Nach meinem letzten Blogeintrag ist ja nun schon etwas Zeit vergangen und es hat sich einiges seitdem getan. So ist es nicht nur immer kälter geworden, sondern auch unsere Aufgaben wurden mehr.

Nachdem Maria, die Betreuerin, welche anfangs noch mit im Projekt wohnte und uns half, wieder nach Italien zurückgekehrt ist, bereiten wir nun immer am Morgen um sieben Uhr das Frühstück für die Kinder vor. Dies gestaltete sich anfangs als eher schwierig, da wir nicht genau wussten, wie lange beispielsweise  der Gries oder die Haferflocken in der Milch kochen sollen oder wie man die Kinder am besten wach und aus dem Bett bekam.  Anfangs war unser Problem, dass wir mit dem Frühstückmachen zu früh angefangen haben und die Kinder zu spät zum Essen erschienen. Das führte dazu, dass der Grieß oder die Haferlocken zu lange quollen und nun mehr  fest als breiig waren. Allerdings fanden wir im Laufe der Tage eine Lösung dafür: Wir fingen also etwas später mit den Frühstücksvorbereitungen an, dafür aber früher mit dem Aufwecken unserer Kinder.

Neben Frühstückmachen und mit den Kindern spielen halfen wir in den letzten Wochen auch dem Hausmeister und Werkstattaufseher Corrado bei seinen Tätigkeiten und bei sonstigen anfallenden Arbeiten. So haben wir von der Turnhallenwand die Wandverkleidung und Dämmung abgerissen, da diese erneuert werden soll. Anschließend mussten dann noch das Dämmmaterial entsorgt und von der Aluminiumverkleidung die Streben abgeschraubt werden. Nachdem diese Arbeit erledigt war, war es an der Zeit, mein Nähset einzuweihen, da ich mir beim Tragen der Platten an den scharfen Kanten zwei kleinere  Löcher  ins Hemd gerissen habe. Nach einigen Minuten waren diese dann geflickt und es ging raus zum Oratorium. Dort riss ich mir beim Volleyballspielen ein Loch in die Hose, was aber kein Problem mehr darstellte, da ich ja nun schon etwas  Übung im Flicken hatte.

Eine weitere Aufgabe von uns ist das Fahren von Berufsschülern aus Hîncești und Căușeni zum Projekt und wieder zurück, damit diese hier praktische Erfahrung am Schweissgerät sammeln können. Nach Hîncești fahren wir dienstags üblicherweise immer dreimal hin und zurück und freitags zweimal nach Căușeni.

Das Gute daran ist, dass wir auch einmal, wenn auch nur aus dem Autofenster, die ländlichen Gegenden zu Gesicht bekommen. Da Chișinău die Hauptstadt der Republik Moldau ist, ist man, wenn man dort wohnt, meist gut dabei, denn man hat Zugang zu Wasser, Strom, Geschäften, Einkaufszentren etc.. Dies kann einem einen falschen Eindruck von der Situation im Lande vermitteln. In den kleineren Städten und den Dörfern ist die Lage allerdings anders. Dort ist es nicht unüblich, dass man sich die Straße oft einmal mit einem Pferdewagen teilt. Allerdings gibt es auch in Chişinău ärmere Viertel wie jenes, in dem das Don Bosco Zentrum liegt. Auf dem Weg nach Hîncești fährt man zunächst ein gutes Stück  durch Chişinău. Dabei kommt man auch durch andere Viertel, die schlechtere Lebensumstände erkennen lassen.

 

Alles in allem ist unsere Arbeit hier immer abwechslungsreich und aufregend. Wir werden sehen,  was sich bis zum nächsten Eintrag alles tut.

Ich danke euch für euer Interesse an meiner Arbeit und alle Unterstützung, die ihr mir zukommen lasst.