Einkaufen
Alles begann damit, dass Fr. Ryan meinte, dass er sich freuen würde, wenn wir jeden Monat etwas aus Deutschland kochen würden. Nach etwas überlegen, haben Philip und ich uns für Spaghetti Bolognese entschieden. Da Philip Blasen an den Füßen hatte bin ich ohne ihn losgezogen. Im Hypermarket in der Shoppingmall dachte ich, dass ich alles bekommen würde. Spaghetti gab es. Für umgerechnet 3€ allerdings sehr teuer. Eine Flasche Tomatensoße habe ich auch gefunden. Hackfleisch wollte ich frisch kaufen. Als ich den Angestellten nach cherry tomaten fragte, hat er mir auch gleich eine Dose mit roten Dingern gegeben. Beim Käse wurde es schwierig. Da hier der Burgerwahnsinn zwar auch eingezogen ist, gibt es zwar Scheiblettenkäse. Alles andere ist eher schwierig zu finden. Also habe ich zu einer Box mit Würfelkäse gegriffen. Ich war eigentlich ganz zu Frieden mit mir. Was mich geärgert hat war nur, dass ich keine grünen Kräuter bekommen habe (Basilikum etc.). Aber dann wird halt eben klassisch Indisch gewürzt.
Kochen
Bei uns im Projekt fing es dann am nächsten Morgen an. Als ich den Angestellten ein Bild von Hackfleisch zeigt, kannte das keiner. Also mussten wir auch auf das Hackfleisch verzichten. Am Abend sollte dann gekocht werden. Ich hatte noch auf die Kinder aufgepasst und Philipp war schon mal vorgegangen. Als ich in der Küche dazu stieß, meinte Philip ich sollte doch mal an der Tomatensoße riechen. Tatsächlich war sie sehr süß. Mit 28% Zucker war sie auch mehr Ketchup als Tomatensoße.
Beim Käse ging es ähnlich. Statt dem auf dem Bild abgebildeten gaudaähnlichen Käse, war es Schmelzkäse. Unter diesen schwierigen Voraussetztungen begannen wir nun in einer Art Trotzstimmung uns des Kochens anzunehmen. Die Tomatensoße wurde etwas aufgepept mit Chili, Tomaten und Salz und Pfeffer. Zum Schluss wurde noch etwas Käse reingeschnippelt. Es war zwar keine Bolognese, konnte aber trotzdem gegessen werden.
Einzig die Nudeln ließen uns nicht im Stich und so wurde nur 5 min zu spät aufgetischt. Wider erwarten hat es allen geschmeckt und Kinder, fathers und brothers hatten einen riesen Spaß beim Nudeln essen. Aber es ist nun mal auch nicht grundlos, dass jedes Kind in Deutschland davon träumt Bolognese mit den Händen zu essen. Die folgenden Bilder stehen glaube ich für sich.
Zu Beginn war das nur der Anfang, nächsten Monat folgt das nächste Gericht.
P.S.: Wenn ihr Vorschläge für Gerichte habt, dann schreibt es gerne in die Kommentare.
Sonstiges
Ein Monat ist mittlerweile rum. Ich bin sehr gut angekommen und das meiste fühlt sich schon total normal an. Trotzdem bringt jeder Tag etwas Neues und Indien hat unglaublich viele Facetten. Ich bin viel mit den Kindern unterwegs und es gibt jede Woche mehr Events als ich in den Blogs verarbeiten kann. So waren letzte Woche eben Lara und Magdalena zu Besuch und dieses Wochenende waren wir mit den Kindern in Salem zu einem großen Don Bosco Treffen. Meine erste Rundmail kommt spätestens in drei Wochen und ich hoffe, darin kann ich euch noch die anderen Dinge beschreiben. Die Rundmail werde ich natürlich auch auf dem Blog hochladen.
Hier hat nun wieder die Schule angefangen und damit auch der Alltag. Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und ihr gerne die Blogs lest.
Bis zum nächsten Mal
Euer Matteo aus Indien
Ursel
Hi Matteo, also, Du schreibst einfach toll und in Kombi mit den Fotos ist das hier wirklich ein Lesegenuss hoch drei! Bei Spaghetti Bolognese ohne die Bolognese-Zutaten musst ich ja schon auch etwas schmunzeln…. na, aber Hut ab, ich finde es gar nicht leicht, für eine größere Gruppe zu kochen und das dann noch unter erschwerten Bedingungen. Es hat allen geschmeckt, toll, die Bilder sprechen wirklich für sich!
Du hast übrigens noch einen weteren Blog-Fan: meine Mutter! Sie ist absolut begeistert von Deinen Berichten… bevor sie sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt, fragt sie, ob Matteo wieder was geschrieben hat…
alles Gute für Dich aus dem inzwischen sehr herbstlichen Freiburg
Ursel