieber, ich hätte mehr Zeit die vielen Momente auszukosten. Es ist eine Menge passiert und ich werde hier nur eine kleine Zusammenfassung mit den Highlights erzählen, damit es nicht zu langwierig wird.

Nach meiner langen freien Zeit im Winter ging es für mich Anfang dieses Jahre mit neuer Energie wieder nach Bamberg zum Don Bosco Jugendwerk. Dort habe ich meine zweite Praktikumszeit verbracht. Ich durfte viereinhalb Wochen auf der Wohngruppe „Pinardi“ aushelfen und wurde fest in den Dienstplan der Betreuer integriert. Da auf der Wohngruppe zwei Praktikantinnen geholfen haben, fing mein Arbeitstag meistens am Nachmittag an. Ich war also von 12:00 Uhr bis abends um 18:00 oder 21:00 Uhr auf der Wohngruppe. Für mich sind die Zeiten ganz praktisch, da ich durch den Lockdown nichts vom Stadtleben verpasste und morgens aufstehen konnte, wann ich möchte.

Meine Aufgaben  waren: Zeit für die Kinder nehmen, Spiele spielen, Bettgehzeiten mit einzelnen Kindern betreuen, kleinere Streitereien lösen, größere Streitereien den festen Mitarbeitern überlassen, bei den Hausaufgaben helfen und Aufgaben im Haushalt übernehmen.

Ich habe erst ein paar Tage gebraucht, um anzukommen und meinem Platz in den gegebenen Strukturen zu finden. Es gab viele wundervolle Momente, in denen ich den Kindern überhaupt nicht ihre Vergangenheit angemerkt habe, zusammen gelacht wurde und Späße gemacht wurden. Zum Beispiel beim Kekse backen, Verstecken spielen in der gesamten Wohngruppe oder Schlitten fahren.  

Von anderen Betreuern auf der Wohngruppe habe ich gelernt, dass Humor ein gutes Mittel zum Auflockern von angespannten Situationen ist, da Lachen bekanntermaßen ansteckend ist. So wird beispielsweise ein Gespräch, das droht stark beleidigend und anstachelnd zu werden, sodass ein Kind ausrastet, auf eine andere Ebene gehoben oder andere Bahn gebracht und verhindert.

Nach meinem Praktikum fand ein Online-Seminar für alle Voluntäre statt, da wir leider nicht nach Benediktbeuern fahren und das Seminar vor Ort durchführen durften. Daher wurde an zwei Tagen das zweite Praktikum reflektiert, sich untereinander ausgetauscht und erzählt, wer wo was das nächste halbe Jahr verbringt. Wenn wir Voluntäre Glückspilze sind, findet im August noch ein Rückkehrseminar gemeinsam statt.

Und was mache ich in meinen nächsten fünf Monaten?

Ich habe mich entschieden einen europäischen Freiwilligendienst in Rumänien zu machen. Die Organisation vor Ort nennt sich „Outward Bound Romania“ und ist eine internationale Organisation, die erlebnispädagogische Aktivitäten, wie Kanu fahren, Klettern, wandern etc für verschiedene Personengruppen anbietet.

P.S.: Hier geht’s zur Online Ausstellung zum Thema „NachhaltICH“, die von meinem Don Bosco Volunteer Jahrgang erstellt wurde: https://prezi.com/view/fCIyEPVEr1UDwslZzTT3/