16.03.2020. Aus Deutschland hört man immer mehr Einschränkungen im Sozialen Leben und in Sambia? Da desinfizieren wir uns beim Einkaufen im Supermarkt mal die Hände und in der Schule wird Preventionsarbeit geleistet. Man muss dazu aber auch sagen, dass wir bisher noch keinen bestätigten Fall haben und die Grenzen nun für alle Risikoländer gesperrt sind. Leider gehört zu diesen Ländern auch Deutschland, sodass meine Eltern leider nicht, wie geplant, zu mir kommen können. Aber naja, wir machen das Beste draus.
Aber jetzt reicht es auch mit diesem Thema, denn ich kann es inzwischen nicht mehr hören bzw. lesen 🙂 Heute möchte ich euch mal von der letzten Woche berichten, denn die hatte es echt in sich.

Beginnen möchte ich mit dem Weltfrauen-Tag, der letzte Woche Sonntag am 08.03 gefeiert wird. Also eigentlich. Hier in Sambia wurde der Feiertag glatt mal auf den Montag (09.03) gelegt, denn es ist ja schon irgendwie doof, dass ein Feiertag auf einen freien Tag fällt.
So habe ich am Sonntag gemeinsam mit den Mädels und Schwestern erst ein bisschen den Weltfrauen Tag gefeiert und abends gab es dann eine große Geburtstagsparty für zwei unserer Schwestern und einer unserer Aspirantin. Was soll ich sagen, wir haben super viel gelacht, das ein oder andere Spiel gespielt, wobei tatsächlich auch die Schwestern bei Reise nach Jerusalem oder Sackhüpfen mitgemacht haben, lecker gegessen und gemeinsam einen wunderschönen Tag bei Sonnenschein und um die dreißig Grad verbracht. Abends um 22 Uhr war ich dann aber auch froh, endlich in mein Bett zu fallen, denn ich wusste, dass der nächste Tag auch wieder voll mit Action und Spaß wurde.
Und so komme ich auch schon zum Montag. Während alle Schulkinder frei hatten, trafen sich die Lehrkräfte, Schwestern und ich, um gemeinsam den „Womensday“ zu feiern. Dafür hat sich extra jede Frau aus dem gleichen Chitenge-Stoff ein Kleid, Rock, Hose, Bluse und co. Schneidern lassen. Auch ich habe mir ein Kleid schneidern lassen, was mich am Anfang eher weniger überzeugt hat. Doch mit ein paar kleinen Hilfsmitteln und der Unterstützung meiner Schwester, sah ich dann am Montagmorgen doch ganz akzeptabel aus. 🙂
Mir wurde gesagt, wir treffen uns um 7:30 Uhr in der Schule und starten dann mit unserem Tagesprogramm. Also wir haben tatsächlich schon um 7.30 Uhr gestartet, allerdings erstmal in der Küche, denn wir mussten das Essen für den Tag vorbereiten. Warum die Frauen am „Womensday“ selber in der Küche stehen mussten, obwohl doch die Männer eigentlich alles machen wollten, konnte mir keiner so richtig erklären. So verbrachte ich dann die ersten Stunden des Tages in der Küche, schälte Unmengen an Kartoffeln und half beim Fertigstellen von dem Salat.
Um kurz vor zehn war dann soweit alles fertig, alle Lehrer*innen waren an der City of hope angekommen und wir machten uns gemeinsam mit dem Schulbus auf dem Weg zu einem großen Platz, an dem der Marsch mit allen Schulen des Chilanga-distrikts begann. So liefen viele verschiedene Schulen mit unterschiedlichsten Chitenge-stoffen und Plakaten durch die Straßen und genossen das schöne Wetter, sowie die Aufmerksamkeit für diesen besonderen Tag. Am Ende unseres Marsches kamen wir an einer Schule des Distrikts an und es begann der eher langweilige Teil des Tages. Nach knapp einer Stunde verabschiedeten wir uns klammheimlich vom Gelände, weil die Reden und Darbietungen eher zum Einschlafen waren.
Nach einer weiteren Busfahrt kamen wir dann um ca. 12:00 Uhr an unserer Partylocation für den Tag an. Ein wunderschöner Ort, an dem wir dann gemeinsam mit vier weiteren Schulen den Womensday mit leckerem Essen, guter Musik, jede Menge Tänzen und einer gehörigen Portion Spaß verbrachten. Ich kann euch sagen, selbst am Teachersday habe ich nicht so viel getanzt und gelacht, wie am Montag. Rund um ein wirklich schöner Tag, an dem ich nochmal intensiver meine Lehrkräfte kennen gelernt habe.

Nach zwei Tagen Schule kam dann schon der nächste Feiertag, weil wenn man schon den „Womensday“ feiert, dann soll auch der „Youthday“ nicht zu kurz kommen. Kira und mir kam der freie Tag eigentlich ganz gelegen, denn Kiras Eltern flogen am Nachmittag wieder nach Hause und so nutzten wir den restlichen Tag für einen entspannten „wine and talk“ Tag. Die Mädels haben in der Zeit auch ihren Spaß gehabt und haben sich mit meiner Box und kurzzeitig auch mit meinem Handy die Langeweile vertrieben und mal wieder richtig getanzt und gesungen. So waren Mädels, Schwestern und Volontäre mehr als glücklich und zufrieden. 🙂

Freitagmorgen ging es dann allerdings wieder früh raus, was meinem leicht verkaterten und müden Körper eher weniger gefallen hat. Nützte aber nichts, denn es stand der „Sports-day“ auf dem Programm, wofür wir so lange in drei Großgruppen trainiert haben. Und so machten wir uns mit auserwählten Schüler*innen (die Gruppenbesten) und einigen Lehrkräften auf den Weg zum nächsten College, wo es einen großen Sportplatz gibt und der Tag begann. Nach endlos vielen Langstreckenläufen, Sprints und Staffeln stand dann die „Lulongwe-Gruppe“ als Sieger fest. Und ihr könnt es euch fast schon denken, ich gehörte mit zu der Gruppe, sodass wir gemeinsam mit unseren „Gruppen-Lehrern“ unseren Sieg feierten. So wurde gesungen und getanzt, was das Zeug hält. Auch der Wettergott hat es gut mit uns gemeint und es strahlte den ganzen Tag die Sonne auf uns herab. Eher zum Leidwesen von Kira und mir, denn wir verließen am Frühnachmittag mit Sonnenbrand und gehörigen Kopfschmerzen den Sportplatz, aber durch den Sieg war das schnell vergessen.

Auch am Samstag konnten wir dann wieder die strahlende Sonne und knapp dreißig Grad genießen, denn an diesem Tag wurde der „Youthday“ für die Mädels gefeiert. So fuhren wir am Samstagmorgen mit guter Laune, meiner Musikbox, richtig viel Essen und strahlenden Augen los. Es ging an den Kafue-River, wo wir dann den gesamten Tag zusammen verbachten.
Gestartet wurde mit kleinen Gruppenspielen und einem kleinen Wettkampf zwischen unseren geteilten Gruppen. Danach ging es auf ein Boot, womit wir eine Rundtour über den Kafue-River gemacht haben. Diese war das große Highlight des Tages, denn wir konnten Nilpferde beobachten und haben super viel getanzt und gemeinsam Spaß gehabt. Nach knapp zwei Stunden und einer Portion Mittagessen kamen wir wieder an unserer Location an und es wurde weiter getanzt und Spiele gespielt. Am späten Nachmittag machten wir uns dann alle erschöpft, aber mit bester Laune auf den Rückweg zurück zur City of hope und Kira und ich machten uns noch einen schönen Abend.

Der Sonntag stand dann ganz im Sinne des entspannen und wir machten uns auf den Weg zum Shoppen, denn hier haben die Geschäfte auch sonntags auf und es gibt eigentlich nicht viel Besseres, als mal entspannt shoppen zu gehen, vor allem nach der frustrierenden Nachricht, dass meine Eltern nicht kommen dürfen und auch Kiras und mein Abflug in den Sternen stand. Nach einem erfolgreichen Shoppingtag und der Info, dass wir erstmal hierbleiben können, sah der Tag schon besser aus und wir konnten den Abend noch in der Abendsonne genießen.

Sooo, und damit ist eine actionreiche Woche schon wieder vorbei und der „normale“ Alltag beginnt wieder. Zumindest für uns 🙂
Euch wünsche ich nur das Beste, bleibt gesund und langweilt euch nicht allzu doll. Ich schicke euch sonnige und warme Grüße nach Deutschland 🙂 Bis bald