Los geht‘s

Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag aus Bolivien! Die Reise zu meinem Freiwilligendienst startete für mich und zwei andere Volontäre (Johanna und Richard) am 6. September in München. Obwohl mir die Verabschiedung von meiner Familie schwergefallen ist, war ich vor allem froh, als wir alle ohne Probleme die Sicherheitskontrolle passiert hatten und es nach einem letzten Mal Winken endlich losging! 17 Reisestunden, ein Zwischenstopp in Madrid (wo wir unsere Mitvolontäre Enya, Flori und Theresa aus Bonn aufgesammelt haben) und genau 10.436,30 km später sind wir endlich am Viru Viru International Airport in Santa Cruz de la Sierra angekommen. Nachdem 7 deutsche Volontäre plus Unmengen an Gepäck (glücklicherweise nach ein bisschen Suchen vollständig) sicher durch sämtliche Kontrollen in der Empfangshalle angekommen waren, wurden wir von Padre José Maria mit vielen „Bienvenidos“ und den hier zur Begrüßung üblichen Küsschen empfangen.

Ankunft am Flughafen

Alles neu

Und dann ging es auch schon los: zum ersten Mal bolivianische Luft schnuppern, die Palmen sehen, sich durch den ungewohnten Verkehr schlängeln, das unglaublich schnelle Spanisch hören und die ständige Geräuschekulisse aus Hupen, Rufen und quietschenden Bremsen verarbeiten. In dieser ersten Woche gab es tausend neue Eindrücke, alles war spannend und anders. Selbst ein Gang zum Mercado, der direkt neben unserem Volontärshaus liegt, ist aufregend. Und irgendwie fällt es mir noch immer ziemlich schwer mir vorzustellen, dass ich ein ganzes Jahr hier verbringen werde: 10.436,30 km entfernt von Familie, Freunden und allem was ich gekannt habe. Aber gleichzeitig freue ich mich wahnsinnig auf die kommende Zeit.

Im Laufe der ersten Woche konnten wir uns ein wenig in unseren Zimmern einrichten, einen ersten Ausflug ins Zentrum von Santa Cruz machen und z. B. eine bolivianische Sim-Card kaufen. Außerdem haben wir von Padre José Maria verschiedene Teile des Proyecto Don Bosco in Santa Cruz gezeigt bekommen. Das Projekt hier ist sehr groß und besteht aus sieben verschiedenen Einrichtungen: dem Hogar, der Granja Moglia, dem Techo Pinardi, Mano Amiga, dem Patio, dem Barrio Juvenil und Don Bosco en los Barrios. Im Gegensatz zum Hogar, der Granja und dem Mano Amiga (das einzige Mädchenheim), die ein dauerhaftes Zuhause für Kinder verschiedenen Alters bieten, sind das Patio und das Techo nur übergangsweise Aufenthaltsorte, bis die Kinder und Jugendlichen entweder in ein dauerhaftes Heim oder zurück zu ihren Familien können. Eine Besonderheit sind dabei das Barrio Juvenil und Don Bosco en los Barrios. Im Barrio Juvenil können junge Erwachsene eine Ausbildung z.B. zum Bäcker oder Schreiner machen, Don Bosco en los Barrios sind eine Schule sowie ein Kindergarten in den ärmeren Vierteln von Santa Cruz.

Das Hogar Don Bosco

Ich freue mich schon, wenn wir diese Woche anfangen zu arbeiten, und werde bald wieder berichten.

Antonia