So jetzt befinde ich mich seit bereits 4 Monate hier in Santa Cruz und bekomme immer noch die Frage, was ich hier eigentlich mache.

Ich arbeite hier in einem sozialen Projekt der Salesianer Don Bosco, dem Hogar Don Bosco. Hier leben ca. 130 Jungs im Alter zwischen 5 und 18 Jahren. Die Kinder dort, haben teilweise keine Eltern mehr, lebten schon auf der Straße oder hatten mit verschiedensten Schwierigkeiten im Elternhaus zu kämpfen. Sie kommen also durch das Projekt aus der Kriminalität und von der Straße und erhalten einen geregelten Tagesablauf mit Zugang zu Bildung und später auch zu verschiedenen Ausbildungen, wie zum Beispiel Koch, Bäcker oder einem Studium. So haben sie die Chance auf ein eigenständiges, normales Leben.

Natürlich kommt der Spaß im Projekt auch nicht zu kurz. Es gibt Brettspiele, Schwimmbadbesuche, natürlich Fußball, insgesamt alles was mit einem Ball zu hat (die Jungs sind sehr kreativ im „neue Spiele“ erfinden). Die Tage gestalten sich sehr unterschiedlich. Es gibt auch immer wieder Ausflügen in nahegelegene Parks. Man versucht wirklich den Jungs ein schönes und abwechslungsreiches Leben zu bieten.

Hausaufgabenhilfe

Während der Schulzeit, bin ich vormittags vor allem dafür da, den Jungen bei der Hausaufgabe zu helfen, mit ihnen zu lernen und sie abzufragen. Das bereitet mir wirklich viel Freude, vor allem, wenn man sieht wie die Jungs Fortschritte machen und immer schneller die Dinge verstehen und selbstständiger machen können.

Pizzabacken als besondere Aktion an einem Samstag

Zurzeit sind jedoch Ferien, weshalb sich meine Aufgaben etwas geändert haben. So ist es jetzt, dass die Jungen am Morgen keine konkreten Aufgaben haben, außer ihren ‚oficios‘, um das Haus sauber zu halten. Das ist dann unsere Möglichkeit, um eigene Aktionen zu organisieren, beispielsweise bestimmte Spiele oder Bastelaktionen. Vor Weihnachten war das einmal Eselsohren basteln oder auch für Neujahr ein Plakat zu gestalten mit „Bienvenido 2020“, also „Willkommen 2020“. Wir besprechen uns dabei mit der arbeitenden Educadora – Betreuerin – am Morgen oder am Tag zuvor, wer was geplant hat und in wie weit wir es durchführen können.

Dabei unterstütze ich die Educadoras aber nicht nur bei ihren Aktionen mit den Jungs, sondern im ganz Allgemeinen, was teilweise auch bedeutet nur die Kleidung zu falten und Körbe vorzubereiten mit gefalteten und sauberen Sachen für die Kinder nach der Dusche.

Kleiner Besuch bei der Musikprobe für die Messe

Das Beste ist jedoch mit den Jungs zu reden und zu spielen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei bekommt man soviel zurück. Das ist unglaublich. Neue Sichten auf das eigene Leben, ich habe besonders nach dem Campamento – dem zweiwöchigen Ferienlager – viel reflektiert und habe soviel neuen Imput bekommen.
Insgesamt ist das Leben hier so berreichernd und ich würde es nicht missen wollen.

Filmschauen in der Sala