Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Die letzten Tage in Deutschland

Dass ich nach dem Abitur ein Jahr in Südamerika verbringen wollte, stand schon seit Jahren fest, dass es mit Don Bosco in Bolivien stattfinden würde, seit Monaten und selbst die Packliste war seit Wochen geschrieben. Und doch kam der Abschied jetzt rasant und unerwartet um die Ecke geschossen. Gerade erst aus dem Urlaub zurück standen plötzlich eine Abschiedsfahrt in den Schwarzwald, die letzte Gruppenstunde mit meinen Pfadfindern und das Abschiedsabendessen (Linsen mit Spätzle, was sonst 😉 ) mit meiner Familie vor der Tür. Und nach hastigem Kofferpacken am Dienstagabend (wie immer war ich wirklich früh dran) hieß es dann am Mittwoch schon: „¡Vamos a Bolivia!“

Volar (con el viento) – Unser Flug

Nach der Fahrt mit meinen Eltern nach Frankfurt, wo wir meine Mitvolontärinnen Angelina, Sofia und Teresa am Flughafen trafen, dem Abschied und der Sicherheitskontrolle ging es gegen acht Uhr abends auch schon los: Zuerst standen drei Stunden Flug nach Madrid an, wo wir dank der knappen Umsteigezeit einmal durch den riesigen Flughafen hetzen mussten und noch unsere weiteren Mitvolos Jona und Lukas trafen. 11 Stunden später, gefüllt mit wenig Schlaf aber guten Filmen, kamen wir kurz vor fünf Uhr am Morgen in Santa Cruz an.

Der erste Tag

Unser Betreuer Paolo holte uns mit einem Bussle ab, ließ uns schnell die Koffer in unsere Bungalowzimmer bringen und nahm uns dann mit zu einem traditionell bolivianischen Frühstück: Salteñas (eine Art Teigtasche mit Gulasch gefüllt) und Milchshakes. Beides eigentlich lecker, aber an Fleisch zum Frühstück werde zumindest ich mich noch gewöhnen müssen.

Schließlich wurden wir allen möglichen Mitarbeitern des Hogars (in dem ich arbeiten werde) und der umliegenden Don Bosco-Einrichtungen vorgestellt, wo wir dank unserer Vorkenntnisse zumindest jedes fünfte spanische Wort verstanden, wodurch der Kontext meist klar wurde. Da nun noch ein Mittagessen mit den Kindern (die übrigens alle unglaublich goldig waren), eine Besprechung des Hogar-Kollegiums inklusive Geburtstagsfeier und einer Erkundungstour unsererseits durch das Stadtzentrum anstanden, fielen wir an diesem erlebnisreichen Tag nach vielen schlaflosen Stunden todmüde ins Bett.

Endlich entspannen?!

Heute ist tatsächlich schon der zweite Tag-bei euch momentan sogar schon der dritte. Obwohl freitags eigentlich immer unser freier Tag ist, stand schon um neun Uhr eine Konferenz an, zu der wir durch lautes Klopfen von unseren Mitvolos aus dem Bett geholt wurden, schließlich mussten wir in alles eingeführt werden :).

Dafür hatten wir aber wirklich den ganzen restlichen Tag frei und nach einem Frühstück mit frischen Brötchen und Früchten vom naheliegenden Mercado (Markt) folgten erste Anrufe Zuhause und eine weitere Erkundung der Stadt. Diesmal nutzten wir allerdings die Micros: kleine Busse, die quer durch die Stadt fahren, nur zwei Bolivianos (30ct) pro Fahrt kosten und wo ein Winken genügt, um an jeder beliebigen Stelle zu- oder auszusteigen.

Am Nachmittag machten wir noch einen Großeinkauf auf dem Mercado und haben jetzt gerade fertig zu Abend gekocht: ¡Que aproveche! (Guten Appetit)

Aller Anfang ist schwer?

Wie jedes Sprichwort enthält sicherlich auch dieses einen wahren Kern: Unzählige neue Leute kennenzulernen, die alle eine andere Sprache sprechen, nach einer langen Anreise viele neue Erfahrungen zu machen und in eine völlig neue Kultur einzutauchen war durchaus auch anstrengend.

Aber dennoch muss ich hier Hesse mit seinem Gedicht „Stufen“ rechtgeben: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“: ich habe so viele unglaublich herzliche und offene Menschen auf einmal kennengelernt und wir haben schon so viele spannende Erlebnisse gehabt, dass die zwei Tage hier sich wie eine ganze Woche anfühlen. Ich hab mich selten in einem Land so schnell Zuhause gefühlt und freue mich schon sehr auf meinen ersten Arbeitstag morgen.

¡Hasta luego-Bis bald!

Hannah

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Luces (en Santa Cruz)

  1. Prakesch

    Hallo Hannah, auch wir, die Freunde deiner Großeltern, Edda und Helmut, wünschen dir eine ganz tolle Zeit in Bolivien. Alles Gute für dich und l.g. Ursula und Werner aus wernau.

  2. Hallo Hannah, ich finde deinen Block voll spannend,(trotz der Rechtschreibfehler) melde dich doch mal wieder mit einer Sprachnachricht bei mir. HDGDL!!! Deine Maria

    • Hannah Dreizler

      Mach ich sobald ich Zeit habe, vermiss dich sehr und denk an dich und deine schreckliche Rechtschreibung <3

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