Die Gute Nacht ist ein ganz besonderes Ritual, das ich mit Ihnen teilen möchte. Ursprünglich geht es auf Johannes Bosco zurück, wie sollte es anders sein. In seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen von der Straße war es ihm ein besonderes Anliegen, einen erlebten Tag im Guten zu beenden. So führte er die Gute Nacht ein: Für das Ritual kommen alle nochmal vor dem Schlafengehen zusammen und reflektieren gemeinsam über den Tag. Meistens gibt es einen gedanklichen Impuls, spirituell oder weltlich, der zu den Erlebnissen des Tages passt. So nimmt sich jeder noch einmal kurz Zeit den Tag Revue passieren zu lassen und mit einem guten Gefühl, ins Bett zu gehen, egal wie schlecht der Tag war.

Dieses Ritual haben wir auch für uns eingeführt. Wie stressig und vollgepackt und vielleicht auch negativ belastet der Tag auch war, am Abend gibt es nochmal einen Moment des zur Ruhe Kommens und des Besinnens. Wir kommen in der sogenannten „Blauen Grotte“ zusammen (Bild siehe unten). Eine*r von uns überlegt sich einen besonderen Impuls, den er*sie mit den anderen teilt, um den Tag abzuschließen. Danach können wir noch ein bisschen unseren eigenen Gedanken nachhhängen, uns auf den Weg ins Bett oder doch noch für einen geselligen Abend in den Keller zu machen.

  • Raum für die Gute Nacht
  • Laternen an Sankt Martin

Die Gute Nacht für mich

Für mich ist die Gute Nacht am Ende des Tages unglaublich wichtig, um meine Gedanken und Erlebnisse zu sortieren. Da ich eher ein Mensch bin, dessen zweiter Vorname häufig Gestresst ist und dessen Terminplan sich doch manchmal sehr verdichtet. ist diese Zeit der Besinnung eine Konstante, die mich runterkommen lässt. Auch das innige Gefühl von Gemeinschaft, welches ohnehin über den gesamten Tag hinweg unglaublich präsent ist, kommt hier nochmal in seiner schönsten Form zum Vorschein. Miteinander dazusitzen, zu denken und die Nähe der anderen zu spüren ist ein ganz besonderes Gefühl. Somit kann ich jeder*jedem einzelnen, aber auch Familien oder Gruppen, einen derartigen Tagesabschluss empfehlen. Für mich persönlich weiß ich, dass ich es gerne irgendwie in mein zukünftiges Leben integrieren möchte.