„Feliz día de pascua!“ – Das große Osterfest

Feiertage in Bolivien:

• 2. November ’18 – Dia de los muertos (Allerheiligen)

• 24. Dezember ’18 – Navidad (Allerheiligen)

• 31.12.18 – 01.01.19 – Ano Nuevo (Neujahr)

• 4. – 5. März ’19 – Carneval
• 12. April ’19 – Dia de los ninos (Tag des Kindes)
• 18. – 21. April ’19 – Jueves Santo, Viernes Santo & Pascua (Gründonnerstag, Karfreitag & Ostern)

In Bolivien wird viel, oft und gerne alles gefeiert. Es ist sehr interessant die verschiedenen Traditionen jeden einzelnen Feiertages kennen zulernen und daran teilzuhaben. Am „Dia de los muertos“ gingen wir auf einen Friedhof und beteten die Toten an, in der Nacht des „Ano nuevo“ bekamen 6 jährige Kinder ein Feuerzeug und Knaller in die Hand, an „Carneval“ wurden wir mit Wasser und Farbe beschmissen und am „Dia de los ninos“ war ein ganz besonderer Ausflug in den Wasserpark für die Jungs geplant. Es ist toll, dass ich dies alles mit den Jungs zusammen erleben darf und mit ihnen diese Erinnerungen teile. In diesen Tagen kann ich die Kinder nochmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen, da wir nicht im Alltagstress stecken. Ich kann die Volontärin sein, die mit den Kindern spielt und rumalbert, und muss nicht die Educatorin sein, die sie auffordert in die Dusche zu gehen oder ihre „Oficios“ zu machen.

Aus diesem Grund waren für mich die Feiertage an Ostern auch ganz besonders. Begonnen hat alles am Palmsonntag, an dem wir alle ganz traditionell einen Palmzweig in die Hand bekommen haben und auf diesen die ganze Zeit aufpassen mussten. Für die Jungs war dies natürlich die willkommene Ablenkung und es entstanden kunstvolle Verflechtungen der Palmzweige während der Messe. Die Messe fand dieses Mal nicht in der Kirche statt, sondern in einem großen Coliseum. In diesem haben wir mit ca. 8 anderen Hogares Palmsonntag gefeiert.

Aber richtig begonnen hat die Osterwoche erst am Karfreitag. An diesem besonderen Tag gibt es die Tradition im Hogar, dass alle Jungs sieben Kirchen in   Santa Cruz besichtigen. Danach findet dann die Karfreitagsmesse statt, in der die älteren Mädchen vom Mano Amiga und die Jungs vom Hogar den Kreuzweg Jesu schauspielerisch darstellen.

Und am Samstag ist die feierliche Osterstimmung aufgekommen. Begonnen hat das Fest der Auferstehung Jesu um 20 Uhr mit dem typischen Osterfeuer wie wir es auch in Deutschland kennen. Nach ein paar Liedern und einer kleinen Andacht durfte dann jeder seine kleine Kerze anzünden und gemeinsam betraten wir als großen Lichterschwall die Kirche.

Danach folgte eine typische katholische Ostermesse. Da diese sich meisten ein bisschen zieht und die Messe auch erst gegen 21 Uhr begonnen hat, waren wir Voluntäre damit beschäftigt unsere Kleinen wach zu halten. Trotzdem war es für mich persönlich ein sehr schönes Erlebnis, da sich das Osterfeuer und -messe nicht viel von den deutschen Traditionen unterscheidet, somit alles sehr feierlich zelebriert wurde und richtige Osterstimmung bei mir aufgekommen ist 🙂

Am Ostersonntag waren wir dann erneut in der Kirche, aber dieses Mal gab es viel Gesang und Tanz. Dies war vor allem so besonders, da während der Fastenzeit auf Tanz verzichtet wurde. Da nun aber alle wieder fröhlich mit den Armen winkten und in alle Richtungen klatschten, wirkte die Messe viel lebendiger. Den Nachmittag verbrachten alle Hogare von Don Bosco gemeinsam im Hogar. Es gab Spiel, Spaß und Tanz und am Mittag wurde gemeinsam im großen Coliseum feierlich Pollo (dt. Hänchen) gegessen.

Nach unserer Schicht war es uns Volontäre noch wichtig, ein kleines Osterfest im Volontärshaus zu feiern. Da Theresa, Antonia und Richard derzeit im Urlaub mit ihren Familien waren, bestand unsere Gruppe nur aus Flori, Franka, Enya, Soraya (eine ehemalige Volontärin die für ca. 1 Monat zu Besuch kam) und mir. Gemeinsam haben wir das typische Osterfrühstück zu einem Ostercafekränzchen gemacht. Von Ostereiern, Hefezopf, Karottenkuchen, Cafe, Kakao und Ostermusik war alles dabei :). Und danach durfte die Osterhasensuche natürlich auch nicht fehlen. Jeder hatte sein kleines Nest, das versteckt wurde und man suchen musste.

Besonders diese kleine Feier im Volontärs-Haus war für mich besonders schön. Durch das gemeinsam Erlebte sind wir Volontäre eng zusammen gewachsen, wodurch ein Gefühl von Zusammenhalt und Heimat aufkommt.

HASTA LUEGO!!

Eure Johanna