Hello Hello,
neuer Blog, neues Glück.
Die letzten Wochen sind im Fluge vergangen und ich habe schon die ersten 2 Monate geschafft. In dieser Zeit habe ich bereits einige Projekte und vorallem das Navajeevan besser kennengelernt.
Das Navajeevan ist das übergeordnete Projekt, bei dem wir Volontäre und die Staff-Members angestellt sind. Einige arbeiten im Headquater dem YB, welches ca. 5 minuten Fußweg von unserer Wohnung entfernt ist. Andere arbeiten in den Schulen, den Slums oder verschiedenen Projekten, in welchen wir ebenfalls tätig sind. Die Fathers leben im YB, denn hier findet die gesamte Organisation statt.
Es gibt folgende (mir bekannte) Projekte:
1. Das Vimukti – ein Rehabilitationszentrum für drogenabhängige Jungen
Dieses liegt etwa eine Stunde außerhalb von Vijayawada. Es gibt ca. 15 Jungen die dort für einen bestimmten Zeitraum leben und betreut werden. Die Kinder rauchen oder trinken, hier versucht man sie von dem Suchtverhalten zu lösen und ihnen einen möglichst strukturierten Alltag zu bieten. Im Vimukti wird viel selbst angebaut, viel gespielt und vorallem sind die Jungs hervorragende Tänzer.
2. Das Chiguru – ein Hostel für Jungen und Mädchen
Hierfür muss man ebenfalls etwas aus der Stadt raus, weshalb es, abgesehen von den Stimmen der Kinder, vor Ort sehr still ist. Sehr angenehm hier den Nachmittag zu verbringen und dem lauten Alltag vor unserer FLAT zu entfliehen. Die Kinder gehen von hier aus in die Schulen, um aus den Slum-Strukturen ausbrechen zu können. Das ganze kann man sich wie ein Internat vorstellen, nur das die Schüler außerhalb eine staatliche Schule besuchen. Sonst leben, essen, arbeiten und spielen sie hier. Größere Feste und Veranstaltungen, bei denen wir bisher teilnehmen durften, finden im Chiguru statt, wie beispielsweise der Children’s Day oder das kommende Sommercamp.
3. Das Deepa Nivas – ein Hostel für Jungs
Dort leben die Jungen, um wie im Chiguru einen geregelten Alltag kennenzulernen. Sie erhalten Tanzunterricht, gehen von hier aus in die Schule und werden bei Hausaufgaben/Lernen betreut. Bei dem hinduistischen Lichterfest Diwali, welches ähnlich wie Silvester, mit vielen Böllern und Feuerwerken gefeiert wird, durften wir im Deepa Nivas teilnehmen. Erst hatten die Jungs Zeit zum böllern, während sie aßen wurde uns Volos und den anderen Staff-Members gesagt „Now its your time to crack!“. Dann ging es erst richtig los.
4. Open Shelter
Hier leben 9-15 Jungen die von der Straße geholt wurden. Einige haben keine Registrierung oder bekannte Angehörge, weshalb es sehr schwierig ist, sie im Deepa Nivas oder Chiguru unterzubringen. Somit sind Einzelne schon seit mehr als 3 Monaten vor Ort. Der Shelter besteht aus einem großen dunklen Raum, in dem die Jungen leben, schlafen und essen. Raus kommen sie nur zu besonderen Anlässen, ansonsten ist die Gittertür mit einem Schloss dauerhaft verriegelt, um das Weglaufen vorzubeugen. Mein erster Gedanke zu diesem Ort war, dass es mehr Gefängnis als eine sichere Herberge für Kinder ist. Naja, immerhin haben sie ein Dach über dem Kopf und bekommen regelmäßige Mahlzeiten, in die Schule gehen sie nicht, weshalb wir es uns als Aufgabe gemacht haben, ihnen Basics in Mathe und Englisch beizubringen. Spaßige Aktivitäten dürfen natürlich auch nicht fehlen, somit basteln, malen und Spielen wir viel.
5. Slums – Poranki, Tadepalli, RR Peta, Penamaluru
In den verschiedenen Slums gibt es meistens eine Bridge School, hier spielen, lernen, malen oder basteln wir zusammen mit den Kindern.
Wir 10 Volontäre sind in einem oder zwei der genannten Projekte angestellt.
Mein Alltag fängt morgens um ca. 09:30 Uhr an. Ich und zwei meiner Mitbewohner arbeiten Montags bis Freitags Vormittags im Shelter und Nachmittags im Tadepalli Slum.
Im Shelter versuchen wir den Jungen mit Arbeitsblättern, Spielen und Anderem Basics näher zu bringen. Wir basteln, tanzen und spielen Spiele, wie UNO oder Double um die Zeit möglichst vielfältig und interessant zu gestalten. Nach dem Mittagessen, um ca. 14 Uhr machen wir uns mit Fahrrad oder zu Fuß auf den Rückweg. Nun haben wir ca. 1 – 2h Mittagspause bis es dann um 16 Uhr weiter in den Slum geht. Hier versuchen wir mit Bildern und kleinen Spielen die Bridge School und die Kinder zu unterstützen.
Samstags haben wir normalerweise frei. Sonntags geht die eine Hälfte der Volontäre ins Chiguru und die andere ins Deepa Nivas. Hier ist dann games-time angesagt, was ganz schön anstrengend, aber auch sehr spaßig sein kann.
Der Plan, dass ich in einem medizinischen Projekt arbeite hat leider nicht frunktioniert. Mein Alltag war sehr geprägt von „sit and wait“, da die Hauptverantwortliche ihre Aufgaben alleine gut meistert. Das viele Warten kann auf Dauer ziemlich frustrierend sein, weshalb ich mich dazu entschieden habe in einem anderen Projekt zu arbeiten.
Ich bin gespannt was die nächsten Wochen so mit sich bringen.
Neben der ganzen Arbeit, muss man sich auch mal eine Auszeit gönnen. Somit sind wir 10 Flat-Members und 7 weitere Volontäre aus Indien anfang November nach Goa gefahren. Für uns hieß das 28h Anreise mit dem Bus um auf die andere Seite Indiens zu gelangen. Der Urlaub war sehr schön, erholsam und das Arabische Meer perfekt um sich mal richtig abzukühlen. Goa ist eine eher touristische Gegend, weshalb man hier in Bikini ins Wasser gehen kann und im Supermarkt dunkles Brot, Milka, Schär, Rittersport und vieles mehr findet.
Solltet ihr mehr über unseren Urlaub in Goa wissen wollen, schaut gerne bei meinem Insta @hannaindien vorbei.
Während meines Aufenthalts in Indien wurde ich von meiner Organisation Don Bosco Volunteers aufgefordert Spenden zu sammeln, um den Eigenanteil des Freiwilligendienstes zu finanzieren und die Projekte vor Ort zu unterstützen. Über eine Spende würde ich mich daher sehr freuen.
Wenn ihr Interesse daran habt, mich zu unterstützen, findet ihr hier einen Link zu meinem Spendenkonto: https://www.donboscomission.de/volontariat/2023/spenden/hannadierkesindien
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