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Abenteuer Ausland mit Annika

Akademie – Plus- und Minuspol

Vielleicht ist einigen aufgefallen, dass meine Blogeinträge bis jetzt überwiegend positiv waren. Ich schreibe generell lieber über das, was mir gefällt und ignoriere die negativ Aspekte. Aber natürlich ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Auch ich hatte mit manchem Schwierigkeiten oder fand das ein oder andere nicht so gut. Im großen und ganzen waren es bis jetzt allerdings eher Kleinigkeiten. Nichts, was ich sehr anstrengend fand und eigentlich ist mit allem umzugehen. Trotzdem möchte ich ehrlich sein und ein paar Punkte, die vielleicht nicht 100% zufriedenstellend sind, mit euch teilen:

– Ruhe

Eine Sache, die wirklich etwas herausfordernd ist, ist das 24/7 Zusammensein mit der Gruppe. Das kann ein wundervolles und verbindendes Gefühl sein, aber es hat auch den Nachteil, dass Ruhe finden schwierig ist. Wenn ich wirklich alleine sein will gehe ich spazieren. Natürlich gibt es auch auf dem Gelände die Möglichkeit, sich ruhige Plätze zu suchen, hier besteht aber immer die Möglichkeit, dass jemand vorbei kommt. Ich vermisse mein Zimmer Zuhause, wo ich abschließen und wirklich alles ausblenden kann, wenn ich das brauche. Das geht hier halt überhaupt nicht, weil wir keine Einzelzimmer haben. Ich bin aber noch gesegnet mit meiner Zimmerpartnerin, wir sind auf einer Wellenlänge.

– Essen

Dieser Punkt war eher im September ein Mini-Minuspunkt. Inzwischen gab es irgendwie ein Upgrade in der Küche 😁. Es war in der ersten Zeit öfter etwas falsch portioniert, sodass entweder zu wenig Essen für unsere Gruppe da war oder zu viel. Es ist natürlich besser, wenn weniger weg geschmissen wird, aber für eine große Gruppe sollte doch auch genug Essen da sein. Zudem sind bis heute manchmal schräge Kombinationen dabei. Salat aus Rindfleischstücken oder Karotten auf der Pizza? Allerdings schmeckt das Essen immer gut und es ist auch meist eine gute Auswahl vorhanden. Ich finde es nur schade, dass wir über den Tag nicht wirklich Zugang zu Obst, Müsli oder so haben. Das müssen wir wenn selber holen und im Zimmer lagern.

– Unsicherheit

Durch Corona ändert sich momentan alles. Und das ständig. Wir können vieles nicht mehr wirklich planen. Nicht mal die nächsten zwei Wochen lassen sich voraussagen. Dementsprechend haben auch wir im Laufe der Akademie oft Pläne umgeschmissen. Ich bin eine Person, die gerne Ordnung und Struktur hat, auch wenn ich mich nicht immer daran halte 😅, oder besser gesagt wenig daran halte… trotzdem mag ich es, vorher einen Plan zu haben. Deshalb ist das eine Herausforderung mit der aktuellen Situation. Ich lerne am Extrembeispiel flexibel zu sein und mich auf Neues einzulassen. Und ich kann mit Stolz behaupten, dass ich schon Fortschritte in der Hinsicht bemerke bei mir – auch wenn da noch viel Potential nach oben ist.

– / + Seminare

Bitte nicht denken, ich möge die Seminare nicht! Im Gegenteil, die Themen und Impulse die hier bearbeitet werden finde ich spannend und super wichtig. Sich ein Bewusstsein für unsere Weltproblematik anzueignen und nach Lösungen zu suchen, die im eigenen Leben umsetzbar sind, ist eine sehr wichtige und notwendige Tätigkeit für unsere Gesellschaft. Sehr schön ist auch, dass wir viele praktische Übungen haben und uns viel selber erarbeiten dürfen. So lernt man die Dinge ganz anders und intensiver. Leider gab es aber auch Abschnitte in unterschiedlichen Seminaren, die ich etwas langatmig und zu frontal fand. Und je nachdem, ob mich das Thema sehr interessiert hat, oder eher mittelmäßig, hab ich manchmal dann den Fokus und die Konzentration verloren. Zudem ist es auf Dauer anstrengend, sich viel mit Negativität der Welt und auch mit mir selbst auseinander zu setzen. Somit bin ich zeitweise etwas überfordert, was die Mitarbeit auch einschränkt. Bis jetzt kam es allerdings seltener vor. Die meisten Seminare waren fesselnd, informativ und interaktiv.

Um nicht so negativ zu enden, gebe ich euch auch noch die Pluspunkte weiter 💜☺️.

+ Gemeinschaft

Wie oben schon erwähnt, tut diese Gruppe auch gut. Wir arbeiten alle eng zusammen und sind motiviert, für uns und die Gesellschaft was zu lernen. Wann immer ich eine Frage oder ein Anliegen habe, findet sich jemand, mit dem du reden kannst. Sowohl von uns Volontären, als auch aus der Gemeinschaft der Salesianer und Mitarbeiter vor Ort. Bei allen wurde ich mit einem Lächeln und offenen Armen und Ohren empfangen. Dass ich hier allen vertrauen und mit allen reden kann, ist ein beruhigendes Gefühl. Ich hab viele neue und gute Kontakte geknüpft und schon gute Freundschaften geschlossen, bei denen ich auch hoffe sie halten nach der Akademie.

+ Landschaft

Die Landschaft und Klosteranlage ist wunderschön und leicht magisch für mich. Auch vom Wetter her ist es momentan noch ansprechend, wenn auch inzwischen recht kalt. Dass die Umgebung so schön ist, hat einen beruhigenden Effekt auch mich. Ein Spaziergang vom Kloster aus durchs Moor ist sehr entspannend und macht die Augen auf für unseren Planet Erde und wie besonders er ist. Eine ruhige und einladende Umgebung, finde ich, wirkt sich auch positiv auf die Produktivität aus. Für mich ein Pluspunkt, den ich immer wieder versuche, bewusst zu genießen.

+ Ich

Auch das ist ein Pluspunkt. Wahrscheinlich der Wichtigste. Meine Veränderungen, meine Weiterentwicklung. Ich lerne meine Fähigkeiten spezifischer einzusetzen. Ich hab schon Einiges neu dazu gelernt oder kennen gelernt. Vor allem mich selber. Manches wirkt auf umstehende Personen ganz anders als man denkt. Diese Erfahrung hab ich auch schon gemacht. Vieles kann ich besser, als ich mir selber zutraue. Es ist bereichernd, vor allem im Hinblick auf die Zukunft, dass ich neue Seiten an mir kennen und nutzen lerne. Generell haben wir viele Methoden beigebracht bekommen oder vertieft. Ich freue mich darauf sie im späteren Leben einsetzen zu können.

Zum Abschluss möchte ich sagen, dass es immer wieder Kleinigkeiten geben wird, die vielleicht mir persönlich gegen den Strich laufen. Aber ich kann oder lerne hier gut damit umzugehen. An Hindernissen wächst man. Und wenn es nichts besonders nennenswertes ist, werde ich es auf meinem Blog einfach unkommentiert lassen. Ich möchte lieber die wertvollen gewonnenen Erfahrung, die mir Freude bereiten festhalten und mit euch teilen. Und es gibt momentan eigentlich nicht wirklich Negatives zu berichten. 😊 Trotzdem möchte ich ehrlich mit euch sein und auch Schwierigkeiten mit euch teilen. Ich hab noch einiges für die nächsten Wochen geplant, also seit gespannt…. 👋!

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  1. Michael Pietrusky

    Wieder mal sehr gut geschrieben, ich freue mich das du mit deinen Aufgaben wächst und für dich die besten Erfahrungen und Eindrücke mitnimmst. Schönes Wochenende wünscht Dir Pap’s

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