Und schon brach die letzte Woche an. Es machte mich leicht emotional und traurig. Gerade weil wir in der aktuellen Lage keine Garantie haben, ob wir uns als Gruppe wirklich nochmal sehen im Februar. Dieser Gedanke war leicht präsent in der letzten Woche. Allerdings freute ich mich genauso auf die vier Wochen Ferien Zuhause und die Weihnachtszeit sowie Silvester.
Unsere letzte Woche starteten wir am Montagmorgen mit der Auswertung unserer Seminare. Es war gut, zu wissen wie das eigene Seminar ankam und was vielleicht nicht so geklappt hat. Ich war mit unserem Ergebnis zufrieden, auch wenn wir noch die ein oder andere Lücke gefunden haben, was ja auch normal ist, wenn man das zum ersten Mal macht. Auch wurde einiges Organisatorisches geklärt. Am Abend sahen wir einen Einstiegsfilm für den nächsten Tag.
Das Seminar am Dienstag beschäftigte sich mit der Befreiungstheologie. Wir lernten, was genau damit gemeint ist und diskutierten darüber. Des Weiteren haben wir Bibeltexte, Symbole und Sprüche, die damit verbunden sind, besprochen und interpretiert. An sich war das Thema für mich schon interessant, allerdings war es zeitweise sehr theologisch und hat sich deshalb etwas gezogen für mich.
Mittwochs begann der Tag mit einem Knaller. So schnell war ich noch nie aus dem Bett 😂. Aber wenn es heißt: „Schnee!“ werde ich zum Kleinkind. Spaß beiseite, ich hab mich sehr über den Schnee gefreut. Diese Freude wurde im Seminar zunächst gedämpft, da wir versuchten Antworten zu finden, auf die Frage, warum Gott Leiden zulässt. Ein spannendes Thema über das viel philosophische Diskussion möglich ist. Ich habe da für mich selber immer noch keine Antwort gefunden. Dieses bedrückende Thema war schnell der Hoffnung und Freude gewichen, als auf einmal ein Tannenbaum vor unserer Nase stand. Er sollte die Hoffnung symbolisieren, dass aus einem trockenen Zweig in der Wüste Leben wachsen kann. Deshalb war es unsere Aufgabe, die Hoffnung irgendwie mit verschiedenen Materialien als Baumschmuck zu gestalten. Ich habe aus einem Text positive und negative Punkte im Leben mit Gott geschnitten und auf einen Stern geklebt, alles dann unter Gott und Leben gestellt. Es sollte als Inspiration dienen, sich seinen eigenen negativen und positiven Dinge gegenüber zu stellen und dann auch zu sehen, dass alles zum Leben gehört, die Hoffnung aber immer da ist. Zum Abend schauten wir „Les Misérables“ an. Der Film hat mich sehr bewegt, gerade da er so realitätsnah ist. Direkt danach kamen bei mir aus unbekannten Gründen Abschiedsgefühle und ein Abschiedsschmerz hervor, sodass ich ein paar Minuten weinen musste 😢.
Am Donnerstag durften wir erneut Erfahrungsberichten lauschen. Das finde ich persönlich immer ganz besonders toll, da ich hierdurch noch tiefere Einblicke in die Arbeit und auch die Gefühle der Salesianer oder Mitarbeiter bzw. Freiwilligen erhalten kann. Unser Referent erzählte von seiner Arbeit bei Don Bosco in Paris. Er war als Streetworker in den ärmeren Stadtgebieten tätig. Seine Geschichten waren inspirierend anzuhören.
Der Freitag hielt kein Seminar mehr für uns bereit, stattdessen besprachen wir mit allen die Möglichkeiten die wir ab März haben, da die Akademie leider am 20.02.2021 enden wird. Dazu kommt auch noch ein Eintrag in der nächsten Zeit. Heute kaufte ich auch meine Bahnkarte für die Rückfahrt. Abends verabschiedeten wir schon ein paar unserer Organisatoren. Ich bin dem ganzen Team wirklich dankbar für die Arbeit und die Tatsachen, dass wir trotz der Pandemie nicht hängen gelassen wurden💜.
In meiner Freizeit habe ich diese Woche eher wenig gemacht. Einige Gespräche und Spaziergänge, sowie Telefonate mit daheim waren Teil. Außerdem habe ich noch so viele gemeinsame Abende wie möglich mit unten in unserem Gemeinschaftsraum verbracht. Und wir haben in unserem Zimmer erneut niedliche Kaffeekränzchen mit Weihnachtsmusik abgehalten. ☺️ Außerdem habe ich mit Elisabeth am Donnerstag meine erste eigene Gute-Nacht gehalten. Ich war da sehr nervös, aber es hat alles geklappt.
Der Samstag war nicht sehr spannend. Mein Bett war mal wieder mein bester Freund. Kleines Highlight war der Filmabend mit Frozen 2. Es war schön, nochmal mit allen gemeinsam einen Film zu schauen.
Der Sonntag war allerdings doch etwas voll gepackt. Ich hab morgens in Ruhe ausgeschlafen können, bevor es ans Aufräumen ging. Jeder hatte einen Bereich zugeteilt, den er mit aufräumen sollte. Das ging allerdings recht schnell. Zum Nachmittag hin wurde ein Fenster im Kloster Adventskalender erleuchtet, welches von einigen unserer Volunteers gestaltet wurde. Danach gab es ein gemeinsames Abschiedsessen in dem wundervollen Speisesaal des Klosters. Ich hab mich gefühlt wie eine Prinzessin in Barockzeiten 😊. Das Essen war himmlisch und wir haben uns dann nochmal einen schönen Abend als Gruppe gemacht. Da es unser letzter gemeinsamer Abend sein würde bis Februar, wurde er auch vollstens ausgenutzt. Bis um 5.30 Uhr in der Früh. Dies war tatsächlich weniger schlau, da ich mit nur 2 Stunden Schlaf doch etwas übermüdet am Montag beim Frühstück saß.
Der Montag startete mit packen und Zimmerputz. Es lief allerdings recht reibungslos und wir wurden pünktlich fertig. Ich fuhr mit einer weiteren Volontärin im Zug. Wir wurden von unseren engsten Freunden zum Bahnhof begleitet. Voll süß! Dann hieß es 7 Stunden Heimreise. Ich hab direkt im Zug die Kuschelkarten gelesen. Ein süßes Projekt, was die letzten Tage noch lief. Eine Karte für den gegenüber schreiben, mit positiven und bedeutsamen gemeinsamen Erinnerungen oder Ähnlichem. Da wurde mir erneut bewusst wie viel mir die Gruppe bedeutet und wie dankbar ich für jede Karte bin und ich hab wieder etwas geweint. Ich hab euch alle lieb! ❤️
Die fünf Wochen waren wunderschön und ich freue mich auf das Wiedersehen im Februar (hoffentlich). Ich bin allen dankbar für die Seminare etc. Ich freute mich trotzdem auf meine Familie und war happy alle wieder in die Arme schließen zu können. Jetzt genieße (bzw. genoss, da ich so mega spät schreibe 😅) ich die Weihnachtszeit und Neujahr und freue mich auf die zweite Zeit in Würzburg!
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