Indien im Farbrausch-Das Holifestival

Die meisten von euch in Deutschland wissen mit diesem Festival wahrscheinlich etwas anzufangen. Es gibt Holi Läufe oder auch Holi Festivals auf denen sich mit bunter Farbe beworfen wird und meistens eine große Party gefeiert wird. So ähnlich lief das ganze auch hier in Delhi ab.IMG_9936

Hier ist Holi aber ein Festival der Hindus zu Ehren des Gottes Krishnas. Auch hier im Projekt wurde das Fest von den Jungs mit ganz viel Vorfreude erwartet. Gerade jetzt im März war es für sie eine gut gelegene Ablenkung von ihrem ganzen Schulstress. Zurzeit ist nämlich ihre letzte Klausurenphase und das heißt auch in Indien lernen, lernen  und noch mehr lernen. Deshalb war die Vorfreude riesig. Wir wurden auch schon mindestens seit einer Woche gefragt ob wir den bei Holi auch mitmachen würden. Das haben wir natürlich immer mit ja beantwortet: Wer will sich das auch schon entgehen lassen?

Am 13 März war dann der große Tag gekommen. Für Ann und mich fing das ganze aber eher nicht so schön an, weil wir zunächst unsere kompletten Haare und die komplette Haut einölen mussten, damit die Farbe später auch gut wieder abgeht. Das Gefühl von Öl auf der ganzen Haut war nicht schön, weshalb ich möglichst schnell Farbe abbekommen wollte.

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Auch ein Gruppenfoto durfte nicht fehlen

Also sind wir dann so schnell es ging mit Anns Eltern zusammen ( die sie seit 2 Wochen besuchen) zu den Jungs in das Projekt gegangen. Noch ging es aber nicht los da auch die Jungs sich alte Klamotten anziehen und ihre Haut einölen mussten. Um 10 ging der Spaß dann endlich los.

Ich muss sagen, dass dieses Festival wirklich einfach nur unglaublich viel Spaß gemacht hat. Alle Jungs kamen an und haben uns Farbe ins Gesicht, die Arme und die Haare gestrichen und uns gleichzeitig „Happy Holi“ gewünscht.

Von oben kam immer Wasser
Von oben kam immer Wasser

Schon nach ungefär 5 Minuten war jeder bunt, die Musik wurde angemacht und jeder hat versucht das der andere noch bunter wird und möglichst viel Farbe abbekommt. Man wurde verfolgt und hat natürlich auch die anderen verfolgt, um sich zu rächen.

Gleichzeitig haben einige Jungs von oben immer wieder Wassereimer ausgekippt, weshalb alle auch von oben bis unten nass waren. Das ganze war ein ganz großer Spaß. Als die Farbe fast leer war, wurde dann auf dem Hof noch getanzt.

Am Ende gegen halb eins war ich unglaublich fertig. Es hat auch ewig gedauert das ganze Zeug aus den Haaren und von der Haut zu bekommen. (Ja, meine Haare haben immernoch einen Gelbstich) Aber es hat sich gelohnt. Dies war mit Sicherheit einer der schönsten Tage die ich in Indien hatte, denn ich hatte den ganzen Tag unglaublich viel Spass!

Namaste

Am Ende des ganzen Spektakels
Am Ende des ganzen Spektakels

Ab in den Süden !

Soo wir melden uns (jetzt wieder) aus Delhi. Anfang Februar stand für uns das Zwischenseminar in Mumbai an. Da wir deshalb eh in Richtung Süden mussten haben wir uns überlegt dort auch ein bisschen zu reisen. Unterwegs waren wir mit Sarah, Eva und Luise, drei anderen Voluntärinnen aus Hyderabad und Baroda.

Luise, Eva,Sarah, Ich, Ann
Luise, Eva,Sarah, Ich(Johanna), Ann

 

Weil wir keine Lust hatten zwei einzelne identische Reiseeinträge zu verfassen, haben Ann und ich uns für diesen hier zusammen getan. Wir beide sind der Meinung, dass es echt anstrengend ist lange Reiseberichte zu lesen. Deshalb haben wir unsern in Interview-Form über unsere witzigsten Momente, interessantesten Erfahrungen und so weiter geschrieben. Damit ihr dabei auch wisst wann was passiert ist, kommt erstmal ein grober Überblick:

2.2.      Nächtlicher Abflug von Delhi nach Ernakulam (Kerala), Ankunft in Cochin (Kerala), Treffen der anderen mitreisenden Volontäre, restlicher Tag in Cochin

3.2.      Backwaters Tour, Abend in Cochin

4.2.      Busfahrt nach Munnar (Kerala), restlicher Tag in Munnar

5.2.      Trekking Tour (Wandern) durch die Teeplantagen

6.2.      Reisetag: Munnar – Ernakulam – Zug Richtung Goa

7.2.      Ankunft Arambol (Goa), Tag in Arambol

8.2.      Vormittag in Arambol, Abfahrt nach Mumbai

9.2.      Frühe Ankunft Mumbai, Beginn Zwischeneminar mit allen Don Bosco Voluntären aus Indien

10-14.2 Zwischenseminar in Mumbai

15.2.    Ankunft in Delhi

Man sieht die phaenomenale Aussicht; kurz danach gab es Fruehstueck
Man sieht die phaenomenale Aussicht; kurz danach gab es Fruehstueck

1.Was war dein Lieblingsmoment?

Ann: Der Morgen während der Trekking Tour durch die Teeplantagen. Einfach das Wandern in der Stille der Natur, die aufgehende Sonne und das Frühstück auf dem Ber

ggipfel.

Johanna: Als Ann und ich im indischen Ozean schwimmen waren. Mittags kurz vorm packen, haben wir beschlossen noch eben schwimmen zu gehen. Der Wellengang war super und das Wasser war angenehm warm, sodass man gar nicht mehr aus dem Wasser wollte.

 2.Was war für dich der…

  • witzigste Moment?

Ann: In Munnar sind wir auf während unserer Trekking Tour an verschiedenen tropischen Pflanzen vorbei gekommen. Unter anderem an Jack-Fruit Bäumen. Johanna wurde von unserem Guide aufgefordert eine besonders große Frucht anzuheben, die dann dabei abgefallen ist. (Johannas Anmerkung: Es war NICHT witzig.)

Das Opfer war die gruene Jackfruit unten
Das Opfer war die gruene Jackfruit unten

 

  • verwunderlister Moment?

Ann: Das bei weiblichen Personen die Sicherheitskontrolle am Flughafen in einer blicksicheren Box stattfindet.

Johanna: Da mein Reiserucksack als Handgepäck anerkannt wurde und ich in dem Moment nicht über den Inhalt nachgedacht hatte, kam es so, dass ich Sonnencreme usw. auch noch darin hatte. Ich hatte mich wegen der Kontrollen schon von all diesen Dingen verabschiedet, aber kein Problem das wurde alles durchgewunken. Ich hab mich natürlich gefreut und meine Sachen möglichst schnell wieder eingepackt, fand es sicherheitsmäßig aber eher fragwürdig. Typisch indisch! Viele Regeln aber durchgesetzt werden sie nicht wirklich.

….. Fortsetzung folgt auf Anns Blog

 

 

In Gesundheit und Krankheit- Wie den Jungs hier geholfen wird

In Gesundheit und Krankheit- Wie den Jungs hier geholfen wird!

Sooo ich melde mich auch mal wieder aus Indien.

Die Jungs in Jhajjhar
Die Jungs in Jhajjhar

Ich wollte es in diesem Monat eigentlich schaffen regelmäßiger etwas zu schreiben, aber es gab viel zu tun und meine Motivation mich hinzusetzen und einen Blogartikel zu schreiben, anstatt meine Zeit bei den Jungs zu verbringen war auch nicht allzu groß.

 

Zuerst ein kurzer Überblick für euch über den Januar: Vom 4 bis zum 9 waren wir auf einem Feriencamp mit allen Jungs ( Dazu hat Ann einen Blogartikel geschrieben

:https://blogs.donboscovolunteers.de/annindien/2017/01/27/ferien-in-jhajjar/ ), danach standen dann noch das große Fest Lori, der Republic Day und das Don Bosco Fest an. (Ann´s Blogartikel https://blogs.donboscovolunteers.de/annindien/2017/02/01/festlicher-januar/  )

Jetzt aber zum Thema meines Blogartikels: Gesundheit oder wie man es hier im Ashalayam schafft das es 130 Jungs gut geht.

Bei den meisten von uns haben früher, als wir Kinder waren, unsere Eltern darauf geachtet, dass wir nicht krank werden und das wir, wenn es uns nicht gut ging, wieder gesund wurden. Sie haben dann für uns gesorgt und sind mit uns zum Arzt gefahren. Für die Jungs hier läuft das logischerweise leider nicht so, denn sie haben keine Eltern hier.

Deshalb achtet hier jeder vom Staff, den Älteren Jungs, den Fathers und auch  Ann und ich darauf, dass die Jungs sich warm anziehen, ihre Wunden verarzten lassen und genug essen. Oft kommen die Jungs bei einem von uns an, um uns eine Wunde zu zeigen oder uns zu erzählen wie es ihnen geht. Auch von Ann und mir wurde deshalb manchmal schon ein Pflaster aufgeklebt, wenn die Krankenschwester nicht da ist. Diese ist hier nämlich dafür zuständig, kleinere Dinge zu behandeln und zu dokumentieren, wie groß die Jungs sind, wie es ihnen geht und ob sie sich gut entwickeln. Falls es ein größeres Problem gibt, geht sie dann auch zusammen mit den kranken Jungs zum Arzt ins Krankenhaus, für Medikamente und Rat. Alle zwei bis drei Wochen kommt auch ein Arzt von Don Bosco her, der die Jungs untersucht und ihnen ggf. Medikamente verschreibt.

Auch bei 10 Grad kann man eine kurze Hose tragen
Auch bei 10 Grad kann man eine kurze Hose tragen

 

Falls sie etwas ernsteres haben, kommen die Jungs ins Krankenzimmer, um sich auszukurieren.Im September waren viele Jungs krank (es war nach der Regenzeit und deshalb gab es viele Mücken als Überträger von Krankheiten und das Wasser war durch das viele Dreckwasser verschmutzter als sonst) Deshalb war das Krankenzimmer sehr voll. Glücklicherweise ist es jetzt sogar geschlossen.

Gerade jetzt im Winter sind viele Jungs erkältet. Weshalb wir immer darauf achten, dass sie sich genug anziehen und nicht mit Sandalen und T-Shirt rumlaufen. Besonders die ganz Kleinen wissen einfach nicht, wie man sich dick anzieht und das ein Wollpulli einfach wärmer ist als eine langärmliges Hemd.

 

 

Das zu Gesundheit aber mehr gehört als physische Gesundheit habe ich erst hier im Ashalayam richtig verstanden. Auch wenn es einem Jungen körperlich gut geht, kann er unglücklich sein und nicht wirklich gesund.

Die Therapeutin bei der Arbeit
Die Therapeutin bei der Arbeit

Denn ein Teil der Gesundheit ist es auch, dass die Jungs über ihre erlebten Dinge reden und versuchen diese zu verarbeiten.  Auch wenn die Jungs in uns und allen anderen hier eine Bezugsperson zum reden haben, brauchen sie doch jemanden mit professioneller Erfahrung. Deshalb hat das Don Bosco Ashalayam eine eigene Therapeutin, die in Gesprächen versucht den Jungs zu helfen und sie ihre Geschichten erzählen lässt. Ich persönlich finde es immer echt spannend ihr dabei zuzuschauen und setze mich manchmal morgens während die Jungs ein Programm haben zu ihr ins Büro ( in dem auch immer Jungen sitzen). Dort höre ich ihren Gesprächen zu und unterhalte mich selbst mit ihr über die Jungs, ihre Geschichten und über Indien im Allgemeinen.

Ich hoffe ihr habt einen Überblick bekommen, wie sich hier im Ashalayam konkret um die Jungs gekümmert wird !

Falls ihr Fragen oder Anmerkungen habt, freue ich mich immer wieder über Kommentare oder Nachrichten.

Liebe Grüße und Namaste !

Merry Christmas-indische Weihnachten

Heute ist der 3 Januar. Hinter Ann, mir und den Jungs liegen anderthalb Wochen voll von Feiern und Programmen. Aber fangen wir lieber am Anfang an: der Adventszeit.

Während der Adventszeit haben sich die Jungs, wie es alle Christen auf der Welt tun, auf Weihnachten vorbereitet. Es wurden Weihnachtslieder geübt und Tänze für das große Weihnachtsprogramm eingeübt. Außerdem sind die älteren Jungs Mitte Dezember angefangen eine große Krippe auf der Bühne zu bauen. Richtig in Weihnachtsstimmung gekommen, bin ich aber erst an Weihnachten, weil hier doch Dinge, wie Weihnachtsmärkte und das richtige Wetter (15-25 Grad) gefehlt haben. Trotzdem war Weihnachten hier unglaublich schön! Besonders Spaß gemacht hat es mir mit den kleinen Jungs einen Tanz vor zu bereiten für das Programm. Unser Tanz war nicht wirklich anspruchsvoll aber für die Kleinsten schon eine Herausforderung. (Es war ein Problem ihnen beizubringen gut im Kreis zu gehen ) Aber die Übungszeiten haben unglaublich viel Spaß gemacht und die Jungs fanden es toll, dass nicht nur die Älteren etwas vormachen, sondern auch sie selbst.

ueben mit den Jungs
ueben mit den Jungs

An Weihnachtsmorgen wurde nochmal mit den Jungs geübt und dann kam am Abend das mit Vorfreude erwartete Programm.

Los ging es mit einer kleinen Ansprache und danach folgten Tänze, ein Krippenspiel, Weihnachtslieder und ein Theaterstück. Danach kam dann auch „Santa“ und hat die Geschenke verteilt. Alle haben die gleichen Geschenke bekommen: ein T-Shirt und Schokolade. Besonders die Kleinen haben sich unglaublich über die Neuen Sachen gefreut und das T-Shirt oft direkt angezogen.

Nach der Bescherung ging es dann weiter mit dem Essen. Es war sehr schön, weil wir an diesem Tag mit den Jungs zusammen gegessen haben und sie es toll fanden mit uns zu essen.

Während die Jungs den Abend mit einem Film haben ausklingen lassen, sind Ann und ich noch zur Weihnachtsmesse in die Kapelle gegangen, die SEHR bunt geschmückt war. Nach der Messe gab es ein Zusammensein mit den Fathers und das Skype-Gespräch in die Heimat.

In der nächsten Woche war es vergleichsweise kalt und die Jungs hatten Ferien, weshalb oft in Decken eingewickelt viele Filme geguckt wurden.

Schneller als man dachte, war dann schon Sylvester da, was wir auch mit den Jungs im Projekt gefeiert haben. Dort gab es Abends erst ein kurzes Programm und dann eine große Diskonacht. Da in diesem Jahr in Delhi leider kein Feuerwerk erlaubt war (Smogbelastung) wurde in das neue Jahr hineingetanzt.

So das war es auch schon von mir aus Delhi zum Thema Feiertage. Ich hoffe ihr habt besonders durch die Bilder einen guten Eindruck bekommen.

Namaste!

Bildung kommt zuerst !

Puh jetzt ist es schon fast einen Monat her, dass ich den letzten Eintrag veröffentlicht habe. Die Zeit ist einfach total schnell vergangen. Unser Alltag nimmt uns so in Beschlag, dass ich nicht wirklich die Zeit gefunden habe zu schreiben.

Über meinen Alltag hatte ich ja schon in einem meiner ersten Artikel berichtet. An der Kerrnstruktur hat sich seit dem nicht viel geändert. Nachdem wir aber morgens so manche total chaotische Study Time hinter uns hatten, haben wir beschlossen da mal mehr Struktur reinzubringen.

Die Schueler mit denen wir lernen machen fleissig ihre Hausaufgaben

Es ist nämlich wirklich  blöd wenn ein Junge immer auf die Toilette muss oder weggeht, weil er gerade keine Lust hat. Deshalb haben wir damit angefangen jedem Jungen ein Heft mit Namen zu machen, das nach der Study Time wieder eingesammelt wird. Zusätzlich dazu hat auch jeder Junge seinen eigenen Platz an dem er seine Aufgaben machen soll ( ein Viereck der Bodenfliese) und wir haben eine Anwesenheitsliste. Seit diesen Veränderungen sind die Jungs schon wirklich viel ruhiger geworden, aber trotzdem haben wir noch viele  neue Ideen, die wir nach und nach umsetzen wollen, damit die Jungs wenigstens die Grundlagen in Mathe, Englisch, Hindi und Geografie können, bevor sie nach Hause oder in die Schule gehen.

Morgens unterrichten wir immer die Jungs, die nicht zur Schule gehen. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens können Kinder in Indien nur an einem bestimmten Tag im Jahr in der Schule angemeldet werden. Wenn also Kinder mitten im Schuljahr ankommen können sie nicht zur Schule gehen und werden deshalb morgens von uns unterrichtet. Zweitens können manche 15 jährige nicht mal + und – wenn sie im Ashalayam  ankommen, weil sie nicht in der Schule waren, obwohl es in Indien eine Schulpflicht gibt. Diese Jungen müssten aber auch in eine Klasse , die ihrem Alter entspricht, beispielsweise dann in die 9 Klasse und dort Gleichungen lösen. An solchen Fällen merkt man dann auch was für eine gute Bildung wir in Deutschland genossen haben und was Bildung überhaupt bedeutet. Denn ohne Bildung stehen die Chancen auf einen guten Job in der Zukunft deutlich schlechter und viele der Kinder hier haben nie die Möglichkeit bekommen ihre Talente auf bestimmten Gebieten zu finden oder zu fördern, da sie nicht in der Schule waren.  Die älteren Jungs im Ashalayam wissen das auch.    Sie lernen immer sehr fleißig; aber gerade die Kleinen sind verständlicherweise manchmal einfach nur genervt vom Lernen und wollen spielen. Wir versuchen immer wieder sie spielerisch zu motivieren und ihnen verständlich zu machen wie wichtig ihre Bildung ist, aber das ist natürlich schwer für sie zu verstehen.

Auch wenn sie in der Schule sind, heißt das nicht, dass alles perfekt ist. Denn sie haben meist viel aufzuarbeiten, da sie manchmal erst in der sechsten Klasse einsteigen. Zusätzlich sind die Klassen hier oft sehr voll, weshalb es wenig individuelle Förderung gibt und die Jungs manchmal einfach nicht mitkommen. Wir versuchen sie überall zu unterstützen und individuell auf sie einzugehen.

Mathe lernen mit den Jungs
Mathe lernen mit den Jungs

 

Am Ende kann ich euch nur sagen, dass wir  uns wirklich sehr glücklich schätzen können eine Chance bekommen zu haben unsere Talente auszubauen und wir dementsprechend gefördert wurden.

Ganz viele liebe Grüße aus Indien! Namaste!

Von Ferien und Feiern

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Hat man ne Kamera in der Hand wollen die Jungs direkt ein Foto machen-natuerlich ganz cool

Kaum zu glauben aber ich bin jetzt schon sieben Wochen hier in Delhi. Die Zeit ist so schnell vergangen und ich habe mich hier wirklich richtig eingelebt. Neuerdings geben wir neben unser morning class auch einem Jungen spezielle Nachhilfe und lernen morgens mit einer Lehrerin ein wenig Hindi und bringen ihr Deutsch bei. Sonst ist alles noch beim alten: Am Nachmittag spielen wir mit den Jungs und am Abend wird wieder gelernt.

 

In den Ferien läuft alles natürlich nochmal ganz anders ab und davon hatten die Jungs jetzt im Oktober wirklich viele. Zunächst hatten sie vom 7 bis zum 11 Oktober wegen des Hindu Festes Punjab frei. Danach kamen dann noch vereinzelte Tage, wegen irgendwelcher Festivals.( Ich kann mir leider wirklich nicht merken was jetzt war. In Indien gibt es einfach zu viele Feste.) Wegen der Ferien wurde nur morgens gelernt und dann den ganzen Nachmittag und Abend gespielt. Gerade in dieser Woche hatten Ann und ich deshalb total viel Kontakt zu den Schulkindern, die wir sonst wenn dann vormittags oder nachmittags sehen und nicht so wie die Nicht-Schüler den ganzen Tag. Besonders den Schulkinder hat unser selbstgebasteltes Memory total viel Spaß gemacht.

Die drei sind sehr konzentriert dabei...
Die drei sind sehr konzentriert dabei…

Nachdem ich das Spiel kurz erklärt habe, wurde losgelegt. Meistens mit ungefähr 10 Leuten für 20 Karten, aber das war egal, denn sie haben unglaublich viel Spaß dabei gehabt, einfach mitzumachen. Das Praktische ist, dass sie nebenbei auch noch die Vokabeln lernen die draufstehen. 😉 Außer Memory haben wir noch ganz viele andere Sachen mit den Jungs gemacht. Manchmal gab es Kopf an Kopf Rennen im Keller oder es wurde draußen Basketball gespielt (Wo ich dann auch erstmal einen Ball auf mein Auge bekommen habe…:D). Oft ging es auch in den Park zum Cricket oder Fußball spielen.

20161020_182218Eine Woche nach den Holidays war dann mein 19 Geburtstag. Der Tag war echt total schön, obwohl ich doch am Anfang ein bisschen skeptisch war, weil ich Geburtstage ja sonst nur Zuhause gefeiert habe… Nachdem mir morgens von den Fathers, Ann und vielen Kindern gratuliert wurde, bekam ich abends ganz viele Karten von den Jungs und einen kleinen Geburtstagssong. Es war super schön, dass sich so viele Jungs daran erinnert haben, dass an dem Tag mein Geburtstag ist und mir sogar kleine Geschenke gebastelt haben! So war mein Geburtstag dann ein total besonderer Tag

Zwei Tage nach meinem Geburtstag kam dann der Provincal*, um zu schauen ob im Ashalayam alles glatt läuft. Wegen ihm gab es dann am Abend eine „kleine“ Feier in der viel getanzt, gesungen und gelacht wurde. Nicht nur die Jungs waren da sondern auch die Mädels aus dem Shenalayam gegenüber. Die Stimmung war echt super und die Jungs und die Mädels konnten hier mal zeigen was sie in ihrer dancing class am Abend immer geübt hatten.

Das war auch schon alles von mir hier aus Delhi. Nächstes Mal werdet ihr schneller von mir hören denn am 30 Oktober steht das Hindu Festival Diwali an auf das die Jungs schon seit Wochen hin fiebern.

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Delhi mal anders

Vor zwei Wochen etwa haben wir eine schicke Einladung von der  Botschaft bekommen für einen Empfang am 3 Oktober. Kurzerhand haben Ann und ich beschlossen diesen Tag in Delhi zu verbringen, uns die Stadt mal genauer anzusehen und in der deutschen Botschaft abends das Essen mitzunehmen.

Ich am Connaught PlaceZunächst aber mal zu unserem kleinen Sightseeing Trip in Delhi. Wir haben leider noch längst nicht alles gesehen (Delhi hat nämlich echt ne Menge Dinge die man sich angucken kann..) aber wir haben angefangen. Morgens sind wir mit einem Taxi, in dem die Klimaanlage wohl auf Eiszeit eingestellt war, zum Connaught Place gefahren. Schon hier hat man deutlich den Unterschied zu unserem Viertel bemerkt. Es standen zwar auch überall Rikschas und es war sehr laut und chaotisch, aber die Gebäude waren aus weißem Stein und es gibt dort einen riesigen kreisrunden Säulengang der den Platz umschließt. Die Säulen waren sehr hoch und auch die Gebäude im Umfeld waren schön verziert. In den Gebäuden konnte man allerhand Shops finden, wie Nike oder Burger King (in dem es aber  leider nur Burger mit Chicken gab…), die wir uns dann mal angeschaut haben.

Vom Connaught Place sind wir dann mit der Metro (die laut Ann übersichtlicher als die Berliner U-Bahn ist ) zum India Gate gefahren. Auch dort war alles sehr weitläufig und der Garten drumherum ist sehr aufwendig gestaltet. Dort sind wir aber nicht so lang geblieben. Zunächst weil es dort keinen Schatten gab und es einfach unglaublich heiß war an dem Tag (36 Grad) und dazu kam das wir auch etwas angestarrt wurden, weil wir wohl doch wie typische weiße Ausländer aussehen.

Das India Gate- drumherum ist ueberall Garten
Das India Gate- drumherum ist ueberall Garten
Einkaufsstrasse
Einkaufsstrasse

Vom India Gate aus ging es dann zu Fuß zum Khan Market. Market ist in Indien übrigens einfach als ein Komplex aus Einkaufsstraßen zu verstehen, durch die wir nachher dann geschlendert sind. Der Khan Market hatte echt eine tolle Mischung aus Läden zu bieten typische indische Läden neben einem Nike Store kann man wohl nur hier finden. Diese Vielfalt haben wir natürlich direkt ausgenutzt und uns Bücher und Cookies gekauft.

Die letzte Anlaufstelle an der wir waren bevor es zu Botschaft ging war dann Lodi Gardens. Dieser Park ist wirklich wunderschön aber leider hatten wir nicht genug Zeit um uns alles anzusehen. Deshalb wollen wir nächstes Mal unbedingt wieder hin.

Lodi Gardens
Lodi Gardens

Mit der E-Rickscha sind wir dann zur Botschaft gefahren. Der Empfang fand im riesigen Garten des deutschen Botschafters statt. Das ganze war sehr formell, hat aber trotzdem Spaß gemacht, weil wir viele junge Deutsche getroffen haben, die auch in Delhi leben und arbeiten, viele davon auch als Voluntäre. So war der Abend (trotz bayrischer Blasmusik im Hintergrund) dann noch ganz spaßig.

 

Wie wir hier wohnen !

Im letzten Eintrag ging es ja um meinen Alltag und die ersten Eindrücke aus Indien. Weil viele mich fragen wie mein Zimmer aussieht und wo ich wohne, habe ich mir die Kamera geschnappt, ein bisschen fotografiert und etwas dazu geschrieben:

Ann und ich wohnen nicht direkt mit den Jungs im Heim zusammen sondern in einem ganz anderen Haus. Zu ihnen ist es aber trotzdem nicht weit: Wir müssen nur über die Straße und sind da!

Unser Haus besteht aus 4 Etagen und dem Dach:  Im Erdgeschoss machen die älteren Jungs in einer study hall morgens Hausaufgaben und manche bekommen hier individuell Nachhilfe. Auf der dritten Etage hat Father Joey seine DB Ark, welche losgelöst vom Shelter Seminare für Eltern, Lehrer und ganz normale Schulkinder anbietet, um Vorurteile und Grenzen in der indischen Gesellschaft zu verringern. Den Schlafsaal der Senior Boys kann man dann auf Etage 4 finden. Die zweite Etage ist dann unsere. Hier ist unser Zimmer und der Essensraum.

( Ja, links wo das Licht einfaellt ist das Haus nach oben hin offen...)
( Ja, links wo das Licht einfaellt ist das Haus nach oben hin offen…)

Außerhalb des Alltags im Ashalayam mit den Jungs, halten Ann und ich uns am meisten in unserem Zimmer auf.

Hier wird am Nachmittag mal ein Power-Nap gemacht, abends nach Hause geskypt oder Organisatorisches vorbereitet. Direkt in unserem Zimmer haben wir eine Tür zu unserem eigenen Badezimmer. Es ist echt super, dass wir ein eigenes Bad haben und uns was das angeht nicht nach anderen richten müssen.

Direkt gegenüber von uns ist die Kapelle:  Hier finden jeden morgen Prayer statt und am Sonntag eine Messe. Bei den Prayers waren wir noch nicht, weil die für uns einfach zu früh sind (morgens gegen 6…) aber zur Messe um 7 schaffen wir es dann doch. 🙂

3 andere wichtige Punkte auf unserem Tagesablauf sind die Mahlzeiten zu denen wir in denen Essensraum gehen

Ann, Fr Chonhas, Ich, Fr Swanoop, Fr. Kareakes, Br. Punam und Fr.Joe
Ann, Fr Chonhas, Ich, Fr Swanoop, Fr. Kareakes, Br. Punam und Fr.Joe

Dort wird dann mit den 4 Fathers und dem Brother gegessen und einfach ein bisschen über dies und das geredet. Mittlerweile gewöhne ich mich auch an das für mich scharfe Essen ( für die Fathers ist es oft etwas fad, sodass sie extra Chili benutzen !!) und daran das es zu jeder Tageszeit und jeden Tag fast dasselbe gibt. Reis hat mir ja schon in Deutschland gut geschmeckt und auch die Soßen und das Gemüse sind wirklich lecker (Kartoffeln gelten hier als Gemüse, weshalb  es dann hier auch schonmal Reis mit Kartoffeln und Soße gibt! ). Das Essen für die Fathers und uns macht ein spezieller Koch, der in der Küche neben dem Essensraum arbeitet.

Die Kueche mit dem Koch
Die Kueche mit dem Koch

So….Ich hoffe ihr habt jetzt einen guten Ueberblick darueber, wie es bei mir so aussieht. Bald mach ich dann einen Eintrag darueber wie es bei den Jungs so aussieht.

Namaste!

First days in India

Ich hab lange überlegt worum genau es in diesem Eintrag gehen soll. Nicht das es mir an Themen fehlen würde (Allein eine Rikscha Fahrt würde schon die Seite füllen, was dann aber doch eher den Rahmen sprengen würde…), aber man erlebt einfach jeden Tag soviel Neues und lernt etwas Neues, dass man gar nicht weiß wo man anfangen soll mit dem Erzählen.

Deshalb fang ich einfach mal damit an, dass ich langsam wirklich schon ein paar Namen von den Jungs kann (auch wenn viele sich für mich komplett gleich anhören) und mir die meisten Gesichter bekannt vor kommen (Ja, bei 130 Jungs ist das schon ein Erfolg). Besonders die Gesichter der Jungs die nicht zur Schule gehen und mit denen ich deshalb den ganzen Tag Kontakt habe, kann ich trotz des Haareschneidens vor ein paar Tagen noch auseinanderhalten. Mit diesen Jungs üben wir nämlich morgens während der „study-time“, in der die anderen dann in der Schule sind, grundlegende Dinge wie das Alphabet, englische Vokabeln oder auch addieren und subtrahieren.

Mathe lernen mit den Jungs
Mathe lernen mit den Jungs

Nach dem Mittag und einer kurzen Pause geht es dann damit weiter. Natürlich müssen die Jungs nicht den ganzen Tag lernen, weshalb es um vier dann mit dem Spielen losgeht. Meistens spielen sie etwas sportliches wie Basketball oder Fußball, wo wir natürlich auch gerne mitspielen (Ja auch bei 35 Grad 😉 ) Sonst spielen sie oft einfach Kartenspiele wie UNO oder ein Brettspiel, bei dem man Plättchen in Löcher schnipsen muss. Ich kann euch die Regeln leider nicht erklären, weil ich da  nicht wirklich durchsteige… aber ich  kann euch sagen, dass ich eher unbegabt bin.

Schnippsspiel

In den letzten Tagen hatten wir viel Organisatorisches zu erledigen, weshalb wir am Nachmittag oft in die Einkaufsstraße hier in der Nähe gegangen sind. Dort ist es immer total chaotisch: die Straße wird von Autos, Busen, Rikschas, Fahrrädern und Fußgängern gleichzeitig benutzt. Alle scheinen gleichzeitig zu hupen und durcheinander zu rufen, weshalb es wirklich laut ist. Aber mir gefällt es!

Strassenverkehr in Delhi
Strassenverkehr in Delhi

Wenn wir dann zurück kommen in unser Zimmer kommt es uns meist extrem leise vor. Für mich ist es aber auch bei uns eigentlich immer vergleichsweise laut und total hell; aber das wird wohl eher daran liegen, dass ich eher keinen Großstadtlärm gewohnt bin, sondern eher die dörfliche Stille kenne.

Etwas in Delhi zu besorgen ist aus mehreren Gründen für uns noch ein kleines Abenteuer: erst einmal kennen wir uns noch gar nicht aus, sondern kennen nur ungefähr zwei Straßen hier. Dann ist es so, dass wir keine Vergleichswerte haben was die Preise angeht und weil wir eher nicht indisch aussehen, die Leute dann auch gerne mal einfach mehr verlangen als für Einheimische. Deshalb haben wir auch immer einen Begleiter wenn wir rausgehen. Wichtig ist auch, dass die Hindi und Englisch sprechen, was die Verständigung zwischen Verkäufern und uns  deutlich einfacher macht.

Hindi ist zurzeit auch noch eine „kleine“ Barriere zwischen uns und den Jungs. Denn nur ganz wenige Jungs können grundlegendes Englisch, was die Verständigung nicht gerade erleichtert. Aber mit Händen und Füßen und ein paar Fetzen Hindi kommen wir noch ganz gut durch und wir lernen durch die Jungs auch jeden Tag mindestens ein neues Wort oder einen Satz dazu.

In diesem Sinne Namaste (Tschüss)

Das Abenteuer beginnt!

Das Don Bosco Ashalayam von Aussen
Das Don Bosco Ashalayam von aussen

Vor vier Tagen sind meine Mitvolontärin  Ann und ich in Delhi angekommen!  Nachdem wir am Flughafen vom Direktor Fr. Swanoop und einem der älteren Jungs abgeholt wurden, sind wir ca. zwanzig Minuten durch Delhi zum Projekt in Palamgefahren. Auf der Fahrt morgens um sechs standen auch schon mal Kühe auf der Straße oder es fuhren Fahrradfahrer auf der mehrspurigen Straße. Man konnte merken wir sind in Indien!

Als wir dann zum Don Bosco Ashalayam kamen, wurde uns nur schnell das Zimmer gezeigt bevor wir uns direkt schlafen gelegt haben. Am ersten Tag haben wir dann erstmal die vier Fathers im Projekt kennengelernt und es gab eine kleine Wilkommensfeier von den Jungs, in der sie uns mit hindischen Liedern begrüßt haben. Mehr konnten wir an dem Tag auch nicht wirklich machen da wir noch nicht an die Hitze (ca. 35 Grad) und die Luftfeuchtigkeit, die durch den Regen sehr hoch ist, gewöhnt waren. Langsam gewöhnen wir uns dara, was aber auch damit zusammenhängen könnte, dass überall Ventilatoren sind, was es in den Häusern angenehmer macht.

Nachdem ich dann in der Nacht von ein paar Mücken gestochen wurde (trotz Mückenschutz und Netz), ging es am Morgen zu unserem ersten richtigen Tag mit den Jungs. Wir versuchen zurzeit noch ihre Tagesabläufe zu verstehen und wollen herausfinden wo wir ihnen am meisten helfen können. Morgens und manchmal auch am Nachmittag lernen wir mit ihnen Englisch oder Mathe, ab 16 Uhr spielen wir mit ihnen Basketball, Fußball ( ja auch bei der Hitze ) aber auch andere Dinge. Die Jungs sind alle sehr aufgeschlossen und kommen immer zu einem, was es sehr leicht macht Kontakt zu bekommen und sie näher kennen zu lernen. Das einzige Problem dabei ist noch die Sprache: viele von ihnen sprechen kein Englisch und wir sprechen NOCH kein Hindi. Aber deshalb sind wir fleißig am Lernen!