Neugierige Blicke

Auf beninischen Straßen

HUP! HUP! HUP!  Auf beninischen Straßen unterwegs zu sein wirkt abenteuerlich. Schon bei der ersten Fahrt vom Flughafen zur Einrichtung bin ich wie ein kleines Kind an der Scheibe geklebt und habe meine neugierigen Blicke dem bunten Geschehen da draußen gewidmet. Während ich in dem einen Jahr seit ich meinen Führerschein habe noch kein einziges Mal die Hupe verwendet habe, sind die Leute hier was das angeht ganz anderer Meinung: Sobald man Richtung Straße geht, wird man hier von einem Huporchester feinster Art beschallt. Weil es auf beninischen Straßen keine Spuren gibt (und auch Straßenschilder und Ampeln zu raren Attraktionen zählen), fahren die Autos eben da, wo gerade Platz ist. Wobei ich mich hier eigentlich gleich zweimal verbessern muss. Fahren? Gefühlt steht man wesentlich mehr. Und Autos? Das Hauptfortbewegungsmittel der Beniner sind Motorräder. Zems nennt man hier die Motoradtaxis von denen es nur so wuselt (erkennbar an den gelben T-Shirts der Männer). Bisher mussten Valerie und ich die zahlreichen Zemangebote, die uns bei unseren Spaziergängen gemacht wurden, noch immer ablehnen, aber ich kann es kaum erwarten endlich mal auf eines aufzusteigen und die beninischen Straßen vom Motorrad aus zu erleben!

Wo leben wir hier?

Der abgeschlossene Don Bosco Bereich, in dem wir hier leben, ist ziemlich groß: Neben zwei Schulen befindet sich hier auch ein Wohnheim mit knapp 50 Mädchen, das Gebäude der Schwestern, die Ausbildungszentren, Büros, Hühnerställe und Gemüsebeete, die Schlafräume der angehenden Schwestern und schließlich Valerie und mein kleines aber feines Zimmer: ein Schrank, zwei kleine Tische, zwei Betten und sogar ein Bad. Wirft man einen Blick aus dem Fenster, sieht man den vormittags recht belebten Pausenhof. Gleich an unserem ersten Tag haben wir es uns hier mit zahlreichen Bildern und Lichterketten richtig schnuckelig gemacht. Durch die vielen Örtlichkeiten des Don Bosco Bereichs, treffen wir hier auf jede Menge Menschen, die uns immer nett zuwinken, uns ein gutes Ankommen wünschen oder fragen wie unser Tag war. Besonders viel Kontakt hatten wir bisher mit den (angehenden) Schwestern und den Mädchen aus dem Wohnheim.

Wie geht´s mir?

Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich die ersten Tage als etwas hart erweisen, aber glücklicherweise fällt mir alles leichter als gedacht. Bereits am ersten Abend hier habe ich mich wie in einem Glücksrausch gefühlt, der noch immer anzuhalten scheint.

Zwei Sachen wollte ich in diesem Blogbeitrag noch erwähnen:

  1. Mein Französisch: Während es meistens heißt verstehen sei leichter als sprechen, ist es bei mir genau andersrum. Mich auszudrücken bereitet mir kaum Probleme, aber verstehen… „Pardon, qu´est-ce que tu as dit?“ Valerie und ich müssen fast jedes mal nachfragen und verstehen dann trotzdem nur die Hälfte. Aber weil mich französisch, wie jeder der mich etwas kennt weiß, einfach immer ein bisschen happy macht, freue ich mich trotz der Komplikationen, diese Sprache hier jeden Tag zu erleben.
  2. Blicke: Als Weiße fallen wir hier doch relativ stark auf. Nicht nur von Kindern werden wir neugierig angeguckt… eigentlich von fast allen. Meistens lächle ich die Leute darauf hin einfach an und grüße freundlich. So bekommen Valerie und ich meistens ein verschmitztes Grinsen, ein Winken oder ein „Bonsoir Yovo (= Weiße)“ zurück 🙂

Es gäbe hier noch so vieles zu berichten: Von den beeindruckenden Auf-dem-Kopf-trage-Künsten der Menschen, von dem göttlichen Geschmack der Papaya oder von den wunderschönen Farben und Mustern der Kleidungen. Aber ich will euch nicht überladen und habe schließlich noch ein ganzes Jahr Zeit alles hier aufzusaugen und in Blogbeiträge zu verfassen.

Liebste Grüße Teresa

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  1. Elisabeth Schacherl

    Du schreibst sooo schön! Freut mich, dass Du so gut angekommen bist!
    Ich bin schon neugierig auf die nächsten Erlebnisse
    Ganz liebe Grüße Elisabeth

  2. Klara Schlichting

    Liebe Teresa,
    Wir freuen uns immer drauf, was Neues von dir zu lesen und so ein ganz klein bisschen Einblick in dein großes Abenteuer zu erhalten.
    Alles, alles Gute dir,
    Klara und Franziska

  3. Elisabeth Oefelein

    Ich lese auch ganz begeistert mit und freue mich so ein bisschen an Deinem Abenteuer teilhaben zu dürfen 🥰… das hört sich alles sehr aufregend an und ich bin gespannt was Du alles erleben wirst.
    Ganz liebe Grüße
    Elisabeth (Patentante)

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