Mimmi in Benini

(M)ein Jahr in Benin

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Ça va? – Oui ça va bien! 

Wie oft ich diesen floskelhaften Wortwechsel pro Tag führe? Ungelogen mindestens 40 Mal! Aber es stimmt: mir geht es hier wirklich sehr gut 🙂

Heute (Donnerstag, 13. Oktober) fängt meine sechste Woche als Volo an und die Zeit ist in den letzten Wochen nur so dahingeflogen! So langsam ist nicht mehr jeden Tag ein völlig neues Abenteuer, nach dem man abends völlig erschöpft ins Bett fällt. Dadurch, dass sich immer mehr ein Alltag einpendelt passen mittlerweile auch die Eindrücke der letzten Wochen in die tatsächliche Zeitspanne, die vergangen ist (die erste Woche hat sich wirklich angefühlt wie ein ganzer Monat!).

Wie heißt dieser Buchstabe? Nein nicht B! Auch nicht D! Genau C…

Diese Woche habe ich im ME damit begonnen, meine Vormittage den bildungsschwächsten Schüler*innen zu widmen und diese regelmäßig 30min in der Woche zu unterstützen. Mit Janine* lerne ich noch das Alphabet, mit Marie* schon dreisilbige Worte und mit einer kleineren Gruppe von Mädels übe ich das Vorlesen. Mir wird immer wieder bewusst, wieviel Lehrpersonen eigentlich vorbereiten müssen um eine kleine halbe Stunde zu füllen. Ich bin schwer damit beschäftigt Spiele fürs Gedächtnis- und Konzentrationstraining rauszusuchen (wenn ihr Vorschläge habt, gerne her damit! Schreibt die gerne einfach als Kommentar unter diesen Beitrag). Insgesamt merke ich, wie gut mir die Arbeit tut und dass mein Angebot auch von Seiten der Jugendlichen und der anderen Tatas sehr dankbar angenommen wird.

Und wenn ich um 17 Uhr nachhause komme?

Beim Einbiegen in unsere Straße (oder auch Sandpiste) winkt mir schon unsere Verkäuferin Carla* von ihrem Stand aus zu – oh yay heute hat sie noch frittierte Bananen! Damit schlagen wir uns regelmäßig sehr gerne den Bauch voll und stärken uns nach dem oft sehr vollen Tag. Anschließend mache ich gerade noch nicht soo viel anderes als zuhause: Zimmer aufräumen, eine Runde Yoga, Abendessen, Lesen, Tagebuch schreiben, Dinge für den kommenden Tag vorbereiten oder das Wochenende planen… Du siehst so langsam kehrt bei mir Normalität an und das gibt einem echt ein Gefühl von einem Zuhause! Sicher vermisst man seine alte Komfort-Zone manchmal (ganz abgesehen von Freund*innen und Familie), aber schließlich schafft man sich hier ja auch eine neue Komfort-Zone und weitet diese immer weiter aus. Nicht jeder Einkauf gleicht mehr einem Abenteuer und nicht jede Zem-Fahrt (Motorradtaxi) lässt einen den Atem anhalten. Trotzdem warten hier noch ganz viele Dinge auf mich und ich kann es kaum erwarten diese zu entdecken! 

Die nächste Zeit…

Wird sicherlich nicht weniger spannend als die vergangene! Diesen Samstag werden wir zum ersten Mal beninische Stoffe kaufen gehen (ich freue mich seeehr bald noch ein bisschen farbenfroher herumzuspazieren), bald geht das sonntägliche Oratorium los und in zwei Wochen verlassen wir Cotonou zum ersten Mal, um unser Wochenende in der nahegelegenen Stadt Ouidah zu verbringen. 

Ganz liebe Grüße aus Cotonou!

À bientôt

Mia

*Die Namen aller Personen wurden von mir geändert 🙂

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