Leo in Indien

Mein Freiwilligendienst mit Don Bosco Volunteers

Die ersten Erlebnisse im Mulluvadigate

Ich bin jetzt 3 Wochen in meinem Projekt, aber es gibt noch keinen normalen Alltag. Deshalb werde ich jetzt etwas über meine ersten Erfahrungen und Erlebnisse berichten und in einem späteren Beitrag über meine Arbeit und den Tagesablauf.

Erlebnisse mit den Jungs

In den ersten beiden Schulwochen, die ich hier bin, war ich vor allem bei den Jungs aus dem Shelter home im Mulluvadigate. Sie hatten momentan Prüfungen, also mussten sie jeden Tag viel lernen. Dabei konnte ich sie leider noch nicht unterstützen, da alle Fächer außer English in Tamil (Sprache im Bundesstaat Tamil Nadu) unterrichtet werden. Während sie also gelernt haben, habe ich versucht, ihre Namen zu lernen. Die meisten Namen kann ich mittlerweile schon, in Adivaram gibt es jedoch 60 weitere Kinder. Meinen Namen konnten sie sich schneller merken. Ich werde hier Leo, Lio, Brother oder Lio Bro genannt. Am Nachmittag hatten die Jugendlichen eine lange Pause vom Lernen, in der ich mit ihnen Volleyball oder Fußball gespielt habe. Mit den Jungs aus dem Receptionhome oder der Dropout School habe ich schon manchmal Cricket gespielt.

Studyhall

Cricket mit den Dropout Schülern

Tamil-Englisch für Anfänger

Bei kurzen Pausen zwischendurch wurde ich von ihnen mit Fragen gelöchert. Die Kommunikation ist etwas schwierig, da sie nur wenig Englisch sprechen. Zudem ist es meist starkes indisches Englisch, dass bedeutet, da es im Tamil kein „F“ und kein „H“ gibt, heißt „africa“ „aprica“. Auch „TH“, „D“ und „T“ hört sich für den Laien alles wie ein „D“ an.

Die Fragen bestehen aus ein bis zwei Worten. Bei „Country“ wollen sie wissen, aus welchem Land ich komme, und bei „Father Name“ den Namen meines Vaters. Es ist jedoch nicht immer so einfach wie in den Beispielen. Das größte Problem hatte ich bei der Frage „Dadabad“ (ungefähr so gesprochen). Auch Leute, die besser Englisch konnten, waren keine Hilfe, da jeder hier dieses „Wort“ so ausspricht. Nach einiger Zeit bin ich darauf gekommen, dass es eigentlich „Date of Birth“ heißt und nach meinem Geburtstag gefragt wird. Die Fathers und Brothers können hingegen gutes Englisch und auch die Aussprache ist größtenteils verständlich.

Das indische Essen

Mit Brother Aldon unterhalte ich mich oft über indische Früchte und Gemüse und das Einzige, was er noch nicht in Indien gesehen hat, sind Spargel und Zuckerrüben. Ich hingegen sehe und esse hier vieles zum ersten Mal. Wie zum Beispiel Drumsticks, Ladysfinger oder eine grüne Manderinenart. Bis auf die noch nicht ganz reife Tamarinde, welche zum Würzen gedacht ist, hat auch alles gut geschmeckt. Mit dem Essen komme ich bereits recht gut klar, so lange ich nicht die Chilischoten, die im Essen sind, mitesse. Richtig scharf war nur mal das „Village food“ von einem Mitarbeiter. Das vermutlich mit Chillipulver panierte Hünchen hab ich dann doch abgelehnt. Allerdings sorgen sich hier alle, dass ich nicht genug esse und obwohl ich sage, dass ich fertig gegessen habe, bekommt man noch ein Omelett auf den Teller. Im Projekt ist zumindest ein sehr guter Koch, der hier „Master“ genannt wird. Da ich noch keinen Vergleich habe, kann ich das nicht beurteilen, aber es schmeckt auf jeden Fall gut!

Mittagessen mit Reis, Gemüse und Drumsticks

 

Viele Grüße aus Indien

 

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Ferien im Projekt

  1. Harald Scherr

    Habe mir Salem mal mit Google Earth angeschaut. Den Flughafen kann man gut erkennen. Liegt wohl mitten in der Stadt? Wie weit wohnst Du davon weg?

    • Leonhard Kirchberger

      Ich wohne sehr mittig in Salem. Auf Google Maps findet man es unter „Don Bosco School Salem“. Der Flughafen ist, soweit ich weiß, nur für kleine Flugzeuge, aber er liegt weit außerhalb der Stadt.

  2. Harald Scherr

    Hallo Leo,
    ich habe in meiner Kindheit auch schon mit deutschen Salesianern Bekanntschaft gemacht. Ich war zwischen 1950 und 1952 im Salesianum am Wolfangsplatz in Haidhausen in einer Nachmittagsfreizeitgruppe (wahrscheinlich, weil meine Mutter mit meiner neugeborenen Schwester beschäftigt war. Ich kann mich noch gut an den Pater Schweinitz aus Berlin erinnern, ein lieber gütiger Mensch (waren damals nicht alle so!). Er hat einmal in der Vorweihnachtszeit einen Besuch bei den amerikanischen Besatzungstruppen in Freimann organisiert. Wir sind mit dem Militärbus dort hingefahren worden, jeder GI hat sich einen Buben geholt, auf deren Schultern wir dann saßen. Es gab ein für mich nicht übliches Essen (Truthahn mit Rohrnudeln und Leitungswasser). Gut kann ich mich an ein Geschenk erinnern, ein aufziehbares Blechkrokodil, das Funken aus dem Maul speien konnte. Ferner bekam ich ein „Schiffchen“, die Kopfbedeckung der amerikanischen unteren Militärdienstgrade. Das durfte ich auf der Straße aber leider nicht aufsetzen.

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