23:15 Ortszeit Lusaka, um das Volontärshaus wird es still. Die meisten Lichter in den Häusern um uns rum gehen langsam aus. Keine Nachbarskinder, die draußen spielen und lachen. Schon sind die Weihnachtszeit und das Weihnachtsfest wieder zu Ende. Wie anders mein Weihnachten dieses Jahr war, erfahrt ihr in diesem Bericht. Aber erst einmal wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und immer einen Stern der euch den Weg leuchtet.

Beginnen werde ich mit dem 23.12, denn der hatte es in sich. Nachdem wir mal wieder länger geschlafen hatten, ausgiebig gefrühstückt und unsere Vormittagssporteinheit hinter uns hatten, machten wir uns mit einem der Mini-Busse auf den Weg zum Einkaufen. Schließlich stand Weihnachten vor der Tür und auch unsere relativ lange Fahrt nach Zanzibar benötigt noch einige Lebensmittel. Im Supermarkt angekommen begrüßte uns die Weihnachtsmusik und ein Plastikweihnachtsbaum. Wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung, die hier leider so gar nicht aufgekommen ist. Naja bei 30 Grad Celsius und Palmen vor der Tür ist das auch nicht ganz so einfach J Nachdem wir mit all unseren Einkäufen wieder vor der Tür standen, hofften wir inständig, dass unser Strom wieder da ist. Aber falsch gedacht. Leider war der Strom nicht die obligatorischen 2-3 Stunden weg. Der Strom und das Wasser kamen dann um ca. 23:30 wieder und war damit knapp 12 Stunden nicht da. Wir haben aber das Beste draus gemacht und wurden dann noch kurzfristig zu einem 50. Geburtstag eingeladen. Um 17 Uhr schrieb uns Sister Prisca (unsere Direktorin) wir sollen doch heute Abend bitte zum Abendessen zu ihnen kommen, sie hätte Geburtstag und würde uns gerne einladen. Wir sind stark von einem festlichen Essen im Kreise der Schwestern ausgegangen und haben noch schnell ein kleines Geschenk vorbereitet. Am Convent angekommen trafen wir auf ganz viele neue Schwestern und auch einige Fathers aus dem Provinzialhaus. Erst da wurde uns bewusst, dass es sich doch um eine größere Geburtstagsparty handelt.
So hatten wir einen schönen Abend mit leckerem Essen, einer wunderschönen Torte, viel Tanz und ganz viel Spaß. Vor allem das Geburtstagskind hatte viel Spaß und hat ganz viele tolle Geschenke bekommen.
Wieder zuhause war der Strom leider immer noch nicht wieder da. Naja, wir haben dann noch eine nächtliche Sporteinheit gemacht und um 23:30 ging dann endlich der Strom wieder an und wir konnten gegen 0 Uhr dann auch endlich duschen. Alles in allem mal wieder ein richtig chaotischer aber auch schöner Tag.

Ja und dann war auch schon der 24.12. Heiligabend! Ein Tag den ich normalerweise mit meiner Familie verbringe. Auch Kira und ich hatten den Plan, es uns gemütlich zu machen. Wir hatten ein leckeres Essen geplant, wollten den Adventskranz anzünden und dann abends in die Kirche. Ja diese Pläne, sie werden eigentlich immer durchkreuzt. Bis um 11:48 lief auch noch alles nach Plan. Nach einer entspannten Nacht und einem gemütlichem Frühstück bekam ich schon die ersten Nachrichten, dass ich in der Zeitung wäre und der Artikel so gut gelungen wäre. Was ein Zufall! 🙂 Nachdem ich schon die letzten Jahre in der Zeitung die Artikel „Weihnachten aus aller Welt“ gelesen habe, dachte ich mir dieses Jahr, ich schreibe als kleines Weihnachtsgeschenk auch einen Artikel. (Wer den Artikel gerne lesen möchte, hier ist der Link dazu: https://www.weihnachten-in-hannover.de/weihnachtsgruesse/weihnachtsgruesse-aus-sambia/ )
Während unserer täglichen Vormittagssporteinheit fiel leider wieder mal der Strom aus und 10 Minuten später auch das Wasser. Das war’s dann wohl mit Duschen. Naja wir hatten die Hoffnung, dass der Strom nach den obligatorischen 2 Stunden wiederkommt. Aber leider nein. So gab es weder unser „Festessen“ noch eine Dusche am Heiligenabend. Ein bisschen verärgert und traurig saßen Kira und ich dann zusammen, aßen einige selbst gebackene Weihnachtskekse und entschieden dann um 17 Uhr unseren geplanten Nachtisch als „Mittag“ zu essen. Enttäuscht über den nicht ganz so schönen Heiligabend verließen wir dann um 19:30 ein bisschen schickgemacht, aber leider ungeduscht (keine Sorge, unser Körpergeruch war nicht so dramatisch :)) das Haus, um zur Messe zu gehen. Und in der Kirche änderte sich die Stimmung relativ schnell. Wir haben eine wunderschöne Weihnachtsmesse mit einem Chor bestehend aus Brüdern des Don Bosco-Ordens, einer aussagekräftigen Predigt und einer tollen Stimmung gefeiert. Nach knapp 2 Stunden war die Messe rum und die Weihnachtswünsche wurden verteilt.
Der restliche Abend gehörte dann meiner Familie, nachdem um 23:00 Uhr (!) endlich der Strom wieder da war, durfte ich an der Bescherung zuhause teilnehmen und auch ich konnte zwei Geschenke auspacken. Auch hier bedanke ich mich nochmal für alle Geschenke. Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr alle an mich gedacht habt!

Ja, und dann war da relativ schnell auch schon der 25.12. Begonnen hat der Tag mit einer weihnachtlichen Morgenmesse um 8 Uhr. Auch diese war wieder wunderschön. Der Chor hat wieder gesungen, die Stimmung war ausgelassen und die anwesenden Priester gestalteten den Gottesdienst echt schön.
Als wir wieder zuhause angekommen waren, ging es an die Vorbereitungen für das „Festessen“ bei den Schwestern. Dafür wurden Weihnachtstüten und Weihnachtsteller mit selbstgebackenen Keksen vorbereitet, Mini-Pizzen selber gebacken und der Nachtisch aufgepeppt. Nebenbei machten wir noch ein kleines Weihnachtsworkout und man wird es kaum glauben, wir konnten sogar duschen 🙂
Um 13 Uhr brachen wir dann zum Essen zu den Schwestern auf. Dort angekommen wurde erst das leckere Buffet aus unterschiedlichsten Speisen verspeist und im Anschluss danach wurde ein bisschen zu (Weihnachts-)Musik getanzt. Nachdem wir alle ordentlich unsere Hüften geschwungen hatten, gab es noch eine kleine Bescherung, bei der auch wir eine Kleinigkeit bekommen haben und unsere Weihnachtstüten verschenkt haben. Darauf folgte noch ein gemeinsam gesungenes Weihnachtslied und ein Abschlussgebet und um 15 Uhr waren wir glücklich und zufrieden wieder Zuhause.
Dort begann dann das Packen und Vorbereiten für unseren Zansibar-Trip den wir morgen in aller Frühe starten werden. Auch dort gab es so ein paar Probleme, aber ich kann euch sagen, es wird immer alles wieder gut, auch wenn man kurz vor dem Verzweifeln ist.

So nun habt ihr einen kleinen Einblick in meine Weihnachtstage bekommen. Ich hoffe, ihr habt eure Weihnachtstage schön im Kreise eurer Liebsten gefeiert und wurdet reich beschenkt. Auch auf diesem Weg, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2020!

P.S. Auf meiner Galerie-Seite könnt ihr euch einige Bilder zu den drei Tagen angucken und so auch bildlich einen kleinen Eindruck in meine Weihnachtswelt erhaschen.