Akademie, das klingt so abgehoben. Kenne ich persönlich eher von Hochbegabtenförderungen oder Stipendien. Aber so krass ist das gar nicht. Akademie, genau genommen Don Bosco Volunteers Akademie, bedeutet, dass wir, alle 25 Auslandsvolontäre, in Benediktbeuern in der Jugendherberge des Klosters sind. Wir wohnen, schlafen und leben hier. Erstmal natürlich etwas gewöhnungsbedürftig in einer Riesen- WG, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Die Akademie macht einen großen Teil meines Freiwilligendienst aus, wenn Ihr jedoch meinen genaueren Zeitplan wissen möchten, könnt Ihr das gerne in meinem Beitrag https://blogs.donboscovolunteers.de/josiasimausland/2020/11/26/hallo-welt/ nachlesen

Wir haben unseren Speisesaal, Aufenthaltsräume, einen Ruheraum, ein Musikzimmer und wir dürfen ab zu in die Turnhalle oder in die Disko. Um das Kloster herum gibt es eine wunderschöne Landschaft und – liegt es an uns oder der Geographie Benediktbeuerns – ganz häufig strahlenden Sonnenschein. Wir gehen wandern und im September waren wir auch häufiger in umliegenden Seen oder Flüssen baden.

Aber was machen wir hier?

Schwierig zu erklären. Ich werde auch mal einen typischen Tagesablauf veröffentlichen, obwohl alle Tage total verschieden sind. Dann könnt Ihr Euch ein Bild davon machen, wie ich hier lebe. Ansonsten gibt es auch einen eigenen Blog für die Akademie , da lohnt es sich wirklich reinzuschauen!

Prinzipiell widmen wir den Vormittag Workshops, Seminaren und eigenen Projekten. Dabei stehen die sogenannten Sustainable Development Goals im Fokus. Kurzer Nebeninfo: Die Sustsainable Development Goals, kurz SDGs, beinhalten 17 Ziele, die Weltgemeinschaft 2015 formuliert hat. Ziele, wie Gleichberechtigung, weltweiter Frieden, menschenwürdige Arbeit sind dabei. Praktisch alle Länder dieser Welt haben diese Ziele unterschrieben und sie müssen bis 2030 erfüllt sein. Nun ist es aber so, dass diese Ziele noch nicht so bekannt sind, wie sie es vielleicht sein sollten. Deshalb geht es für uns darum, uns mit diesen Zielen der Weltgemeinschaft auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie wir sie sinnvoll Erwachsenen und vor allem Kindern und Jugendlichen vermitteln können.

ein Plakat der SDGs vor unserem Gang

Zurück zur Akademie: Für die Workshops, Seminare etc. haben wir Referent*innen, die uns besuchen und für uns die Vormittage gestalten. Das ist eine große Bereicherung! Aktuell sind wir selber dabei, eigene Seminare für die anderen vorzubereiten.

Nachmittags haben wir meistens frei. Mein chronischer Schlafmangel wünscht sich dann einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Doch der Kalender lässt das nicht zu. Gitarrenworkshop, Yoga, Chor, Fußball, Volleyball, Projektarbeit, Spaziergänge, Basteln, Musizieren, Workouts, Billard, Theater und vieles mehr sind einfach immer zu verlockend und die Tage werden alles andere als langweilig. Es ist wirklich unglaublich besonders, mit wie viel Motivation alle Lust haben, miteinander Zeit zu verbringen und diese auch füreinander zu gestalten.

Abends gibt es stets eine Gute Nacht, dazu auch nochmal ein eigener Beitrag. Danach geht es meistens in den Keller. Hier spielen wir Karten, singen gemeinsam und stellen unsere frisch erworbenen Gitarrenkünste unter Beweis, liefern uns hitzige Diskussionen beim Spiel Secret Hitler (ein großartiges Spiel: Link dazu unten), oder lassen einfach den Tag Revue passieren.

Ein paar abschließende Worte

Die Akademie war für uns alle die größte Überraschung. Keiner hatte erwartet, dass es so cool und interessant werden würde. Wir haben eine einzigartige Gruppengemeinschaft und erleben unglaublich viel gemeinsam. Zudem arbeiten wir an vielen Projekten zusammen und lernen viel über die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, über Situationen und Probleme in der Welt, über die Struktur von Gruppen und Gesellschaften und vor allem über uns selbst. Wenn ich jetzt daran denke, wie skeptisch ich zu Beginn war, bin ich jetzt einfach nur froh, diesen Weg gegangen zu sein.

Mit einer Spende für meinen Freiwilligendienst unterstützt Ihr auch dieses Konzept der Akademie, welches uns ganz neue Perspektiven und Erfahrungen ermöglicht hat. Und auch wenn mein Freiwilligendienst auf den ersten Blick natürlich nicht nach einer Arbeit aussieht, für die es sich zu spenden lohnt, denke ich dennoch, dass all das Wissen und die Pädagogik, die ich aus dieser Zeit mitnehme, eine gute Investition für die Zukunft unserer Gesellschaft darstellt.

Link zum Spiel Secret Hitler: https://www.secrethitler.com/