Liebe Leser, derzeit versuche ich mich noch wöchentlich zu melden, was auch bedingt funktioniert.  Die Motivation dafür zu finden, sich um 23 Uhr dann nochmal an den PC zu setzen, fällt aber oft gar nicht so einfach.

Nichtsdestotrotz an dieser Stelle ein kleiner Auszug aus der letzten Woche.

Elterntag

Vergangenen Freitag schrieben die Jungs ihre letzten Prüfungen und durften sich anschließend auf zwei Wochen Ferien freuen. Samstag wurde noch einmal alles für den großen Elterntag geputzt, an dem die Eltern eingeladen waren sich über den aktuellen Stand der Kinder zu informieren und an einer kleinen Festlichkeit teilzunehmen. Nach der Begrüßung durch die Salesianer, verschiedene Vorträge (die ich natürlich allesamt nicht verstand) und einer Tanzaufführung der Jungs, gabs Tee und Bisquits.

Unser größte Raum im Nebengebäude

Erst die Kleinen, dann durften die Älteren auf die Bühne

Schön zu sehen, wie sich bei der ausgelassenen Stimmung jeder auf die nächste Woche freut. Die meisten Kinder werden die Eltern mit nach Hause begleiten und die erste Hälfte der Ferien dort verbringen. Während die Einzelgespräche mit den Familien stattfanden, stellte mir der Rest der Kinder freudig ihre Eltern vor. Nach dem Mittagessen und den zweiten Gespräch mit Father Joseph, leerte sich das Anwesen relativ schnell. Neben den CWC-Kids blieben etwa 10-20 Kinder und Jugendliche bei uns, bei denen die Eltern entweder nicht kamen oder nicht mehr vorhanden sind.

Ferien

Die Jungs nutzten zunächst die freie Zeit um ihren liebsten Hobby nachzugehen. Filme gucken. Sei ihnen gegönnt nach den letzten zwei Wochen Prüfungen. Wir kauften ein Uno-Spiel und auch mit mitgebrachtes Schachbrett ist inzwischen täglich im Gebrauch. Eigentlich sind Matteo und ich nach dem Frühstück bis zum Abendessen durchgehend bei den Kids und versuchen uns ständig neue Spiele und Bastelideen einfallen zu lassen.

Basketball auf Asphalt.
Barfuß nichts für Weicheier

Hierbei bekamen wir erfreulicherweise noch überraschend Unterstützung. Lara und Magdalena, mit denen wir schon zusammen geflogen sind, kamen für ein paar Tage zu Besuch aus Nelavarapatti. Dort arbeiten sie in einem Don Bosco Haus für HIV-Infizierte Kinder. Über die Ferien ist auch dort kaum jemand vor Ort und so schickte sie ihr Father kurzerhand zu uns nach Coimbatore. Gerne zeigten wir den beiden den Stadt und führten sie durch den Verkehr, der sie im ersten Moment genauso überforderte, wie uns zu Anfang. War lustig das jetzt so mit anzusehen.

Was wäre ein Tag ohne Selfies

Natürlich galt ihnen sofort die komplette Aufmerksamkeit der Kids und nahmen uns damit auch ein gutes Stück Arbeit ab. Mit einer Shoppingtour und einem Filmabend auf dem Dach der Einrichtung vergingen die vier Tage leider doch recht schnell. Am kommenden Wochenende jedoch schon sollten wir sie in Salem bzw. Nelavarapatti besuchen, nur mit unseren Jungs im Gepäck 🙂

Spaghetti a la German

Vor zwei Wochen hatte unser Direktor Father Ryan die Idee, dass wir doch jeden Monat einmal deutsch kochen könnten. Ha. haha. Na also gut hilft ja nichts, sagten wir uns und dachten Spaghetti Bolognese und Pesto Verde sei ein guter Anfang. Fest entschlossen im Supermarkt, haben wir nur vergessen, dass das Einkaufsregal hier leicht anders aussieht. Hackfleisch gab es nicht, statt Parmesan kauften wir versehentlich Schmelzkäse und statt Tomatensauce eine Art Ketchup.

Unser Arbeitsbereich

Mittwoch war es dann soweit. Die Spaghetti haben wir bekommen und natürlich kamen sie ungebrochen in den Topf. Den Spaß wollte ich sehen, wie sie die mit Händen essen wollen haha. Die Amas überließen uns ihre Küche und irgendwie haben wir es mit unseren begrenzten Möglichkeiten doch noch hingekriegt die Soße zu retten. Eingelegtes Gemüse, Knoblauch und Schmelzkäse. Und Gott sei Dank, zu meiner großen Erleichterung hat es jedem geschmeckt. Vor allem die Spaghetti kamen richtig gut an und nicht nur die Jungs hatten so ihren Spaß damit.

Auch die Fathers amüsierten sich köstlich

Alles in allem ein gelungenes Essen. Und zur Sicherheit stand natürlich noch Essen der Köchinnen parallel dazu bereit. Für den nächsten Monat vereinbarten Matteo und ich trotzdem erst einkaufen zu gehen und danach zu entscheiden was wir zubereiten können.

 

Heute kommen alle Jungs wieder zu uns in die Einrichtung, weil es morgen dann zusammen nach Salem geht.

Bis dahin hoff ich euch einen kleinen Einblick in meine letzten Tage gegeben haben zu können.

Bis zum nächsten Mal 😉

Philip