Lang ist es her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Aber was soll ich sagen, durch den entstandenen Alltag gibt es nicht mehr ganz so viel zu berichten. Allerdings ist jetzt das erste Viertel um und der November hat doch einige Ăberraschungen bereitgehalten. Aber lest selber đ
Leider hat der Oktober eher weniger schön geendet. Nachdem sich am 26.10 unsere Irische MitvoluntĂ€rin verabschiedet hat, musste ich mich schweren Herzens drei Tage spĂ€ter von Vanessa verabschieden, die aus persönlichen GrĂŒnden ihren freiwilligen Dienst abgebrochen hat.
Deutlich erfreulicher starten wir dann den November mit dem alljĂ€hrigen âGratitude-dayâ am 01.11. Dieser besteht im GroĂen und Ganzen eigentlich daraus, dass alle Klassen einen Tanz oder ein Lied, sowie ein Geschenk fĂŒr Sister Prisca (unsere Rektorin) vorbereiten. Gestartet hat der Tag um ca. 08:30 mit einer Messe, in der es in der Predigt um die Dankbarkeit fĂŒr jeden einzelnen Moment ging. Dabei wurden nicht nur den Schwestern, Lehrern und uns VoluntĂ€ren gedankt, sondern auch Eltern und anderen Familienmitgliedern sowie Freunden und Bekannte und natĂŒrlich auch Gott.
Im Anschluss an die Messe begannen die AuffĂŒhrungen der einstudierten TĂ€nze, welche fleiĂig vor und nach der Schule tĂ€glich trainiert wurden. Dabei fing die Pre-School an und wir arbeiten uns bis zur 12 Klasse hoch. Im Anschluss daran bekamen alle SchĂŒler*innen als Dank fĂŒr die ganzen Geschenke eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken und nach dem alle SchĂŒler*innen den Schulhof verlassen hatten, gab es auch fĂŒr die LehrkrĂ€fte ein ausreichendes Mittagessen.
Geendet hat der Tag dann in dem auch Lehrer*innen, Hausmeister und alle an der Schule beschĂ€ftigten Menschen eine Kleinigkeit fĂŒr Sister Prisca vorfĂŒhrten und ihre Geschenke ĂŒberreichten. Darauffolgte dann auch eine kleine Einlage der Schwestern selber, sowie eine âGratitude-Torteâ. Damit ging ein wunderschöner Tag zu Ende, an dem ich viele wunderbare TĂ€nze gesehen habe, aber auch selber ein wenig das Tanzbein schwingen konnte bzw. musste đ
Und dann startete das eher
langweilige Wochenende, das ich ohne deutsche MitvoluntÀrin aushalten musste.
Gott sei Dank kam am 05.11 dann auch schon meine neue deutsche MitvoluntÀrin
Kira. Mit der ich die nÀchsten sechs Monate zusammen rocken werde. Schön zu
sehen ist, dass wir uns so gut verstehen und unsere Charaktere sehr gut
harmonieren.
Und dann starteten fĂŒr Kira die ersten spannenden Wochen und fĂŒr mich ging es leider ein wenig bergab. Ich möchte hier definitiv nicht rumheulen, dachte aber, dass ich euch auch mal von meinen nicht so schönen Wochen berichte. Das Ganze begann mit einem Kapselriss, welchen ich mir leider in einer unserer gemeinsamen Sporteinheit zu zog. WĂ€re das nicht âschlimmâ genug, bekam ich in der Schule immer mehr aufgehalst, sodass ich zwischen drin echt am verzweifeln war. Neben den Examen der Klassen 4-6 die ich komplett (jeweils 6 FĂ€cher) abgetippt habe, wurde ich als Springerkraft fĂŒr erkrankte LehrkrĂ€fte eingesetzt. Das bedeutete fĂŒr mich, dass ich einen ganzen Schultag spontan in der ersten Klasse alleine verbringen durfte und am darauffolgenden Tag, wieder spontan, die Ehre hatte, die zweite Klasse zu unterrichten. Ich muss sagen, ich hatte seit ich hier bin kein einziges Mal so Schwierigkeit eine Klasse zu beruhigen. Aber auch das hat mit vielen Lernspielen, sowie einer Malstunde dann funktioniert und im Nachhinein bin ich doch etwas stolz auf mich, diese Tage so gut gemeistert zu haben.đ
Nebenbei haben wir angefangen Weihnachtskekse zu backen, welches sich eher als schwierig herausstellte, da wir doch sehr oft mit Strom- und WasserausfĂ€llen ĂŒber lĂ€ngere ZeitrĂ€ume kĂ€mpfen mĂŒssen. Aber wie sagt man so schön, in der Not wird man erfinderisch und so haben wir jetzt schon fĂŒr unsere anstehende Weihnachtsparty nĂ€chste Woche in der Schule knapp 500 Kekse.
Dann folgte der nĂ€chste RĂŒckschlag fĂŒr mich. Am 21.11 dachte sich mein Körper, komm wir werden mal krank. Und das leider nicht nur mit einer kleinen ErkĂ€ltung. Nein, mir ging es so schlecht, dass wir am Freitag in eine Klinik fuhren, in der festgestellt wurde, dass ich an einer beidseitigen LungenentzĂŒndung erkrankt bin. Diese Nachricht erfreute mich doch ein wenig, da die Verdachtsprognose Malaria im Raum stand.
Naja nach 5 Tagen Antibiotikagabe und einem weiteren kurzen Klinikaufenthalt um das Fieber zu reduzieren ging es mir am Mittwoch (27.11) dann wieder so gut, dass ich zurĂŒck in die Schule gehen konnte.
Hier haben die Examen begonnen, sodass ich nun damit beschĂ€ftigt war, die Examen meiner sechsten Klasse zu korrigieren. Diese Arbeit stellte sich dann doch als GefĂŒhlschaos heraus, da ich bei einigen Klausuren echt die HĂ€nde ĂŒber dem Kopf zusammenschlage und mir dachte: âwarum hast du das geschrieben?â Bei anderen wiederrum sind die Antworten einfach zu lustig und bei wiederrum anderen freue ich mich ĂŒber groĂartige Noten đ
Zu guter Letzt möchte ich vom âGraduation-dayâ erzĂ€hlen, welcher am 29.11 stattfand. Bei diesem Tag handelt es sich um den Abschlusstag der 12ten Klassen. Neben wunderschönen TĂ€nzen, die die ZwölftklĂ€sslerinnen einstudiert hatten, gab es dann die feierliche ZeugnisĂŒbergabe und im Anschluss daran saĂen alle Absolventinnen mit ihren Eltern zusammen und haben gemeinsam ein leckeres Mittagsbuffet verspeist. NatĂŒrlich kam auch hier das Tanzen nicht zu kurz und so haben Absolventinnen, SchĂŒler*innen, Eltern und Lehrer*innen zu dem ein oder anderen Lied eine kleine Tanzeinlage hingelegt đ
Nun möchte ich euch noch von
einem echt verstörenden Erlebnis erzÀhlen. Wie ihr bestimmt alle wisst, war am
29.11 auch der âBlack-fridayâ. Dieser wird auch in Zambia zelebriert, sodass
Kira und ich uns dachten, lass uns doch nach dem âGratuation-dayâ noch ein
wenig shoppen gehen. Hat zwar eher semi-gut geklappt, aber als wir dann noch
einen kurzen Abstecher in unseren Einkaufsladen gemacht haben, waren wir echt
geschockt. Es befanden sich so viele Leute in dem Landen, die sich alle auf die
reduzierten Artikel gestĂŒrzt haben, dass wir echt unsere Probleme mit dem
kleinen aber wichtigen Einkauf hatten.
Am Ende haben wir dann aber noch alles bekommen und waren mehr als glĂŒcklich,
dass wir endlich wieder im Freien waren.
So, nun bin ich (endlich) am Ende dieses Blogposts. Nun steht die Vorweihnachtszeit kurz bevor. Diese beginnen wir am 30.11 mit dem schmĂŒcken unserer VoluntĂ€rs-wg und werden dann nĂ€chste Woche als Jahresabschluss eine kleine âChristmas-partyâ in der Schule zelebrieren, bevor dann am 06.12 unsere Weihnachtsferien anfangen. Aus dieser spannende oder halt auch weniger spannenden Zeit werde ich dann kurz vor Weihnachten berichten.
Nun wĂŒnsche ich allen auf diesem Weg eine schöne Vorweihnachtszeit und ganz viele schöne Stunden mit der Familie, Tee, Kakao oder GlĂŒhwein und dem ein oder anderen Weihnachtskeks đ
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