Unterwegs in Benin!

Kaffee, Schokolade, leckeres Essen – was kann da schon schief gehen 😇

Blogeintrag 2.0

So nach langer Zeit, habe ich es nun wieder geschafft. Ich vermute, dass mir irgendwann in den nächsten paar Monaten die Einleitungssätze ausgehen werden, in denen ich anmerke, dass ich schon wieder so lange gebraucht habe, um einen weiteren Blogeintrag zu veröffentlichen…. 
Deswegen freue ich mich um so mehr, dass Du mein Jahr hier noch nicht vergessen hast und meinen Eintrag gerade liest…:

Hoppla, falsches Projekt
Nach zwei Wochen bin ich nach einigem Chaos in meinem Alltag angekommen. Die ehemaligen Volontäre waren bisher immer im „Espace Éveil Djije“. Und auch ich war die letzten zwei Wochen dort. Bis dann eines Donnerstag abends die zuständige Chefin des „Espace Éveil Ladgi“ (eine anderen Vorschule ) zu uns aufs Gelände kam und gefragt hat, wo denn ihre Volontärin in ihrem Projekt sei. Ja, die Frage konnte ich zunächst auch nicht beantworten.
Es hat sich dann herausgestellt, dass ich in den ersten zwei Wochen im „falschen“ Projekt gelandet bin 😊 – war eine Überraschung, aber nicht weiter schlimm.

Das „Espace Éveil de Ladgi“ ist ebenfalls eine Vorschule mit ca. 70 Kindern, die zwischen 3-4 Jahren alt sind. In der Vorschule lernen die Kleinen von den Lehrern (und ab jetzt auch von mir 🙃 ) Französisch.
Ich bin dort unter der Woche jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr: singe und spiele mit den Kindern, lerne mit ihnen Zahlen, Buchstaben und dass die Welt nicht untergeht, wenn ihre Mamas um 8 Uhr aus der Türe rausgehen. Denn dann geht erst mal ein Konzert aus weinenden Mädels und Jungs los, die sich im Dominoeffekt gegenseitig mit Weinen anstecken und aus voller Kehle ihrer Verzweiflung Luft machen. Doch auch das beruhigt sich irgendwann und dann geht der Unterricht los.

Wenn ich schon beim Thema bin, wie ich was und wann unter der Woche mache:
Mein Alltag steckt voller Aktivitäten und jeden Morgen lohnt es sich aufs Neue aufzustehen: Montag bis Freitag bin ich wie gesagt jeden Morgen im „Espace Éveil de Ladji“.
Immer um 13 Uhr gibt es dann Mittagessen im „Maison de l ́esperance“, also in Annikas Projekt. Dort fahre ich ca. 20 Minuten mit dem Motorradtaxi hin und hoffe dabei, dass die Fahrer den Weg auch wirklich kennen. Es kam schon oft vor, dass man ihnen sagt, wo man hin möchte – sie sagen, dass sie wüssten, wo der Ort sei -dann losfahren und irgendwann anhalten und nicht mehr
wissen, wo es weiter geht. Genau dasselbe denke ich dann in so einem Moment auch 😊 Na ja, bisher kam ich dann trotzdem immer irgendwann an.
Dann geht es nachmittags je nach Wochentag in unterschiedliche Projekte.
Montag, Mittwoch und Donnerstag Nachmittag von 15 bis 17 Uhr bin ich dann auf dem Markt in der Baraque und mache dort mit den Mädels Programm. Diese sind immer super motiviert und haben Spaß an fast allem, was man sich überlegt hat. Danach gehts dann nach Hause mit dem Motorradtaxi.
Dienstags geht es für mich ab 14 bis 18 Uhr wider auf den Markt, aber nicht in die Baraque. In einer etwas zerfallenen, aber sehr großen Halle kommen jeden Dienstag ca. 20 Mädels zwischen 8 und 15 Jahren zusammen, um dort Spaß zu haben und Programm vor zu finden, dass ich vorbereitet habe. Das heißt: Dort bastle ich, spiele Spiele und gebe manchmal etwas Nachhilfe – je nachdem, was ansteht.
Und zu guter Letzt geht es Freitag von 15 bis 19 Uhr hier ins Mädchenheim.
Die Tage sind also gut gefüllt und für Langeweile bleibt definitiv kein Platz 😉
Zuhause angekommen, haben wir je nach Tag etwas Zeit um Sachen für den morgigen Tag vorzubereiten, zu duschen, Sport zu machen oder einfach nur zu schlafen, was ich eigentlich immer bevorzugen würde, aber dann doch nicht klappt 😇 Um 18.45 Uhr gibt es immer einen kleinen Gottesdienst und um 19. 30 Uhr isst man zu Abend.
So und dann ist der Tag vorbei und man kommt ziemlich geschafft und wie immer viel zu spät ins Bett nach einem Tag voller Erlebnisse.
Samstag ist dann frei, bis auf abends, da wir da wieder im Mädchenheim sind und dort zu Abend essen und die Sonntage verbringen wir bisher ebenfalls den ganzen Tag im Foyer… (Und da habe ich mich in der Schule früher immer wieder beschwert, dass ich drei mal Mittagsschule habe. Das war Luxus 😊 ).

Bei 30 Grad lange Hose?
Zwischendurch hatten wir dann doch mal Zeit, uns dem Thema „Afrikanische Kleidung“ zu widmen. Letzten Samstag waren wir  auf dem Markt und haben Stoffe gekauft, um uns Hosen, Röcke und Kleider schneidern zu lassen. Das mag auf den ersten Blick einfach klingen – aber das Gegenteil war der Fall: es gab da 100 verschiedene Stoffe, die alle wunderschön waren und so war ich völlig überfordert, mich zu entscheiden 😊 
Egal was für ein Kleidungsstück – die Hauptsache ist: bunt, übers Knie ☺ und vor allem nicht allzu dick, weil für mich schon eine kurze Hose zu warm wäre. Aber leider ist das kulturell ja nicht der Trend hier. Deswegen gilt für mich bei der Stoffwahl, wenn schon nicht kurz bzw. wenig Stoff, dann wenigstens dünn und somit bissle luftig 😇
Wie meine neue Garderobe letztendlich geworden ist, kannst Du hier mal schauen 😊

Problematisch ist leider die Kombination aus dem leckeren Essen und den relativ knapp
bemessenen Kleidungsmaßen 😊 Denn das Essen hier ist richtig gut. Und das zeigt sich ganz langsam, wenn ich morgens meinem Hosenknopf zuknöpfen will und dann merke, dass mein Bauch
irgendwie im Weg ist.
Also man könnte daraus jetzt entweder schlussfolgern, dass die Schneiderin sich etwas in den
Maßen vertan hat und aus Versehen die Hose zu eng genäht hat. Oder aber man schenkt den Vermutungen einiger Jugendlicher Glauben, die besagen, dass wir drei  eventuell
schwanger seien 😊 Oder man schlussfolgert, dass das Essen tatsächlich zu gut ist und man wirklich etwas zugenommen hat 🤔 … aber ich muss sagen, bei den Optionen nehm ich doch
lieber die Variante, dass sich die Schneiderin etwas vertan hat 😉

Konkret besteht das Essen immer aus Reis, Reis mit Bohnen, Nudeln oder Reisbrei als Grundlage. Und dazu wird dann Gemüse, Fleisch, Fisch und eine Soße aufgetischt, die bisher immer rot war, sehr scharf ist und mich nicht nur einmal zu Tränen gerührt hat 😊 Wir wissen nur, dass es sich dabei um Tomatensoße handelt, die mit unglaublich vielen und leckeren Gewürzen aufgepeppt/abgeschmeckt wird. Wichtig ist dabei, dass man die Grünen und roten kleinen Chilis nicht mitisst, sonst kommt man aus dem plötzlich eintretenden Tränenfluss nicht mehr raus. Dieser wird von den anderen im Raum dann meist auch gleich mit einem belustigtem Lachen quittiert. Mein 8- jähriges Vegetarier- Dasein hab ich aus vielen Gründen zurückgestellt. Zum Einem ist es unhöflich angebotenes Essen
abzulehnen und zum anderen: na ja, wie gesagt; es schmeckt schon ziemlich gut 😉

Sightseeing-Benin
Ansonsten haben wir gestern noch einen Ausflug an den Strand gemacht, wie man hier sehen kann. Der Strand ist super schön. Man wird zwar ca. alle zehn Minuten angesprochen, wie man heißt, wo man herkommt, ob man verheiratet ist, wo man französisch gelernt hat,… Einfach weil man als „Yovo“ (was übersetzt „Weißer“ heißt) ziemlich auffällt. Aber es ist auch eine super Möglichkeit sein Französisch aufzubessern und mit den Menschen in Kontakt zu kommen.

Mein nächster Eintrag kommt hoffentlich bald und bis dahin freue ich mich, dass Du bis hier her gelesen hast!😊

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  1. Uwe Böhm

    Liebe Hanna, deine Hose ist klasse. Du hast ja ein intensives und abwechslungsreiches Wochenprogramm. Ich wünsche dir viel Freude mit den Kindern.
    Wie lautet denn die Bankverbindung um die Einrichtung bzw. dein Projekt zu unterstützen? Liebe Grüße von Uwe

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