Heute lest ihr hier ein Gedicht
Ich hoffe es langweilt euch nicht,
denn zurzeit dreht sich alles darum
da hält man sich manchmal für richtig dumm
Corona
Da find ich nicht mal einen Reim
Über diesen beschissenen Keim
Versetzt alle Menschen in Angst und Schrecken
und kann sich richtig gut verstecken
Verstecken konnten wir uns nicht,
als uns die Nachricht erreichte mit schwerem Gewicht
„Nach Hause müsst ihr und zwar sofort!“
Doch Porto-Novo war das geworden, dieser wunderbare Ort.
„Nein ihr müsst nach Deutschland, versteht ihr nicht?“
Es fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht
Aber es ist doch erst März,
war das ein Scherz?
Zu uns hieß es wir haben Zeit bis August…
Wenn wir jetzt gehen, sind das 5 Monate Verlust!
Gerade eben war noch das Zwischenseminar,
mit neuen Ideen, Selbstreflexion, interkulturellem Austausch, alles schien so wunderbar.
Ihr könnt uns doch nicht einfach hier so rausreißen,
wie wär´s wenn wir auf Corona scheißen?
Hier gibt es bis jetzt kaum Krankheitsfälle,
in Deutschland wären wir direkt an der Quelle
Lasst uns den Freiwilligendienst terminieren,
denn so können wir uns noch mehr integrieren,
Erfahrungen sammeln, daran wachsen und weitere Bekanntschaften machen
Spielen, singen, tanzen, zuhören und all diese Sachen
Dieses fröhliche Lebensgefühl weiter miterleben,
die Landessprache sprechen, unterrichten und vor Freude beben.
Sonntags in die Kirche gehen
Entspannt sein und alles mit Gelassenheit sehen
Mehr in die eigene Hand nehmen und etwas Neues anstoßen
Weiterhin da sein, für die Kleinen und die Großen
Eine besondere Aktion starten
Ob gemeinsames Kochen, Backen oder einen Baum pflanzen im Garten
Die richtige Zubereitung von Kochbananen erlernen
Oder das Ernten von Bambusholz bei Vollmond und Sternen
Nochmal zeigen, dass auch eine Frau Fußball spielen kann
Armbänder knüpfen, dann und wann
Abends Elfer raus, und wer gewinnt?
Benin contre Allemagne, das weiß doch jedes Kind!
Fahrradfahren wollten wir so manchem auch beibringen,
vielleicht wird das irgendwann noch gelingen?
Zumindest gab es Erfolge mit der Gitarre und dem Gesang,
den Schultertanz zu lernen, braucht wohl noch sehr lang.
Karotten ziehen und Laurenzia mein,
wann werden wir wieder zusammen sein?
Wie wird euer weiteres Leben aussehen?
Bleibt der Kontakt zur Familie bestehen?
Oder wird man eure Familie überhaupt finden?
Bevor die ganzen Erinnerungen an sie schwinden?
Hoffentlich konnten wir euch in unserer gemeinsamen Zeit
Viel Freude und Spaß bereiten und kein Leid.
Man fragt sich oft, wie konnte mir das gelingen,
ein Kind, das verlassen wurde zum Lachen zu bringen?
Hat es nicht unglaublich viel Scheiße hinter sich?
Ja, hat es. Dennoch kann es laut lachen über mich.
Ein aufrichtiges Kinderlachen wischt alle Sorgen weg
Du fühlst dich gut und merkst du bist am richtigen Fleck
Sie haben so wenig und geben so viel
Für manches Kind hier sind sie ein gutes Beispiel.
Erfreut euch an den kleinen Dingen und geht achtsam durchs Leben
Seid dankbar dafür, was euch eure Eltern geben.
Mitgefühl und Liebe, Unterstützung und Aufmerksamkeit
Das ist zwar nicht bei allen so, aber bei vielen in der heutigen Zeit.
Den Jungs bei uns fehlte diese Liebe,
stattdessen gabs nur Beschimpfungen und grobe Hiebe.
Geflohen sind sie auf die Straße fort von zu Hause,
den Gefahren ausgesetzt, von nun an ohne Pause.
Oft sind es auch große Geldsorgen
und die Angst es gäbe kein morgen.
Man verkauft die eigenen Kinder, um die finanzielle Lage zu sichern,
den ganzen Tag arbeiten, da gibt es kein Kichern.
Bei Gekichere oder wenig Einnahmen,
kommt es wieder zur Gewalt und keinem Essen an ein paar Tagen.
Kinderarbeit ist in Benin alltäglich und nicht verboten,
es gehört dort dazu, wie schlechte Noten.
Unsere Jungs mussten schon so viel durchmachen,
und können zum Glück noch so viel lachen!
Trotz allem fiel uns der ruckartige Abschied echt schwer,
die Tränen wurden teilweise immer mehr…
Wir wollen wiederkommen, das ist ganz klar,
damit wir es beenden dieses freiwillige Jahr!
Zurückkehren zur Don Bosco Familie und Freunden, zum Land und den noch unbekannten Ecken,
denn ich glaube es gibt noch einiges zu entdecken!
Passt auf euch auf, macht´s gut
und verliert nie euren Mut!
Ich bedanke mich und drücke euch ganz doll,
vergesst nie, ihr seid wundervoll!
Mito ayi miton mè
Lea Sand
Hallo meine liebe Jooolöö!
Ich muss weinen und lachen, wenn ich deinen Eintrag lese.
Die Zeit, die wir zusammen in Benin verbringen durften war zwar viel zu kurz und doch einzigartig und wundervoll. Es gab Momente die waren unglaublich hart und andere da konnen wir einfach nicht aufhören zu lächeln und zu strahlen, weil sie uns so glücklich gemacht haben. Und diese Momente sind die, die zählen. Die Momente, die uns auch jetzt noch ein Lachen ins Gesicht zaubern, die Momente, die uns Kraft geben, die Momente an die wir freudestrahlend mit Glückstränen in den Augen zurückdenken, all die Kleinigkeiten und die wundervollen Menschen, die diesen Freiwilligendienst zu unserem Freiwilligendienst gemacht heben.
Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!
Vergiss nie du bist wundervoll und megaaa toll!!!
Deine Lea (die, die in Cotonou war) <3