Bevor ich euch mit meinem nächsten, sehr langen Blogeintrag konfrontiere, muss ich doch zuerst einmal etwas über die Umgebung und den Ort schreiben, wo ich bin. 

Ich wohne in einem kleinen Ort, der Rango heißt. Von hier aus entfernt ist die Stadt Huye (früher Butare) mit dem Bus, dem Auto oder dem Motorrad ca. 10 Minuten entfernt. Auf der Fahrt nach Huye kommt man durch einen weiteren kleinen Ort: Tumba. Vorstellen müsst ihr euch Tumba und Rango also wie kleine Vororte einer Stadt. Es ist auch hier schon sehr belebt, man fühlt sich also schon hier wie in einer kleinen Stadt. Von den Salesianern Don Boscos ist die „Innenstadt“ Rangos ca. 200 m entfernt. Hier gibt es dann rechts und links an der Straße kleine Geschäfte, die nicht unbedingt spezialisiert sind… man findet also wirklich relativ viel, was man braucht, man muss nur etwas danach suchen. Zudem sieht man überall auf den Straßen kleine mobile Häuschen/Stände, die entweder gelb oder rot sind. Gelb für den Netzanbieter MTN Group und rot für den Netzanbieter Airtel.

In den Häuschen sitzen sogenannte „Agenten“, bei denen man mehrere Dienste rund um Mobilfunk etc. kaufen kann. Was man da alles machen kann, haben wir bis jetzt auch noch nicht ganz verstanden, aber unter anderem ist es möglich, Geld einzuzahlen auf ein online Konto, welches über deine SIM-Karte, also deine Handynummer läuft, das sogenannte „mobile Money“. Hiermit kann dann durch gewisse Tastenkombinationen und Codes in allen Geschäften und für alle anderen Dienstleistungen bezahlt werden z.B. das Motorradtaxi. Das Gegenüber bekommt das Geld dann einfach zugeschickt- sehr praktisch, finde ich. Außerdem kann man sich dort auch mobile Daten kaufen, oder Zeit, um zu telefonieren… 

Es gibt in Rango auch einen Markt, auf dem Klamotten, Obst, Gemüse etc. verkauft wird.  Hier haben wir bis jetzt noch nicht selbst eingekauft. Wenn wir bis jetzt etwas eingekauft haben, war entweder jemand dabei, oder wir wussten ungefähr im Voraus, was wieviel kostet. Mitten in Rango ist gerade ein neuer Markt im Bau, der dann nicht mehr unter freiem Himmel stattfindet, sondern in einer Halle. Bei dem Bau des Gebäudes sieht man, dass die Schutzmaßnahmen nicht die Gleichen, wie ich Deutschland sind, denn die vielen Arbeiter sind ganz ohne Schutzkleidung und tragen den Zement oder Beton (damit kenne ich mich nicht aus) in kleinen Eimern auf dem Kopf nach oben auf den zweiten Stock. Das Gerüst ist aus Baumstämmen gebaut. Ich bin schon sehr gespannt, wie dieser Markt einmal aussehen wird.

Tumba ist ca. 500m entfernt. Hier gibt es keinen Markt , jedoch etwas mehr Geschäfte. Es liegt auf einem Hügel. Richtung Huye muss man also immer erst durch das belebte Tumba. Sowohl in Rango als auch Tumba gibt es eine Primary School (Grundschule). Auf der Schule in Tumba sind es mehr als 1000 Schüler. Aber so riesige Schulen sind hier normal. Es ist sehr süß, die ganzen Kinder in ihren Schuluniformen zu sehen. Jede Schule hat ihre eigene Uniform. 

Läuft man bis nach Huye – ein sehr schöner Spaziergang- braucht man ca. 40 Minuten bis eine Stunde. Je nachdem, wie schnell man geht. Man kommt dabei auch jedes Mal an der Universität von Ruanda vorbei, welche im einem Park mit hohen Bäumen liegt. Hier halten wir immer Ausschau nach den süßen Äffchen, die hier von Baum zu Baum klettern.

Ein Banane-essendes Äffchen in Huye (nicht vor der Universität)

In Huye angekommen, gibt es z.B. einen großen, mehrstöckigen Markt, in dem man alles bekommt: Haushaltwaren, Lebensmittel, Klamotten… Zudem gibt es Coffee Shops, Banken, Tankstellen, kleine Supermärkte, Frisörsalons und weitere Geschäfte. 

Der mehrstöckige Markt in Huye

Genug dazu… Nun habt ihr einen guten Überblick über Rango und die Umgebung. 

Und nun zum Gelände der Salesianer:

Es befindet sich auf dem Gelände ein Oratorio: ein Fußballfeld, ein Volleyballfeld und ein Basketballplatz. Ein Ort, wohin Kinder nachmittags oder in den Ferien zum Spielen kommen, der aber auch als Pausenhof der Don Bosco Rango TVET School genutzt wird. Die Schule der Salesianer ist eine technische Schule, in der man verschiedene Ausbildungsberufe erlernen kann: Schreinern, Schweißen, Kochen, Schneidern, Friseurhandwerk und Gebäudebau. Die Schüler haben von morgens 7:20- 16/17 Uhr Unterricht. Ganz schön lang ! In den ersten Tagen nach den Ferien waren hier wirklich wenig Schüler, die Schule ist auch jetzt noch nicht voll. Nach und nach kommen mehr Schüler dazu. 

Auf dem Gelände gibt es dann nur noch eine kleine Kapelle, das Haus der Salesianer, das Haus der Voluntäre und das Haus mit Küche, Waschraum und Esszimmer. 

So… genug über das Gelände und die Umgebung, im nächsten Eintrag könnt ihr mehr über meine Erfahrung der letzen 1,5 Monate lesen 🙂

Das Volleyballfeld des Oratorios