Vamos a Bolivia

Teresa in Südamerika

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Wie schnell die Zeit vergeht

Ich kann es selber noch gar nicht ganz glauben, aber mittlerweile ist nun schon über die Hälfte meines Freiwilligendienstes vergangen und vom Gefühl her neigt sich mein Jahr hier in Bolivien schon dem Ende zu, obwohl ich noch knapp fünf Monate habe. Da mein letzter Beitrag jetzt nun wirklich weit zurück liegt, möchte ich euch einen kleinen Überblick über die letzten drei Monate geben und kurz erzählen, was alles passiert ist.

Januar

Mitte Januar sind alle Jungs, die während den Ferien bei ihren Familien waren, wieder ins Hogar zurückgekehrt, was wirklich schön, aber auch anstrengend war, denn die Zahl der Jungs hat sich innerhalb einer Woche verdoppelt und man musste sich erst einmal wieder an das volle Hogar gewöhnen.

Da wir es vor Weihnachten nicht mehr geschafft haben, Plätzchen zu backen, haben wir dies im Januar nachgeholt. Zwei Vormittage lang haben wir fleißig Teig geknetet, ausgestochen, gebacken, verziert und zwischendurch auch mal genascht. Am Ende hatten wir mehr als 300 Plätzchen, die zur «merienda» am Nachmittag verteilt wurden.

Zwischenseminar und erster Urlaub

Ende Januar ging es für uns das erste Mal auf Reise, und zwar nach Cochabamba. Dort haben wir uns mit den anderen vier Freiwilligen aus Argentinien und Kolumbien zum Zwischenseminar getroffen und sechs wirklich schöne Tage miteinander verbracht. Wir haben unsere bisherigen Erfahrungen ausgetauscht und reflektiert, die anderen Projekte und Kulturen kennengelernt, auch über Schwierigkeiten gesprochen und bis spät in die Nacht Werwolf gespielt.

Nach dem Zwischenseminar sind wir noch drei Tage in ein kleines Dorf gefahren, das in der Nähe des gleichnamigen Nationalparks «Torotoro» auf einer Höhe von 2700m liegt und haben dort unseren ersten Urlaub verbracht. Zwei Tage lang haben wir den Nationalpark mit all seinen verschiedenen Facetten erkundet und die atemberaubende Natur genossen.

Februar

Zum Beginn des neuen Schuljahrs Anfang Februar wurden die Gruppen im Hogar neu organisiert und es kehrte wieder mehr Ruhe ein. Acht der Jungs aus meiner Gruppe sind ins «Barrio Juvenil» gewechselt, beenden dort nun ihre Schullaufbahn und machen eine Berufsausbildung. Einige der jüngeren Jungs sind in die Gruppe der Größeren aufgestiegen und es sind ein paar neue Jungs ins Hogar eingezogen.

Kurz vor Karneval hat mich das Dengue-Fieber erwischt, eine Tropenkrankheit, die von Mücken übertragen wird und schon viele Jungs im Hogar getroffen hatte. Es war also nur eine Frage der Zeit bis wir es bekommen sollten. Mit 39,5 °C Fieber, Durchfall und starken Kopfschmerzen lag ich einige Tage lang im Bett. Sofia, die zur gleichen Zeit erkrankt war, hat mir Gesellschaft geleistet und die Ärztin des Hogars hat gut für uns gesorgt. Passend zu Rosenmontag war ich wieder gesund und konnte zum Glück noch ein bisschen was vom Karneval hier in Santa Cruz erleben.

Carnaval

Genau wie bei uns in Deutschland, wird auch hier in Santa Cruz «carnaval» gefeiert. Der große Unterschied ist allerdings, dass hier anstatt von Kamelle Wasserbomben, Schaum und Farbe geworfen werden.

Rosenmontag kamen die vier Hogars des Projekts zu Besuch. Jede Gruppe hat eine Königin oder einen König ausgewählt und sich in einem kleinen Karnevalsumzug und Tanz vor der Jury präsentiert.

Nach dem Mittagessen hat eine riesige Wasserschlacht begonnen. Alle haben sich gegenseitig mit Wasserbomben beworfen und mit Schaum vollgespritzt. Es hat riesigen Spaß gemacht und wir haben uns richtig ausgetobt.

Am Dienstag ging die Wasserschlacht direkt nach dem Frühstück weiter. Zuerst wurde ich nur mit Wasserbomben attackiert, später folgten mehrere bis oben gefüllte Wassereimer und am Ende noch der Gartenschlauch. Den Jungs hat es riesigen Spaß gemacht, mich nass zu spritzen. Zum Glück war es hier an Karneval im Gegensatz zu Deutschland richtig heiß und das Wasser eine angenehme Abkühlung.

Nachmittags sind wir mit den Jungs durch die Straßen gezogen, um auch andere Gruppen mit Wasserbomben abzuwerfen. Eine Gruppe hat uns mit Farbe vollgespritzt, sodass wir am Ende nicht nur plitschnass, sondern zusätzlich auch noch lila eingefärbt zurückgekommen sind. Mein T-Shirt trägt die Spuren von Karneval immer noch an sich, in meinem Gesicht konnte ich die Farbe glücklicherweise mit schrubben und viel Seife abwaschen.

April

Jetzt ist schon Anfang April und in ein paar Tagen Ostern. Im Hogar wird schon alles fleißig vorbereitet und ich bin schon ganz gespannt, wie genau wir die Ostertage feiern werden. Dazu erzähle ich dann aber mehr im nächsten Blogeintrag.

!Hasta pronto!

Teresa

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