Oder auch: Wie das Leben in einer Jugendherberge plötzlich zum Privileg wird 

Vor Weihnachten war der zweite Zeitraum der Don Bosco Volunteers Akademie in Benediktbeuern. In diesem Blogeintrag möchte ich etwas ausführlicher davon erzählen, was alles in den fünf Wochen passiert ist, sodass die Tage nur so verflogen sind. Vormittags gab es verschiedene Seminare, wie z.B. gewaltfreie Kommunikation, Les Miserables – Erlebnisbericht aus Frankreich, Befreiungstheologie, Fortschritt und Wachstum: Wo ist mein Weg?. Dabei hat mich vor allem die gewaltfreie Kommunikation geprägt, da diese mehr mit mir selbst zu tun hat als mit meinem Gesprächspartner gegenüber.

Wir Voluntäre haben ebenfalls in Kleingruppen Seminare gehalten. Das Thema meiner Gruppe war: „Was macht Werbung?“. Hierbei sind wir auf Problematiken wie Sexismus oder Rassismus eingegangen und haben danach die Frage behandelt, was gute Werbung ausmacht und wie sie manipuliert. Es war spannend einmal selbst nachzudenken, welche Inhalte interessant sind und mit welcher Methode diese motiviert bearbeitet und besprochen werden. Lange Frontalvorträge oder zu viel Input sind dabei selten hilfreich. Es ist doch unterschiedlich ein Seminar zu besuchen oder das Seminar anzuleiten.

Nachmittags wurde selbst Hand angelegt und eigene Projekte wie, ein paar Videos für den Don Bosco Adventskalender drehen oder Ausstellungsstücke für die demnächst startende Online-Ausstellung Nachhalt-Ich, angefertigt. Zudem wurden viele Workshops unter den Voluntären selbst angeboten, z.B. Improtheater, Tanzkurs, Handlettering, Musik, Chor,  Workout oder Volleyball.

An den Wochenenden war neben Erholungszeit ebenfalls immer was los. Neben einem intensiven Besinnungswochenende, gab es einen Harry-Potter Marathon, Wandern oder Spazieren im Schnee und an den Adventssonntagen Kaffee und Kuchen.

In der Jugendherberge zählen wir 24 Voluntäre als ein Haushalt. Das ist ein Luxus und tut sehr gut, da es sich fast wie eine Seifenblase der Normalität anfühlt. Wenn wir unter uns sind dürfen wir alle ohne Masken zusammensitzen. Das habe ich sehr geschätzt, da ich somit nicht an der Isolation durch die Kontaktbeschränkungen leide. Dafür gab es zusätzliche Einschränkungen für den großen Haushalt. Während der fünf Wochen in der Jugendherberge ist kein Besuch von außerhalb vorbeigekommen bzw. sollten keine Besuche unternommen werden. Vor der Akademiezeit wurde ein negativer Corona-Test vorgewiesen und nach einer Woche in der Jugendherberge nochmals ein Schnelltest durchgeführt, um das Risiko minimal zu halten.

Vor dem Lockdown waren einige Referenten hier, die sich gefreut haben wieder vor einer Gruppe Menschen anstatt vor dem Computerbildschirm zu sein. Es war für sie eine längere Zeit her so viele junge Menschen auf einem Haufen zu sehen.

Nachdem bereits bei der ersten Akademie-Zeit Zeitungen Interviews geführt und über die Don Bosco Volunteers Akademie berichtet haben, schauten dieses Mal zwei Fernsehteams in der Jugendherberge vorbei.

Am Ende der fünf Wochen gab es eine gemeinsame Weihnachtsfeier, bevor wir uns wieder verabschiedet haben und in die Winterferien aufgebrochen sind.

Im Januar werde ich wieder in Bamberg sein und mein Praktikum dort im Don Bosco Jugendwerk fortsetzen. Ich bin schon gespannt, ob das Schülercafé schon eingerichtet wurde.

Folgt gerne meinem Instagram-Account für weitere Bilder aus meinem bunten Alltag: @BeccaBaldInMontenegro