Da wir uns noch keinen Urlaub gegönnt haben, war das Zwischenseminar für uns eine nötige und schöne Verschnaufpause, trotz unserer anstrengenden Anreise.

Braşov:

Unsere Reise führte uns zunächst in die Stadt Braşov, die auch als Kronstadt bekannt ist. Da unser Reisebus um mehrere Stunden verspätet dort ankam, mussten wir uns eine andere Herberge suchen, weil unser geplantes Hostel keine 24h Rezeption hatte. Im Nachhinein war dies aber kein Schaden, da unser neues Hostel ausgezeichnet und frei von Bettläusen war. Nach einer erholsamen Nacht, hatten wir nun den Tag Zeit, um die Stadt zu besichtigen.  Während des Vormittagen machten wir uns auf eigene Faust daran, die Altstadt zu erkunden.

Schwarze Kirche – Brasov

Unser erster Stopp war ein kleines Café in einer Seitengasse, um uns für den Tag zu stärken. Munter machten wir uns dann, über den Marktplatz und an der Schwarzen Kirche vorbei, auf den Weg, den Berg im Süden der Stadt zu besteigen, auf dem der Braşov-Schriftzug steht. Von dort aus sagte man uns, habe man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt. Allerdings gestaltete sich dies schwieriger als gedacht, da die Seilbahn geschlossen und die Wege vereist waren. Wir beschlossen, es bei dem zu belassen, was wir bestiegen haben.

Anschließend gingen wir vorbei am Stadttor in Richtung weißer Turm, da man von dort ebenfalls eine schöne Aussicht über die Stadt hatte.

Poarta Ecaterina

Nachdem wir dort den Ausblick genossen und unsere Fotos gemacht haben, machten wir uns auf die Suche nach einem Lokal fürs Mittagessen. Nach einer deftigen Mahlzeit war es Zeit für die „Free Walking Tour“, einer Führung durch die Altstadt. Da Braşov eine ehemalige deutsche Siedlung ist, erinnert der Baustil sehr an heimische Städte wie München oder Regensburg. Dieser Umstand bot eine schöne Abwechslung für das Auge von den tristen Plattenbauten der Sowjetunion, die in Chişinău vorherrschend sind.

Nach einer unterhaltsamen und lehrreichen Führung war es wieder Zeit zum Aufbruch. Unser nächstes größeres Ziel war Belgrad, die Hauptstadt der Republik Serbien.

Belgrad:

Dort angekommen, war die erste Herausforderung neben der Orientierung die Umstellung von Rumänisch auf Englisch. Dies führte dazu, dass ich anfangs ohne es zu merken mein Essen auf Rumänisch bestellte, oder auch englisch, Rumänisch und Deutsch durcheinander würfelte.

Kaum im Hostel angekommen, machten wir uns mit zwei Mitvolos einer anderen Organisation, die mit uns ihr Zwischenseminar hatten, auf den Weg in die Stadt. Wir nutzten das schöne Wetter und machten einen Spaziergang zur Burg und durch die Fußgängerzone. Für mehr war allerdings keine Zeit, da Aaron und ich unsere DonBoso-Mitvolos vom Busbahnhof abholen wollten. Da der Bus, mit dem Gregor und Bettina ankommen wollten, verspätet war und erst spät am Abend eintreffen sollte, machten wir uns zu dritt mit Flora, deren Bus mehr oder weniger pünktlich war, auf den Weg zurück ins Hostel. Dort angekommen fassten wir den Entschluss, das Abendessen in unserem Appartement selber zu machen und dann zusammen mit Gregor, Bettina und den beiden anderen Volos, Johanna und Michelle, zu essen und den nächsten Tag zu planen.

          

Trotz des schönen Wetters am Vorabend regnete es den kommenden Tag durch. Nichtsdestotrotz ließen wir uns davon nicht aufhalten. Wir machten uns ein weiteres Mal auf zur Burg, da man dort eine schöne Aussicht und einige schöne Kirchen vorfand. Nach einem längeren Erkundungsspaziergang durch die Burg, bei dem verschiedene Mauerreste erklommen und Hohlräume erkundet wurden, machten wir uns  auf die Suche nach einem Lokal fürs Mittagessen. Wir einigten uns auf ein serbisches Restaurant, das auf mehrere Weisen speziell war. Zum einen waren auf dem Boden, wahrscheinlich zu atmosphärischen Zwecken, Sägespäne verstreut, was mich an das Stroh am Boden in alten Häusern oder Ställen erinnerte. Zum anderen war es für uns junge Deutsche ein ungewohnter Anblick, rauchende Gäste in einem Lokal zu sehen. Allerdings gab es eine gute Belüftung, weswegen kein Rauch stehen blieb und störte. Das Essen war selbstverständlich ausgezeichnet.

Nach dem Essen machten wir uns auf, uns mit Louisa, ebenfalls einer Freiwilligen, am Platz der Republik zu treffen. Zu unserem Leidwesen wurde dieser Platz renoviert bzw.  umgebaut und war mit Bauzäunen umstellt. Alternativ gingen wir nun als versammelte Mannschaft  durch den strömenden Regen zum Dom des Heiligen Sava, der größten orthodoxen Kirche Südosteuropas.

Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Beograd-Schriftzug vorbei, der sich als Gruppenfotomotiv anbot.

Als wir schließlich vom Regen durchnässt bei der Kirche ankamen, mussten wir feststellen, dass leider auch diese renoviert wurde. Allerdings konnten wir uns die schön gestaltete und bemalte Krypta anschauen.

Wie bei der Kirche bei der Burg gab es auch hier eine kleinere extra gebaute Kapelle, die dem Heiligen gewidmet war und deren Wandbemalung immer wieder ein Augenschmaus war.

Nachdem wir wieder eine Sehenswürdigkeit unserer Liste abhaken konnten, machten wir uns mit Stopps bei einem Supermarkt , da wir auch an diesem Abend wieder das Abendessen kochen wollten, und dem Parlamentsgebäude für ein paar schnelle Fotos  auf den Weg zurück ins Hostel.

Nach dem Abendessen beschlossen wir, unseren letzten Abend in Belgrad in einer Bar ausklingen zu lassen. Dort hielten wir es für eine gute Idee, uns direkt vor die Livemusik zu setzen, die es dann leider auch schwer machte sich zu unterhalten, als sie anfing zu spielen. Allerdings muss man sagen, dass es eine gute und unterhaltsame Band war, die dort spielte.

Am letzten Tag in Belgrad gingen wir nun ein drittes Mal zur Burg vor, da Louisa diese noch nicht gesehen hatte. Allerdings mussten wir um die Mittagszeit  unseren Bus nach Mali Idos erwischen. Es erwies sich von Vorteil, dass Flora in Montenegro ihr Freiwilligenjahr verbringt und dort ein serbischer  Dialekt gesprochen wird. Dies erleichterte den Kauf der Bustickets ungemein.