Anfang August trafen endlich die Spendengelder aus Deutschland auch hier in Indien ein. Natürlich hatten Felix und ich uns davor schon einige Gedanken über die Verwendung unserer Spenden gemacht. Unter anderem veröffentlichte ich bereits im Februar einen Blogbeitrag über die Grundschule in Bommaya Puram. Das Schulgebäude musste aufgrund hoher Einsturzgefahr abgerissen werden, und dafür musste natürlich auch ein neues gebaut werden. Allerdings fehlt bis heute noch ein Teil der insgesamt 30 000€, die für die Finanzierung des Gebäudes bezahlt werden müssen. Und so werden die Kinder seit Februar draußen oder in der Kirche unterrichtet. Deshalb wollten Felix und ich einen Großteil unseres Geldes für dieses Projekt verwenden, da es sich hierbei um eine langfristige und sinnvolle Investition handelt. Und so ist es nun auch gekommen. Ich konnte für meinen Teil 5150 € sammeln. Abzüglich den 1800 €, die für die Finanzierung meines Freiwilligendienstes genutzt werden, ergibt das einen Betrag von 3350 €. Unter dem Menüpunkt Spenden wird dies nochmal genauer erklärt.

Hinzu zu diesem Betrag, kommen die gesammelten Spenden von Felix‘ Unterstützerkreis. Gemeinsam können wir echt etwas bewirken. Da wir neben unser täglichen Lehrarbeit in Bommaya Puram auch viel im Hostel beschäftigt waren, lag es uns am Herzen auch den Jungs, etwas zu Gute zukommen zu lassen. Wir entschieden uns für zwei Investitionen.

Zum Abschluss unseres Dienstes organisierten wir eine besondere Mahlzeit für die Jungs. Zum nationalen Lieblingsgericht „Veg. Byriani“ – ein herzhaftes Reisgericht – gab es auch „Chicken“, was sich nicht alle Familien in dieser ländlichen und armen Region leisten können. Dazu gab es sehr leckere Chips aus dem Snackladen in Keela Eral. Neben einem Eis für jeden der Jungs, bekam jeder noch eine Banane. Die Jungs kommen im Hostel normalerweise nicht an Obst. Der Master – der Koch der Jungs und ein guter Freund von uns – bereitete mit denen von uns gekauften Zutaten eine sehr leckere Mahlzeit zu, die alle Jungs gemeinsam mit uns genossen.

Neben diesem – zugegeben – kurzfristigen Vergnügen, wollten wir den Jungs noch etwas mitgeben, von dem sie länger profitieren. Wir entschieden uns ein weiteres T-Shirt zu designen. Felix und ich hatten im Dezember bereits privat T-Shirts als Weihnachtsgeschenk für die Jungs gesponsert. Wir kreierten ein „Don Bosco College“-Sport-Tshirt, welches wir in hundertfacher Auflage nähen und bedrucken ließen. Der Eigentümer dieser Firma ist unserem ehemaligen Rektor Father Amaladoss gut bekannt. Er wurde als Waisenjunge in eine Einrichtung der Salesianer Don Boscos gebracht und ist nun durch die Hilfe des Ordens zu einem gestandenen Geschäftsmann aufgestiegen. So konnten wir auch einen fairen und freundschaftlichen Preis für die sehr gute Qualität der T-Shirts heraushandeln. Bei der täglichen „Games Time“ fällt immer wieder auf, dass die meisten Jungs nur wenige bis gar keine Sporttrikots besitzen, sodass wir ihnen mit diesem Geschenk auch eine weitere modische und praktische Alternative bieten konnten.

Wir verteilten die T-Shirts am Morgen nach unserer Abschiedsfeier und es war echt toll, die glücklichen Gesichter der Jungs zu sehen. Es freut einen immer wieder, die Jungs mit „unserem“ Trikot über den Campus spazieren zu sehen. Uns war wichtig, dass wir den Jungs auch mittelfristig einen Gefallen tun konnten. Außerdem taugt das Trikot natürlich auch gut als Erinnerungsstück an Felix und mich.

Der restliche Betrag des Geldes wurde komplett nach Bommaya Puram überwiesen. Insgesamt sind es immer noch mehr als 90% des gespendeten Geldes, was den Kindern dort zu Gute kommt. Endlich! Zwischenzeitlich standen die Bauarbeiten für knapp einen Monat still, da kein Geld für die Fortsetzung des Baus zu Verfügung stand. Ursprünglich war geplant, die Grundschule bis Ende Juli fertig zu stellen, sodass Felix und ich sogar noch darin unterrichten können. Leider hat das nicht mehr geklappt. Erst in der Woche vor unserer Abreise wurde mit dem Bau des Dachgerüsts begonnen.

Wie ich es bereits anklingen habe lassen, bin ich inzwischen tatsächlich wieder zurück in Deutschland. Ein abschließender Blogbeitrag über meinen Freiwilligendienst in Keela Eral wird bald folgen.

Nun zum Ende dieses Beitrags bleibt mir, mich noch zu bedanken. Ich habe niemals damit gerechnet, dass so viele Leute für meinen Freiwilligendienst und die Kinder und Jugendliche in Keela Eral spenden werden und wir einen solch hohen Betrag zusammen bekommen werden. Ich und vor allem die Familien aus dem armen Dorf Bommaya Puram sind unglaublich dankbar. Selbst die Enkel von unseren jetzigen Schülern und Schülerinnen werden noch von diesem Geld profitieren können, wenn sie im neuen Grundschulgebäude unterrichtet werden.

Vielen, vielen Dank!