Um 7 Uhr fahren wir los Francis! Natürlich war ich um 7 uhr fertig, leider starteten wir doch erst kurz nach 8, auch wenn das irgendwie schon klar war. Denn hier passiert eben alles in Afrikanischer gemütlichkeit.
Am Sonntag bin ich gemeinsam mit Father Alphoncious zu den Outstations gefahren. Das sind die Untergemeinden die unsere Gemeinde hier hat. Diese haben keine eigenen Priester und so fährt einer unserer Priester hier jeden Sonntag zu anderen Outstations, um mit ihnen gemeinsam eine Messe zu feiern.
Wir fuhren also eine gute Stunde und landeten mitten in einer unglaublich riesigen Zuckerrohr Plantage.
Mitten in ihr fanden wir die erste Gemeinde vor, die uns strahlend empfing. So feierten wir eine rund 3 Stündige Messe, welche von dem Gemeindechor mit einer Fülle von lautstarken Liedern und einer Menge freude gestaltet wurde. So vergingen die 3 Stunden Messe einfach wie im Flug….
Bevor wir weiter fuhren gab es noch etwas zu trinken und eh ich mich versehen konnte saßen 5 Messdiener und 3 Mädchen auf der Ladefläche unseres Pickups.
Es geht weiter, noch näher an den Lake Malawi. Plötzlich taucht zwischen all dem Zuckerrohr ein Kleines Fischerdorf auf, vor dem uns einige Menschen Winkend empfangen.
Jetzt geht es noch über eine klapprige etwa 1,5 Meter breite Holzbrücke und schon stehen wir im Dorf. Als wir in richtung der Kirche laufen, komme ich gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Das Dorf bestand aus vielen ganz kleinen Hütten. Alle waren aus Bambus, Stroh und Lehm gebaut und zwischen ihnen gab es kleine Gassen durch die wir uns hindurchschlängelten.
Schon bald standen wir vor der Kirche, die so Groß war, wie in Deutschland eine Kapelle. Auch sie war nur aus Lehm, Stroh und Holz gebaut. Ich konnte gar nicht fassen, wieviele Leute auf einmal reinkamen, denn es wurden immer mehr und mehr und da fast alle auf dem Boden saßen wurde immer näher zusammengerutscht.


Auch hier gab es natürlich wieder einen prächtigen Chor, der für unglaubliche Stimmung sorgte. Und nach rund 2 Stunden war auch diese Messe schon vorbei.
Anschließend gab es für alle Messdiener, die 3 Mädchen, die in der Kirche getanzt haben, den Priester und mich noch bei einer Familie der Gemeinde in einem Kleinen Häusschen ein Mittagessen.
Es gab frischen Fisch, mit leckerem Spinat ähnlichen Gemüse und Sima (Maisbrei) welcher so heiß war, dass ich mir beim Essen mit Händen andauernd die Finger verbrannte.
Nach dem schmackhaften essen gingen wir noch einmal kurz zum Strand des Lake Malawi. Hier tummelten sich einige Fischer mit ihren Booten und viele Menschen, die ihnen die Fische abkauften.
Es war mein erstes mal, an diesem „See“ der mit seinem Ausmaß und dem Sandstrand eher an ein wunderbares Meer erinnert. In diesem Moment wurde mir klar, das ich wohl oder übel noch öfter an den Lake Malawi muss, der mich irgendwie fasziniert.