First days in India

Ich hab lange überlegt worum genau es in diesem Eintrag gehen soll. Nicht das es mir an Themen fehlen würde (Allein eine Rikscha Fahrt würde schon die Seite füllen, was dann aber doch eher den Rahmen sprengen würde…), aber man erlebt einfach jeden Tag soviel Neues und lernt etwas Neues, dass man gar nicht weiß wo man anfangen soll mit dem Erzählen.

Deshalb fang ich einfach mal damit an, dass ich langsam wirklich schon ein paar Namen von den Jungs kann (auch wenn viele sich für mich komplett gleich anhören) und mir die meisten Gesichter bekannt vor kommen (Ja, bei 130 Jungs ist das schon ein Erfolg). Besonders die Gesichter der Jungs die nicht zur Schule gehen und mit denen ich deshalb den ganzen Tag Kontakt habe, kann ich trotz des Haareschneidens vor ein paar Tagen noch auseinanderhalten. Mit diesen Jungs üben wir nämlich morgens während der „study-time“, in der die anderen dann in der Schule sind, grundlegende Dinge wie das Alphabet, englische Vokabeln oder auch addieren und subtrahieren.

Mathe lernen mit den Jungs
Mathe lernen mit den Jungs

Nach dem Mittag und einer kurzen Pause geht es dann damit weiter. Natürlich müssen die Jungs nicht den ganzen Tag lernen, weshalb es um vier dann mit dem Spielen losgeht. Meistens spielen sie etwas sportliches wie Basketball oder Fußball, wo wir natürlich auch gerne mitspielen (Ja auch bei 35 Grad 😉 ) Sonst spielen sie oft einfach Kartenspiele wie UNO oder ein Brettspiel, bei dem man Plättchen in Löcher schnipsen muss. Ich kann euch die Regeln leider nicht erklären, weil ich da  nicht wirklich durchsteige… aber ich  kann euch sagen, dass ich eher unbegabt bin.

Schnippsspiel

In den letzten Tagen hatten wir viel Organisatorisches zu erledigen, weshalb wir am Nachmittag oft in die Einkaufsstraße hier in der Nähe gegangen sind. Dort ist es immer total chaotisch: die Straße wird von Autos, Busen, Rikschas, Fahrrädern und Fußgängern gleichzeitig benutzt. Alle scheinen gleichzeitig zu hupen und durcheinander zu rufen, weshalb es wirklich laut ist. Aber mir gefällt es!

Strassenverkehr in Delhi
Strassenverkehr in Delhi

Wenn wir dann zurück kommen in unser Zimmer kommt es uns meist extrem leise vor. Für mich ist es aber auch bei uns eigentlich immer vergleichsweise laut und total hell; aber das wird wohl eher daran liegen, dass ich eher keinen Großstadtlärm gewohnt bin, sondern eher die dörfliche Stille kenne.

Etwas in Delhi zu besorgen ist aus mehreren Gründen für uns noch ein kleines Abenteuer: erst einmal kennen wir uns noch gar nicht aus, sondern kennen nur ungefähr zwei Straßen hier. Dann ist es so, dass wir keine Vergleichswerte haben was die Preise angeht und weil wir eher nicht indisch aussehen, die Leute dann auch gerne mal einfach mehr verlangen als für Einheimische. Deshalb haben wir auch immer einen Begleiter wenn wir rausgehen. Wichtig ist auch, dass die Hindi und Englisch sprechen, was die Verständigung zwischen Verkäufern und uns  deutlich einfacher macht.

Hindi ist zurzeit auch noch eine „kleine“ Barriere zwischen uns und den Jungs. Denn nur ganz wenige Jungs können grundlegendes Englisch, was die Verständigung nicht gerade erleichtert. Aber mit Händen und Füßen und ein paar Fetzen Hindi kommen wir noch ganz gut durch und wir lernen durch die Jungs auch jeden Tag mindestens ein neues Wort oder einen Satz dazu.

In diesem Sinne Namaste (Tschüss)

Das Abenteuer beginnt!

Das Don Bosco Ashalayam von Aussen
Das Don Bosco Ashalayam von aussen

Vor vier Tagen sind meine Mitvolontärin  Ann und ich in Delhi angekommen!  Nachdem wir am Flughafen vom Direktor Fr. Swanoop und einem der älteren Jungs abgeholt wurden, sind wir ca. zwanzig Minuten durch Delhi zum Projekt in Palamgefahren. Auf der Fahrt morgens um sechs standen auch schon mal Kühe auf der Straße oder es fuhren Fahrradfahrer auf der mehrspurigen Straße. Man konnte merken wir sind in Indien!

Als wir dann zum Don Bosco Ashalayam kamen, wurde uns nur schnell das Zimmer gezeigt bevor wir uns direkt schlafen gelegt haben. Am ersten Tag haben wir dann erstmal die vier Fathers im Projekt kennengelernt und es gab eine kleine Wilkommensfeier von den Jungs, in der sie uns mit hindischen Liedern begrüßt haben. Mehr konnten wir an dem Tag auch nicht wirklich machen da wir noch nicht an die Hitze (ca. 35 Grad) und die Luftfeuchtigkeit, die durch den Regen sehr hoch ist, gewöhnt waren. Langsam gewöhnen wir uns dara, was aber auch damit zusammenhängen könnte, dass überall Ventilatoren sind, was es in den Häusern angenehmer macht.

Nachdem ich dann in der Nacht von ein paar Mücken gestochen wurde (trotz Mückenschutz und Netz), ging es am Morgen zu unserem ersten richtigen Tag mit den Jungs. Wir versuchen zurzeit noch ihre Tagesabläufe zu verstehen und wollen herausfinden wo wir ihnen am meisten helfen können. Morgens und manchmal auch am Nachmittag lernen wir mit ihnen Englisch oder Mathe, ab 16 Uhr spielen wir mit ihnen Basketball, Fußball ( ja auch bei der Hitze ) aber auch andere Dinge. Die Jungs sind alle sehr aufgeschlossen und kommen immer zu einem, was es sehr leicht macht Kontakt zu bekommen und sie näher kennen zu lernen. Das einzige Problem dabei ist noch die Sprache: viele von ihnen sprechen kein Englisch und wir sprechen NOCH kein Hindi. Aber deshalb sind wir fleißig am Lernen!